Laos!
August 9th, 2010Hallo aus Laos – genauer gesagt aus Nong Kiao 🙂
In den vergangenen zwei Tagen bin ich von Dien Bien Phu in Vietnam nach Muang Khoua in Laos und von dort mit dem Boot hier nach Nong Kiao gefahren. Die Strecke ging einfacher als ich dachte, denn während der Regenzeit kann sie hin uns wieder unpassierbar werden.
Leider ist das Internet hier nicht besonders gut, da alles über Satellit läuft. Ausserdem hab ich irgendwie meinen Cardreader fallen gelassen, weshalb ich im Moment auch keine Fotos hochladen kann.. *nerv*..
Auf jeden Fall war die Fahrt von Dien Bien Phu nach Muang Khoua meeega schön 🙂 Insgesamt sind wir ca. 8h über die Berge geholpert 🙂 Aber die Aussicht war einfach der Hammer! Wald soweit man schauen kann.. und ab und zu kleine Dörfer, wo sich Fuchs und Hase – hier vielleicht eher Wildschwein und Hühner – gute Nacht sagen.
Ich hatte auch wieder Glück und hab einen super Platz erwischt, und zwar auf der rechten Seite! Falls jemand von Euch auch mal die selbe Strecke fährt: unbedingt in Fahrtrichtung rechts sitzen! Sonst kriegt man nämlich von der Aussicht nichts mit, sondern muss 8h lang Lehmberge anschauen. Die Strasse geht nämlich immer den Hügeln entlang, weshalb tiefe Schneisen in den Urwald geschlagen wurden. Leider kann ich Euch im Moment keine Bilder davon zeigen, aber die Strasse sieht eigentlich nicht wirklich schön aus.
Die Grenzformalitäten liefen auch ziemlich gut ab. David hat mir auch den guten Tipp gegeben, dass man als Schweizer das 15 Tage Visum gratis kriegt 🙂 Keine Ahnung, wieso dass diese Regel nur für die Schweiz gilt, aber hey, so konnte ich wenigstens 35 Dollar sparen! Und da ich schon bald wieder zurück fliege, hab ich eh nicht mehr Zeit für Laos *sniff*..
Das witzigste kam allerdings erst nach der Grenze, denn irgendwann ist unser Bus einfach stehen geblieben.. Der Fahrer und sein Kumpel haben dann ein bisschen den Motor angeschaut und versucht den Schaden zu beheben. Als dann wirklich nichts mehr ging, haben sie irgendwen angerufen und ein paar Minuten später stand ein kleiner Lastwagen mit grosser Ladefläche da 😉 Naja, nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte, aber was bleibt einem anderes übrigens. Also sind wir alle raus aus dem Bus und mit Sack und Pack auf den Lastwagen drauf 🙂 War sogar eine ziemlich weiche Angelegenheit, denn der Lastwagen hat lauter Stoffe transportiert. Allerdings war die Strasse ziemlich kurvig, weshalb man sich ziemlich gut festhalten musste..
Es wurde allerdings noch besser, denn plötzlich fing es – na klar – an zu regnen! Zuerst hat nur getröpfelt, aber irgendwann hats richtig runtergelassen! Halt ein schöner tropischer Regenguss.. Da aber der Fahrer nicht wollte, dass seine Tücher nass werden, hat er uns alle runtergescheucht und seine Plane über den Truck gespannt.. Zum Glück waren wir gerade in einem kleinen Dorf, sodass wir Schutz unter den Dächern der kleinen Hütten finden konnten. Allerdings hatten wir immer noch keine Ahnung, ob und wie wir endlich nach Muang Khoua kommen sollten.
Irgendwann sind dann zwei Einheimische Frauen, welche mit uns im Bus waren, einfach aufgebrochen und fingen an weiterzulaufen. Sie haben uns dann auch gewunken, dass wir auch kommen sollten. Naja, die Vorstellung einfach mal so in der Laotischen Wildniss ins nächste Dorf zu wandern, fand ich zwar nicht so angenehm, aber was soll man machen.. Also Rucksack angeschnallt und los gehts!
Wir hatten aber dann Glück, denn Muang Khoua war faktisch nur 500 Meter weg! Man, das hätten sie uns auch früher sagen können 😉 Wir mussten also nur noch mit der Fähre den Fluss überqueren und schon waren wir dort 🙂 Endlich in Laos angekommen!!
Hab mir dann gleich ein Guesthouse direkt am Flussufer gesucht, von wo aus ich das Geschehen an der Fährstelle beobachten konnte 🙂 Die Engländerinnen, welche ebenfalls im Bus hierher waren, sind allerdings gleich nach Luang Prabang aufgebrochen. Denen war der Ort anscheinend zu klein.. oder vielleicht hatte es einfach zuwenig Alkohol für ihre Verhältnisse..
Am Nachmittag hab ich dann noch ein bisschen das Dorf erkundigt. Es ist wirklich mega süss und alle Leute sind mega freundlich. Wenn man Guten Tag auf Laotisch (klingt so ähnlich wie “sabai dii”) sagt und dabei ganz freundlich lächeln, strahlen sie in der Regel sofort zurück und antworten ebenfalls mit Guten Tag 🙂 Die Leute hier sind wirklich meeega freundlich! Ich fühle mich hier ziemlich sicher und wohl 🙂
Im Dorf hab ich dann ziemlich schnell auch andere Reisende getroffen.. z.B. ein Pärchen aus Italien, zwei aus Spanien, eine ganze Reisegruppe aus Spanien und eins aus Frankreich. Die Franzosen waren bereits mit im Bus dabei. Sie waren vor zwei Jahren schon mal in Laos, weshalb sie mir viel über das Land erzählen konnten.
Obwohl es einige Backpacker im Dorf hat, ist es nicht wirklich touristisch. Wenn man durch das Dorf streift, kommen einem lediglich ein zwei Westler entgegen. Es hat aber auch seine Vorteile, wenn einige Touristen da sind, denn dann kann man gemeinsam ein Boot chartern und damit nach Nong Kiao fahren 🙂
Am nächsten Morgen hab ich mich also, wie abgemacht, mit dem Spanischen Pärchen am Fluss getroffen und zusammen mit einem Australier und seinem Guide ein Boot gemietet 🙂
Die Bootsfahrt war wirklich meeega schön und die Leute, mit denen ich das Boot geteilt hatte, waren sehr nette Gesprächspartner 🙂
Nach etwa 4-5 Stunden sind wir dann in Nong Kiao angekommen. Das Dorf ist etwa gleich gross wie Muang Khoua, aber nicht so schön wie das andere. Hier ist es viel chaotischer und weniger strukturiert. Ich finds aber eigentlich ganz cool hier 🙂
Werd nachher dann noch ein bisschen an eines der Restaurants am Flussufer sitzen und die Aussicht genissen 🙂 Hier ist es immer noch sehr hügelig, weshalb man eine schöne Aussicht hat. Das einzige was stört, ist die grosse Betonbrücke über den Fluss. Die ist zwar eigentlich ganz nützlich, aber wirklich schön ist sie nicht. Naja, zumindest hat das Dorf eine Brücke – kann ja hier nicht jedes Dorf von sich behaupten..
Morgen geht es dann weiter nach Luang Prabang – der angeblicht schönsten und entspanntesten Städte von ganz Südostasien 🙂 Mal schauen, wie es wird.. Viel weiter konnte ich leider noch nicht planen, denn es gibt einfach zu viele Dörfer, die ich noch sehen will. Werde wahrscheinlich nicht alles machen können, was ich will 🙁 Aber naja, erst geht’s mal nach Luang Prabang 🙂
PS: Kleine Warnung, Internet ist hier nicht wirklich verbreitet.. ich werde also wahrscheinlich nicht mehr so regelmässig den Blog updaten, wie ich es gerne würde. Wenn ich also mal nicht schreiben sollte, dann liegt das an der nichtvorhandenen Internetverbindung 🙂