Mekong Delta bis Saigon
Hallo aus Saigon – oder Ho Chi Minh City wie es heute heisst.. Die vergangenen Tage haben wir uns das Mekong Delta angeschaut, bevor es dann in die heimliche Hauptstadt von Vietnam ging. In Hanoi holt man die Bewilligung, in Saigon macht man die Geschäfte – wie der Vietnamese jetzt sagen würde (Böse Zungen sagen das auch über Bern und Zürich, aber das lassen wir jetzt mal weg ;)).
Da wir von hier aus endlich auch wieder mal eine gute Internetverbindung (1h = 4’000 Dong, d.h. ca. 25 Rp. 🙂 Genau mein Preis..) und uneingeschränkten Facebook-Zugang haben, konnte ich auch endlich wieder mal Bilder hochladen. Ihr findet also die grosse Sammlung wie immer auf meinem Account..
Das Mekong Delta ist wirklich mega eindrücklich. Wir sind eine Nacht in Chau Doc und eine Nacht in Can Tho geblieben und haben eine grosse Bootstour zu den Floating Markets und den kleineren Kanälen unternommen. Das ganze Delta ist natürlich noch viel, viel grösser. Da bräuchte man Wochen, bis man alles gesehen hätte.
Can Tho war auf jeden Fall die optimale Stadt für die Tour. Schön klein und süss, nicht so dreckig wie Chau Doc, und abends noch so belebt, dass man nicht auf der offenen Strasse überfallen werden kann. Die Vietnamesen scheinen ja sowieso richtige Nachttierchen zu sein. Die ganze Stadt war hell bestrahlt, überall hats geglitzert und geblinkt und die meisten Leute draussen waren Einheimische. Da war wirklich richtig Party. Wirklich ein lustiges Völkchen..
Für uns war dann aber bald Schluss, denn da die schwimmenden Märkte – wie alle Märkte – am Morgen am belebtesten und schönsten sind, mussten wir natürlich früh aus den Federn. Um 5.30 Uhr (!!) kam die Bootsführerin uns nämlich schon abholen. Allerdings ist es dann hier auch schon fast hell, also kann man eh nicht wirklich ausschlafen.
Hier hab ich grad zwei Franzosen fotografiert, welche auch zur gleichen Zeit unterwegs waren und ein ähnliches Boot hatten. Ihre Bootsführerin und unsere waren anscheinend beste Freundinnen, denn die fuhren immer zusammen und haben miteinander Witze erzählt. Unsere war allerdings cooler, da sie besseres Englisch konnte und sich besser mit den Dingen auskannte. Die hatte das ganze wirklich im Griff. Coole und super lustige Frau 😉
Die Fahrt war wirklich witzig. Zuerst ging es einige Zeit den grossen Strom hinauf (oder hinunter.. so genau sah man das nicht), bevor wir zum ersten schwimmenden Markt kamen. Die Schiffe hier waren recht gross und hatten in der Regel eine bestimmte Frucht oder ein Gemüse geladen. Also ein Kahn voller Ananas oder einen voller Knollen oder so.. Sah ziemlich cool aus.
Danach sind wir dann noch ein Stück weiter gefahren und haben uns eine Reisnudelfabrik angeschaut. Also Fabrik ist eigentlich übertrieben – eigentlich waren es mehr ein paar Frauen, welche seelenruhig ihre Reispapiere gebacken haben, welche dann zu Nudeln geschnitten werden. Sah wirklich sehr entspannend aus..
Dort haben wir dann auch wirklich alle anderen Touristen getroffen, da natürlich alle die Reisnudelfabrik anschauen gingen. Aber alles in allem war es in Ordnung, denn es waren nur eine Hand voll kleiner Boote unterwegs. Und auf den Flüssen hat es sich dann jeweils schnell verteilt.
Danach ging es dann per Boot weiter zum nächsten Markt. Der war wesentlich kleiner, aber dafür haben sich dort die Boote auch wirklich auf engem Raum zusammengedrängt. Also wirklich effizient war das nicht, denn man ist gar nicht vorwärts gekommen. Jeder sass einfach rum und hat darauf gewartet, dass er irgendwann mal weitergestossen wird. War aber trotzdem mega spannend die Leute von so nahe zu beobachten.
Hier konnte man echt alles kaufen, z.B. auch irgendwelche Plastikdosen 🙂
Danach ging es dann ein bisschen durch die Kanäle. Das war wirklich cool, weil man da mal ein bisschen sieht, wie weit verzweigt dieses Wassersystem ist. Das Wasser ist wirklich überall! Wahrscheinlich werden die Leute hier schon mit Schwimmhäuten geboren oder lernen einfach mit zwei Jahren wie man ein Boot steuert. Anders kommt man hier ja gar nicht vorwärts, denn irgendwo ist immer ein Fluss..
Zum Mittagessen gabs dann Nudel und lokale Früchte, z.B. Pomelo. Die ist echt meine neue Lieblingsfrucht geworden. Sieht aus wie eine riesige Orange, aber kann man schön pellen und dann nur das Fruchtfleisch essen. Die dünne Schale, die man bei der Orange ja normalerweise mitisst, ist nämlich unglaublich bitter. Natürlich gibts die auch bei uns zu essen, aber hier sind die viel günstiger und natürlich auch viel leckerer 🙂
Ansonsten gibt es hier alle möglichen Arten von Litchies, also so Schalenfrüchte mit weissen, saftigen Inneren und Kern. Hab zwar keine Ahnung, wie die heissen, aber schmecken alle meeeega lecker 🙂 Würd mich am liebsten nur von Tropenfrüchten ernähren 😉 Oh, und Drachenfrucht kriegt man hier auf für 50 Rp. das Stück.. meeeega cool 🙂
Saigon – Ho Chi Minh City
Nach dem Ausflug ins Mekong Delta sind wir dann nach Saigon gefahren. Da das viele rumreisen müde macht, haben wir uns hier dann zwei Tage Pause gegönnt.
Von Ruhe kann man in Saigon allerdings nicht sprechen, denn der Verkehr ist wirklich der Hammer!!! Es herrscht praktisch immer Rush Hour 😉 Und bei ca. 7 Mio. Einwohnern gibts gefühlte 7 Mio. Mopets!! Die sind echt überall!!! Das ist wirklich mega witzig dem Verkehr zuzuschauen 😉
Allerdings ist der Verkehr weniger schlimm als ich ihn mir vorgestellt habe. In der Regel fahren alle Fahrzeuge nicht mehr als 40 Km/h, also fast Schritttempo verglichen mit unseren Strassen 😉 Abgesehen von zwei drei Kreiseln gibts eigentlich immer Kreuzungen mit Lichtsignalen, die – man glaubts gar nicht – auch meistens beachtet werden. Man kann also in der Regel sogar recht sicher die Strasse überqueren. Und falls man trotzdem mal ohne Lichtsignal rüber muss, ist es auch nicht so tragisch. Man läuft einfach langsam los und schaut in die Richtung aus der der Verkehrt kommt. Die Mopeds sehen einen sofort und fahren schön um einen herum. Es sieht wirklich aus wie ein grosser Fischschwarm oder eine grosse Ballettaufführung 😉 Und da wie gesagt alle mega langsam fahren, können sie eigentlich immer ohne Probleme ausweichen.
Das einzige, was wir bisher in Saigon nicht gemacht haben, ist ein Moto-Taxi zu nehmen. Das ist uns dann doch etwas zu crazy 😉 Ausserdem brauchen wir ja immer zwei Motos und da das Taxi hier etwa doppelt so teuer ist wie ein Moto, kommt man genau gleich teuer raus.. Wenn man also schon an diesem krassen Verkehrt teilnimmt, dann doch lieber aus der sicheren Position eines Taxis aus 😉
In den anderen Städten waren die Motos bisher kein Problem. Da schwingt man sich einfach bei einem der vielen Fahrer hinten drauf und lässt sich bequem durch die Stadt fahren. Ich muss an dieser Stelle echt nochmals sagen, wie viel besser ein kleiner Rucksack ist. Hendrik hat da auf dem Moto wesentlich mehr zu kämpfen als ich.. Aber bisher sind wir immer sicher angekommen. Das einzig doofe ist, dass mir die asiatischen Helme nicht passen 🙁 Das ist wie wenn ich versuchen würde eine Kokosnuss anzuziehen.. Sieht echt witzig aus, wenn ich die kleinen Dinger trage – ist hier immerhin Pflicht einen auf dem Kopf zu haben..
Apropos Sicherheit: Wie funktionieren eigentlich die Telefon- und Stromleitungen hier 😉 ??
Anyway, zurück zu Saigon.. Am Nachmittag sind wir dann noch in das Kriegsmuseum gegangen. Dort gabs viele Fotos vom Vietnamkrieg und weiteres Dokumentationsmaterial über die Grausamkeiten. Kann sich ja jeder vorstellen, wie es damals in Vietnam zu und her ging..
Morgen werden wir dann versuchen den Nachtzug nach Hoi An zu erwischen (bzw. Da Nang, denn Hoi An hat selber keinen Bahnhof). Wollten ursprünglich über das Zentrale Hochland fahren – zuerst nach Buon Ma Thuot nach Kon Tum und von dort nach Da Nang – aber da diese Tour mind. drei Tage in Anspruch genommen hätte und Hendrik irgendwann seinen Flieger in Hanoi erwischen muss, haben wir die Strecke dann weggelassen.
Ich hoffe, dass es in Hoi An besseres Wetter hat und wir noch ein bisschen den Strand dort geniessen können. Hier hat es nämlich jeden Tag geregnet und wenns nicht geregnet hat, wars ziemlich bewölkt. Naja, man könnte auch sagen, dass hier die Regenzeit hält, was sie verspricht! Nicht so wie in Kambodscha, wo wir wegen dem tiefen Wasserstand im Fluss 9h anstatt der normalen 6h für die Bootsfahrt gebraucht haben.. 😉
Was hier dafür besser ist, ist das Essen! Heute haben wir zum Beispiel für je 3 Fr. in einem super edlen Cafe/Restaurant gespeist.. Meeega cool! Zwar ist es hier in der Regel etwas schärfer als auf Borneo, aber es ist grad noch aushaltbar.. Ein Klassiker bleiben jedoch Kekse in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Die sind wirklich unersetzlich für alle Zug-, Bus- und Bootsfahrten 😉 Wenigstens wird man davon nicht krank und kann auch die längste Tour ohne Hungerattacken überstehen 😉
Was hier auch auffällt, ist dass es sehr viele klassische Reisende hat. Also nicht nur junge Backpacker, sondern halt auch Leute wie Hinz und Kunz, die hier ihre zwei Wochen all inclusive Vietnam Rundreise machen.. Tja, das ist halt der normale Lauf des Tourismus.. Meistens kann man den Gruppen aber gut ausweichen, wenn man etwas neben der klassischen Route geht. Und noch ein Tipp ist, NICHT den Lonelyplanet zu verwenden. Den haben hier nämlich wirklich 90% der Traveller..
Nach Hoi An geht aber jeder, der Vietnam besucht. Entsprechend soll es dort auch ziemlich von Touristen wimmeln.. Naja, wir werden’s ja sehen wie Hoi An wird 🙂
Mal schauen, ob wir morgen noch ein Ticket kriegen.. Drückt uns die Daumen!
Tags: Vietnam
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