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Libysche Wüste – Ägypten – Nov. 2009

Auftakt unserer dritten Weltreise sollte der Besuch der Oasen westlich des Nils und die Traumwelt der Libyschen Wüste sein.

5 Stunden Busfahrt von Kairo – eine Fahrt durch das endlose Sandmeer –

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schon ist man in Bawiti, dem ziemlich runtergekommenen Hauptort der Oase Baharyya. Bereits an der Bushaltestelle „überfallen” einen junge Männer, die Trips in die nahe gelegene „Weisse und Schwarze Wüste” anbieten. Wir steigen im netten „Old Oasis-Hotel” (15 Euro mit Frühstück) ab und wandern durch die üppigen Dattelpalmgärten.

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Bei ausreichendem Wasserangebot und guter Pflege können die Palmen weit über hundert Jahre lang mit rd. 100 kg/Jahr/Baum beerntet werden.

Am nächsten Morgen brechen wir (nach langwierigen Preisverhandlungen) mit dem sehr gut Englisch sprechenden Mahmoud (desertgazalgo@yahoo.com) in die Wüste auf.

Erstmal durchquert man die sog. Schwarze Wueste.

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Und dann leuchtet schon die Weisse Wueste.

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Wir erlebten zwei eindruckvolle Tage und romantische Nächte in einer stillen, mystischen Welt aus märchenhaften, blendendweißen Kalkformationen, muscheldurchsetzten Überresten eines einstigen Meeres.

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Grandios war die zweite Nacht auf einem Hoch-Plateau, an einer schützenden überhängenden Felswand, die unser Guide zum köstlich am Feuer zubereiteten Abendessen mit Kerzen ausgeleuchtet hatte. Die folgenden Bilder sprechen für sich:

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Um die ursprüngliche Lehmbauweise der Oasendörfer zu erleben, fährt man am besten weiter in die Oase Dahkla. (Eine Oase besteht jeweils aus vielen kleinen Dörfern mit ausgedehnten Äckerflächen und Palmhainen). In Al Qasr, wurde der alte Dorfkern schon mal restauriert, ist aber leider kaum mehr bewohnt.

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Einen lebendigeren Eindruck vom herkömmlichen Oasendasein erhält man bei einem Rundgang durch das kleine, noch bewohnte Dörfchen Balat. Dass sich auch schon die alten Römer hier wohl fühlten, zeigen zahlreiche Ausgrabungen und alte Tempel. (Für ca. 20 Euro fährt der reizende Ahmed Katkat aus Al Qasr uns einen ganzen Tag lang zu allen Sehenswürdigkeiten – abends hat er uns noch zum Taubenessen in sein Haus eingeladen seine Tel.Nr. 0184615597). Und er ist ein gewiefter Dominospieler!

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In den Oasen sprudeln viele natürliche Quellen mit kaltem und heißem, oft etwas schwefelhaltigem Wasser. Für ein riesiges Landgewinnungsprojekt der Regierung, das viele Menschen in die Oasen lockt, werden derzeit überall neue Brunnen gebohrt. Das in der libyschen Wüste vorhandene Grundwasservorkommen ist zwar riesig, aber bekanntermaßen fossil. D.h., umso mehr Wasser die Libyer und Ägypter pumpen; umso früher werden die Oasen für immer austrocknen.

10 Stunden Busfahrt und wir sind wieder in Kairo – dem 20-Millionen-Moloch, wo das Überqueren einer Straße fast unmöglich ist, wo 24 Stunden lang gehupt wird, eine unglaubliche Polizeipräsenz herrscht, usw. (Zu empfehlen ist das gediegen Jugendstilhotel „Carlton” – 25 Euro DZ mit Halbpension).

Wir sahen eine tolle Tosca Aufführung, sich in Trance tanzende Sufis

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und selbstverständlich das ägyptische Museum und die Pyramiden.

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Übrigens Pyramiden: Allein in der Cheops-Pyramide sind über 2 Millionen Steinquader von je 2 Tonne Gewicht verbaut: Das bedeutet, dass bei einer angenommenen Bauzeit von 30 Jahren abhängig vom Nilhochwasserstand alle 1-5 Minuten einer dieser Steinkolosse eingebaut werden musste: Heute ist bei einem Einfamilienhaus ein gemütlicher Maurer mit seinen tausend mal leichteren Ziegelsteinen auch nicht viel schneller. Vermutlich war es vor 4000 Jahren noch nicht üblich, um 9 Uhr ausgiebig Brotzeit und um 5 Uhr Feierabend zu machen.

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