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Jemen – Dezember 2009

Eine Stunde dauert der Flug von Asmara nach Sanaa. Eine Traumstadt wie aus 1001 Nacht, die Hochhäuser mit weißen Stuckelementen, jedes Fenster, jeder Rundbogen ein Unikat, die Oberlichter aus buntem Glas – nicht umsonst UNESCO-Kulturebe.

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Wir wohnen in einem traditionellen Altstadthotel, im „Golden Darr“ und genießen die Aussicht von der Dachterrasse und aus den zahlreichen Minaretten erschallt fünf Mal täglich das „Allha akbar“.

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Da der Jemen momentan eine wenig gute Presse hat, sieht man kaum Touristen.

2 Tage bummeln wir durch die ausgedehnte Altstadt,

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sehen den Kat-Verkäufern zu und bestaunen die dicken „Katbacken“ der Süchtigen;

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die Blättchen der Droge werden gekaut und 4 Stunden in einer Wange gebunkert – dann, so hat uns einer erklärt –  „You will see Bochum“.

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80% der Männer und 30% der Frauen sind süchtig. Kat ist ein riesen Markt, legal und täglich ab ca. 14 Uhr bestimmen im Jemen die Katsitzungen das Tempo. Kat ist aber auch ein riesiges Problem – 1000 Rial kostet eine Katportion – mit 500 Rial kann eine Familie einen Tag essen.

Die Jemeniten sind schöne stolze Männer, Turban, bestickter edler Schal und fast immer die Djambia (Krummdolch) im goldbestickten Gürtel.

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Die Frauen ganz in Schwarz, nur ein Sehschlitz und im öffentlichen Leben kaum sichtbar.

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Da auch in Hotels und Gaststätten nur Männer arbeiten, sieht es mit der Sauberkeit nicht allzu gut aus.

15 km vor der Stadt thront eindrucksvoll auf einem Felsen der Immam-Palast,

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ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und männliche Hochzeitsgesellschaften.

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Flug nach Sokotra

Die Insel Sokotra liegt 400 km vom Festland entfernt im Indischen Ozean. Nach einer Übernachtung in Hudaibu, dem wenig attraktiven Hauptort der Insel, fahren wir mit Ahmed in die grüne kaum bewohnte Bergwelt der Insel.

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 Eine faszinierende einzigartige Flora – Gurken- und Weihrauchbäume, Drachenblut-

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und Flaschenbäume. Letztere haben gerade ihre rosa Blüten entfaltet und mit dem bauchigen Stamm sieht das aus, wie eine Vase mit Blumen.

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Das rote Harz der Drachenbäume ist eine wertvolle Medizin gegen Blutungen. Leider gibt es kaum junge Drachenbäume – das Problem sind die Ziegen.

In tief eingeschnittenen Canyons fließt Wasser und in den Gumpen kann man herrlich baden. Wir übernachten in Aumag am weißen Sandstrand. Außer ein paar Einheimischen, die uns Fisch zubereiten, sind wir allein. Früh wache ich auf, als eine Ziege gerade unsere Papierservietten verspeist – die Viecher essen alles – sogar Plastiktüten. An der Ostspitze der Insel erwartet uns in Qalansia ein endloser blendendweißer Traumstrand,

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bevölkert von Geisterkrabben, die neben ihren Wohnhöhlen riesige Sandhaufen auftürmen.

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Beim Baden muss man auf die zahlreichen Stachel-Rochen achten, die sich im Flachwasser tummeln.

Zurück aufs Festland nach Mukhalla

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eine, wenn man genauer hinsieht, vermüllte Hafenstadt. Das Besondere hier sind die Vorhänge an den Fenstern – sie hängen nicht innen sondern außen.

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Hier müssen wir uns das Permit für den Besuch des Hadramaut besorgen – die Provinz Hadramaut ist für Kidnapping bekannt, aber auch für den Ort Shibam, das „Chicago der Wüste”.

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Die 9-stöckigen, bewohnten Wolkenkratzer sind komplett aus Lehm gebaut, mit 1 m dicken Grundmauern, alten reich verzierten Holztüren und –fenstern.

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Auf dem Rundgang durch das Dorf wie auch bei dem Besuch anderer Dörfer werden wir von einem Polizisten begleitet.

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Hier darf ich mich als richtige Hadramaut-Dame fühlen – beachtenswert ist der turmartige Strohhut, den die Frauen bei der Feldarbeit tragen.

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In Sejoun und Tarim kann man die filigranen Minarette – auch aus Lehm – bestaunen.

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Zurück nach Sanaa fliegen wir lieber, da diese Strecke für Touristen angeblich gefährlich sei. Wir nehmen Abschied von einem Märchenland

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– Richtung Indien.

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