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Rückblick Kambodscha, Vietnam, Laos und Thailand

September 2nd, 2010

Als Abschluss meiner Reise hier ein kleiner Rückblick über all die Themen, die sonst nirgendswo reingepasst haben.. Natürlich ist das hier – wie alles in diesem Blog – subjektive Meinung 😉

Zuerst einige Worte zum berüchtigten “Banana Pancake Trail”. Der Banana Pancake Trail ist eine Beschreibung für die klassischen Backpacker Destinationen in Südostasien und der damit einhergehenden Touristen Infrastruktur aus Gasthäusern, Internet Cafes, Wäscheservice, Minibusservice und eben – Restaurants, die sich auf die westlichen Besucher eingestellt haben und darum immer Bananen Pancakes im Angebot haben..

Sogar auf Koh Samed findet man Banana Pancakes 😉

Klassische Destinationen auf dem Banana Pancake Trail sind Bangkok (Khao San Road und Shoppen!), Ko Pha Ngan (Full Moon Parties) oder alle anderen südthailändischen Inseln, Siem Reap (Angkor Wat), Vietnam von Saigon nach Hanoi, Vang Vieng (Tubben), Luang Prabang (Entspannend und etwas Kultur schnuppern)… und viele mehr..

Die Khao San Road in Bangkok – Startpunkt eines jeder Banana Pancake Tour..

Und überall wo’s Backpacker hat, hat’s auch Unmengen von Reisebüros, die einem Touren und Touristen Minibus Tickets verkaufen wollen. Das Foto hier ist z.B. auch Chiang Mai. Und dann fragen sich die Leute, wieso sie immer nur auf ausgetretenen Pfaden unterwegs sind. Dabei gibts doch nichts cooleres, als als einziger Westler an einem Busbahnhof im Nirgendwo zu stehen und mit Hand und Fuss zu versuchen ein Ticket nach XY zu bekommen 😉

Besonders schlimm ist es in Vietnam, wo wirklich 99% aller Touristen genau an die gleichen Orte hingehen. Falls jemand von euch schon mal in Vietnam war – lasst mich raten – ihr wart in Saigon, habt das Mekong Delta angeschaut, seit dann nach Na Trang, Hoi An, Hue, Hanoi und zum Abschluss noch in die Halong Bucht.. Wenn das genau eure Route war, dann wisst ihr was ich meine 😉 Und da pro Jahr rund 4 Millionen Touristen Vietnam besuchen, könnt ihr euch ja vorstellen, wie voll es da ist..

Falls sich jemand für Vietnam interessiert, SF Unterwegs hat eine schöne Reisedokumentation über die klassischen Destinationen in Vietnam gedreht: SF Unterwegs Vietnam

Unbewusst gefördert wurde der Trail von einer gewissen Firma namens Lonely Planet – denn hier reisen wirklich 90% aller Leute mit diesen Reiseführern! Besonders beliebt ist die “South East Asia on a Shoestring” – auch die gelbe Bibel genannt 😉 Entsprechend sind alle Gasthäuser, welche “our pick” (also ‘Unsere Wahl’) im Lonely Planet sind, IMMER ausgebucht. Natürlich geht hier auch das Gerücht rum, dass man sich solch einen Platz auch kaufen kann, denn wer als Hotel oder Gasthaus nicht im Lonelyplanet steht, hat praktisch verloren. Oder man macht es wie die Vietnamesen und baut daneben einfach ein ähnliches Hotel mit genau dem gleichen Namen hin 😉

Meistens kann man sich unterwegs auch mit den jeweils neusten Versionen versorgen, denn die werden hier wirklich an jeder Ecke verkauft.. wie z.B. hier am Nachtmarkt in Bangkok 🙂 Der hatte sogar meinen Loose Reiseführer 🙂

Grundsätzlich ist ja nichts dagegen eine gewisse Touristen Infrastruktur einzuwenden, denn dann gibt’s wenigstens einigermassen gute Guesthouses, vernünftiges Internet und ab und zu auch ein paar Einheimische, die Englisch können. Aber hier in Südostasien ist es manchmal echt zuviel des Guten. Je nachdem wo man ist, hat man wirklich das Gefühl, dass schon Millionen von anderen Touristen hier waren (was meistens leider auch stimmt). Und irgendwie wird alles zu einem komischen Einheitsbreit..

Also nichts wie weg vom ausgetretenen Pfad und hin zu den “roads less travelled”.. Nach zwei Monaten on the roas, hier meine Tipps, wie man diesem Traum etwas näher kommt (natürlich wie immer rein subjektive Meinung 😉 ) 

1. Reisen beginnt im Kopf: Die richtige Einstellung ist schon die halbe Miete. Wer immer noch glaubt, dass Vang Vieng das “echte” Laos ist, wirds auch nach einem Jahr on the road nicht begreifen..

2. Kauf dir einen richtig guten Reiseführer – und nein, damit ist NICHT die gelbe Bibel gemeint! Ein richtiger Reiseführer verzichtet auf Bilder und listet dafür auch noch die entlegendsten Orte auf. Ebenso wichtig sind Busabfahrtszeiten und Stadtpläne. Alle anderen Dinge, insbesondere Restaurants, kann man sich vor Ort eh selber suchen.. Und falls ihr mehrere Länder besucht lieber nur einen Reiseführer über das erste Land mitnehmen und unterwegs gegen das jeweils aktuelle Land eintauschen.

3. Und liess in GANZ durch! Die meisten Leute, mit denen ich mich hier über den Banana Pancake Trail unterhalten habe, haben gemeint, sie würden ja gerne untouristische Orte besuchen, aber die würden gar nicht in ihren Reiseführern stehen.. Und ausserdem seien diese Orte ja soooooo schwierig zu erreichen… Das ist wirklich eine bescheuerte Ausrede und hat meistens eher mit 1. zu tun. Weg von den ausgetretenen Pfaden zu kommen, ist meistens mehr einer Frage des Willens anstatt der mangelnden Informationslage oder eines schlechten Bussystems. Einzig in Laos kann man den Vorwand vielleicht einwerfen, denn da sind die Strassen und das Bussystem wirklich schlecht 😉 Aber überall sonst kann man die Ausrede nicht gelten lassen. Falls ihr also auf der Suche nach einem abgelegenen oder speziellen Ort sucht, müsst ihr einfach euren Reiseführer aufmerksam durchlesen. In der Regel listen sie hunderte Orte auf, wo normalerweise niemand hingeht. Normalerweise zeichnen sie sogar die “klassische” Route im Vorwort, sodass man gleich weiss, wo’s vor Touristen wimmeln wird. Grundsätzlich ist nichts gegen diese klassischen Touren einzuwenden, aber man sollte doch genug Zeit einplanen um einige Dörfer links und rechts anzuschauen.

4. Weniger ist mehr: Lass lieber ein paar Destinationen weg und konzentrier dich auf die wenigen, die dir wichtig sind. Ich hab zum Beispiel Vang Vieng und Vientiane weggelassen und es war absolut die richtige Entscheidung. So hatte ich nämlich genug Zeit, den Norden von Laos richtig kennenzulernen anstatt nur durchzuhasten.

5. Laufen! Eigentlich ist es eine alte Backpacker Weisheit, aber viel zu wenige befolgen sie. Auch in der grössten Touristadt muss man in der Regel nur einen Schritt zur Seite machen – und schon steht man in einer Strasse, wo normalerweise kein Tourist hinkommt.. Ganz einfach und funktioniert immer 😉 Voraussetzung ist natürlich, dass man gute Schuhe und einen leichten Tagesrucksack hat, sonst wirds anstrengend 😉

Und wenn man dann irgendwann der einzige Westler in einem Bus voller Einheimischer ist, weiss man, dass man was richtig gemacht hat 😉 Ausser man hat aus Versehen wirklich den falschen Bus genommen, aber hey, auch daraus kann was witziges entstehen 😉

Und falls einem die Einheimischen komisch anschauen, weil sie wahrscheinlich noch nie einen “Falang” (“Westler”) in ihrem Dorf gesehen haben, einfach zurücklächeln 🙂

Aber zurück zu meiner Route 🙂 Hier also alle Stories und Erkenntnisse, welche bisher keinen Platz gefunden haben..

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Highlights

Phuu, wenn ich nur die Highlights meiner Route duch Kambodscha, Vietnam, Laos und Thailand nennen müsste, dann wären das meine Top10 (in chronologischer Reihenfolge, nicht wertend gemeint):

1. Battambang: Eigentlich ist Battambang keine besonders schöne oder speziell sehenswerte Stadt. Aber nach zwei Tagen Siem Reap freut man sich wirklich mal rauszukommen. Ausserdem hat es dort vergleichsweise wenig Touristen. Obwohl Kambodscha zum Reisen sehr anstrengend war, hätte ich gerne mehr von diesen normalen Städten gesehen..

2. Hoi An: Obwohls meeega touristisch ist, fand ich Hoi An doch irgendwie süss. Man kann sich für wenig Geld coole Kleiner massschneidern lassen und während sie geschneidert werden, entspannt man am schönen Standstrand 🙂 So schön können Ferien sein 🙂 Das nächste Mal würde ich mir allerdings mehr Zeit für die Strecke zwischen Hoi An und Hue nehmen, denn die Landschaft dort ist wirklich traumhaft schön!

3. Hanoi: Die Stadt ist einfach mega cool! Chaotisch und lärmig wie ihre grosse Schwester Saigon, aber mit viel mehr Charm 🙂 Und man kann einfach stundenlang durchs alte Viertel laufen und die kleinen Geschäfte bestaunen!

4. Halong Bucht: Wie bei allen Attraktionen in Vietnam dachte ich zuerst, dass es mega touristisch und kitschig werden wird. Aber die Halong Bay war ein echtes Highlight! Die Landschaft ist wirklich atemberaubend! Und nach zwei Wochen Motoradgehupe und Abgasen war die Ruhe einfach traumhaft. Wäre gerne länger geblieben!

5. Nord-Vietnam & -Laos: Der Norden war ein einziges Highlight! Insbesondere die Route von Sapa rüber nach Laos! Die Bergwelt dort ist wirklich traumhaft schön und zum Glück nicht sehr touristisch. Falls jemand von euch auch diese Route vorhat, von Dien Bien Phu nach Muang Khoua unbedingt in Fahrtrichtung rechts sitzen, sonst kriegt man von der atemberaubenden Aussicht rein gar nichts mit über 😉

6. Hongsa: Hach, ich könnte immer noch von Hongs schwärmen. Der Ort ist einfach perfekt und das Guesthouse von Monica ist der Hammer! Ich hab mich dort wirklich mega wohl gefühlt. Und falls jemand mal länger dort bleiben sollte, kann man in der Umgebung auch all die Dinge tun, für die Laos sonst noch bekannt ist (Trekken, Elefantenreiten usw.) – nur ohne Touristen 🙂 Ich kann jedem nur empfehlen nach Hongsa zu gehen!

7. Trekken in Vieng Phouka: Die drei Tage in der Wildniss und in den zwei kleinen Dörfern waren wirklich unglaublich spannend. Ich hab ja im Blogeintrag schon viel darüber geschrieben, aber eigentlich kann man es nicht in Worte fassen, wie eindrücklich das war!

8. Child’s Dream!

Das ist ein sehr persönliches Highlight. Child’s Dream ist ein Schweizer NGO, das in der Mekong Region Schulen baut und medizinische Unterstützung bietet. Ein kleiner Einblick in ihre Arbeit bietet z.B. der Kurzbeitrag von 10vor10 vom Schweizer Fernsehen. Der Beitrag geht um Schulbildung in Laos.

10vor 10 Beitrag

Eigentlich hatte ich vor im Winter drei Monate bei Child’s Dream zu arbeiten – ich hatte sogar schon die Zusage. Allerdings kam dann das Angebot von meinem jetzigen Arbeitgeber für eine Festanstellung, weshalb ich das Angebot von Child’s Dream leider absagen musste. Ich hätte wirklich gerne bei ihnen mitgeholfen. Da sie ihren Hauptsitz in Chiang Mai in Nordthailand haben, hab ich sie natürlich besucht und mit Manuela, welche zusammen mit den beiden Jungs den Laden leitet, ein bisschen über Child’s Dream und die Region diskutiert. Danach hat sie mich auf einen Rundgang durch Haus mitgenommen und mich den beiden Gründern vorgestellt. Das war wirklich unglaublich beeindruckend, diese Leute kennenzulernen! Ich hoffe, dass ich einen Tages doch noch etwas zu ihrer Arbeit beitragen kann!

Falls jemand mehr über ihre Organisation wissen will -> www.childsdream.org 🙂 !!

9. Bangkok: Diese Stadt ist wirklich unglaublich spannend. Eigentlich dachte ich, dass ich nach zwei Monaten genug asiatische Grossstädte gesehen habe. Aber Bangkok zieht einem echt in den Bann. Irgendwie wirkt hier alles wie Singapur oder Kuala Lumpur, nur eine Spur chaotischer und dreckig. Besondere Highlights: Der Verkehr, das Bussystem, der Skytrain (ich könnte wirklich stundenlang damit durch die Gegend fahren und die Hochhäuser und die kleinen Bruchbuden dazwischen bestaunen), der Weekendmarket und natürlich Chinatown..

Natürlich gibts auch eine SF Unterwegs Sendung zu Bangkok: SF Unterwegs Bangkok

10. Strände 🙂 Auf meiner Reise hatte ich leider nur Zeit für drei Strände: Sihanoukville in Kambodscha, Hoi An in Vietnam und Koh Samed in Thailand. Eigentlich müsste man die Halong Bucht in Vietnam auch dazu zählen, denn dort konnte man auch wunderbar schwimmen 🙂 Jeder Strand hatte seine eigenen Vorzüge, weshalb ich hier keinen Favoriten habe. In Sihanoukville war der Sand und das Wasser traumhaft, dafür haben die Strandläufer uns zur Weissglut gebracht. In Hoi An war dafür das Wetter perfekt und das Essen köstlich! Und auf Koh Samed hab ich den perfekten Strandbungalow gefunden und mit Uwe und Joy super nette Gesellschaft gehabt. Auf jeden Fall ist so ein Beach Break die perfekte Gelegenheit um sich vom Reisestress zu erholen und die Seele baumeln zu lassen 🙂

Neben diesen Top 10 gabs natürlich noch viele Dinge, von denen ich dachte, dass sie ein Highlight sind – aber die dann gar nicht so eindrücklich waren, z.B.:

– Angkor Wat: Zwar sind es wirklich sehr eindrückliche Tempelbauten, aber “einer der Orte, die man gesehen haben MUSS, bevor man stirbt” fand ich es jetzt nicht.
– Hue: Die Innenstadt war, wie befürchtet, nicht wirklich sehenswert. Allerdings hab ich später noch mit zwei Deutschen gesprochen, welche sich ein Moped geliehen hatten und damit die Tempel in der Umgebung angeschaut hatten. Und das muss anscheinend der Hammer gewesen sein!
– Luang Prabang: Die Stadt war wirklich süss, allerdings hat sie mich nicht so in den Bann genommen, wie ich dachte. Schliesslich schwärmt wirklich JEDER darüber wie unglaublich schön und entspannt die Stadt sei.
– Chiang Mai: Bei Chiang Mai war es das Gleiche wie bei Luang Prabang. Die Stadt ist zwar ganz nett, aber kann nicht mit den Erwartungen mithalten, die im Vorfeld aufgebaut werden. Ausserdem besteht die Innenstadt praktisch nur aus Traveller Infrastruktur, d.h. Hostels, Restaurants, Touragenturen, Internetcafes und Wäscherein, ohne speziellen Charm. Obwohl ich aus zugeben muss, dass ich nach drei Tagen Trekken in Laos ganz froh war, wieder in der Zivilisation zu sein 😉

Das soll jetzt nicht heissen, dass man Angkor, Hue, Luang Prabang und Chiang Mai weglassen sollte. Die Orte sind nach wie vor ein Reiseziel wert. Allerdings hab ich sie mir eindrücklicher vorgestellt, als sie am Schluss waren.

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Reiseutensilien, welche sich besonders bewährt haben 🙂

– Mein Rucksack 🙂 Ich bin immer noch begeistert von meinem kleinen Begleiter! Das ist wirklich traumhaft, mir so wenig Gepäck unterwegs zu sein 🙂 Und jedes Mal, wenn ich an die kleine Engländerin mit ihrem 90 Liter Rucksack denke, fühlt sich mein Rucksack gleich nochmals leichter an 😉 Ausserdem kriegt man ziemlich viele Komplimente von anderen Backpackern, die sich wünschen, dass sie auch weniger schleppen müssten 😉 Und auch nach zwei Monaten unterwegs muss ich sagen, dass eigentlich alles Platz hatte 🙂 Ausser die vielen Souveniers, die Hendrik grosszügigerweise schon mal nach Singapur genommen haben. Aber naja, notfalls kommen die halt ins Handgepäck.

– Erste Hilfe Box: Keine Ahnung wieso, aber seit ich in Thailand bin, sticht und beisst mich echt alles mögliche. Entsprechend ist die Fenistil Salbe mein neuer Freund geworden 🙂 Und die Vita Merfen Wundsalbe verwende ich sowieso für alles, insbesondere für die doofe Wunde am grossen Zeh, die ich mir auf Koh Samed an einem Stein aufgeschlagen habe 🙁 Ebenfalls nützlich – Antibiotikum.. zwar sollte man das so zurückhalten wie möglich einsetzen (Resistenz und so Zeug), aber hier wimmelts echt so von Bakterien, dass es ein guter Freund und Helfer ist.

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Sonstige Dinge, die einem hier auffallen

– Verkehr (insbesondere in Vietnam): Das ist einfach der Hammer, wie die dort fahren.. besonders in den Städten 😉 Ich könnte echt stundenlang dem Verkehr zuschauen! Und entgegen meinen ersten Beführchtungen war der Verkehr auch überhaupt nicht gefährlich. Schliesslich fahren die dort praktisch nur im Schritttempo oder wenn sie mal freie Fahrt haben in den Städten maximal 40 Km/h. Ich glaube man könnte sich in die Mitte einer grossen Kreuzung stellen und es würde einem nichts passieren 😉

– Tachometer: Apropos Verkehr, irgendwie fährt hier in allen Ländern keiner mit einem funktionierenden Tachometer rum! Ist aber auch nicht weiter schlimm, denn es hält sich sowieso niemand an die Verkehrsschilder 😉

– Handpflege: Irgendwie haben hier alle Männer total lange und super saubere Fingernägel. Anscheinend kommt das davon, dass die Asiaten alles cool finden, was zeigt, dass sie nicht mehr auf dem Feld arbeiten müssen. In die gleiche Richtung geht auch dieser ganze “Weiss” Trend bei der Hautfarbe. Ich kenn mich da ja nicht so aus, aber all diese Weissmach-Cremes sind wahrscheinlich ziemlich radikal zur Haut.. Naja, wer schön sein will, muss leiden..

– Uhren: In Südostasien hat’s wirklich nirgendwo öffentliche Uhren. Bei uns hängt ja eine Uhr an praktisch jeder Wand. Auch die Leute tragen praktisch nie eine Armbanduhr. Bei denen spielt halt Zeit bzw. Pünktlichkeit einfach nicht so eine grosse Rolle 😉

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Kambodscha

– Allgemein: Kambodscha hat mir als Reiseland nicht wirklich gefallen. Allerdings liegt das daran, dass wir nur an den touristischen Orten waren (Siam Reap, Battambang, Sihanoukville und Phnom Phen). Wie überall in der Region handeln die Leute gerne und versuchen, dich bei jeder Gelegenheit zu verarschen. Die Kambodschaner waren allerding mit Abstand die unfreundlichsten und aggressivsten

– Kekse: Da wir dem Essen nicht wirklich ganz getraut haben und wir viel Bus gefahren sind, haben wir uns eigentlich die meiste Zeit von Keksen ernährt. Zwar nicht wirklich typisch kambodschanisch, aber immerhin sauber und sicher..

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Vietnam

– Allgemein: Schon wenn man die Grenze auf dem Mekong überquert, merkt man den Unterschied zwischen Kambodscha und Vietnam. Während auf der Kambodschanischen Seite alle Leute schlafen und sich nichts bewegs, herrscht auf der Vietnamesischen Seite richtig Hochbetrieb.

– Schrift: In Vietnam hat man den Vorteil, dass sie (mehr oder weniger) unser Alphabet verwenden. Zwar hats überall so lustige Striche und Figuren drüber, aber meistens kann man’s lesen.

– Orientierung: Es ist echt super einfach sich in den Städten zurecht zu finden, denn alle Strassen sind sauber beschriftet. Und da die Namen wie gesagt aus normalen Zeichen bestehen, kann man sich die Namen auch gut merken. Ausserdem gibts über jedem Laden ein grosses Schild mit dem Namen und der Adresse drauf, sodass man immer gleich nachschauen kann, wo man ist.. Wirklich super praktisch!

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Laos

– Allgemein: Die Laoten sind wirklich ein super freundliches Volk! Ich glaube die könnten keiner Fliege was zu Leide tun. Ausserdem sind sie sehr entspannt und relaxed. Der Nachteil ist allerdings, dass die Laoten nicht wirklich gute Angestellte sind. Ich glaub dort ein Geschäft zu führen muss der Horror sein. Die Leute fühlen sich hier glaub immer noch wie kleine Reisbauern und verstehen dementsprechend nicht, was Arbeitszeiten oder Deadlines sind.

– Bussystem: Oh man, das Bussystem in Laos.. ich bin ja während der ganzen Reise mit einigen Bussen gefahren, aber die in Laos waren mit Abstand die schlimmsten. Erstens Mal gibts nur wenig geteerte Strassen in Laos und selbst diejenigen, welche geteert sind, schlängeln sich so qualvoll den Berg hoch, dass einem fast schlecht wird. Ausserdem werden meistens ziemlich alte Busse eingesetzt, was die Fahrt auch nicht gerade bequemer macht. Das nervigste sind allerdings die Abfahrtszeiten. Denn selbst zwischen den grösseren Städten gibts nur zwei drei Busse pro Tag. Und sowas wie Anschlussbusse kennen die schon gar nicht. Wenn man also in entlegenen Gebieten unterwegs ist, kann es sein, dass man drei, vier Stunden Bus fährt, aber dann im nächsten grösseren Ort stecken bleibt, weil am Nachmittag keine Busse mehr fahren. Und auf ganz abgelegenen Routen fährt der Bus auch erst los, wenn er wirklich richtig, richtig voll ist.. Was bedeutet, dass man teilweise zwei, drei Stunden irgendwo in der Laotischen Pampa an ner Busstation warten muss, bis endlich genug Leute da sind.. Zwar ist das Busfahren immer noch eine der coolsten Erfahrungen in Laos, aber dafür ist es auch ziemlich anstrengend..

– Shops in Laos: Die Läden hier in Laos sind wirklich meeega cool 🙂 In der Regel gibts in jedem noch so abgelegenen Dorf ein zwei kleine Shops, wo Wasser, Seife, Bier und sonstige westliche Produkte verkauft werden. Wirklich mega witzig 😉

– Tiere: Die Tiere, die hier in Laos am auffälligsten sind, sind Ameisen, die hats hier wirklich überall und in jeder Grösse, Mücken, denn die sind hier besonders aggressiv, und natürlich Blutegel, die hier überall auf den Trekkingrouten lauern..

– SF Unterwegs: Natürlich gibts auch eine traumhafte Dokumentation über Laos: SF Unterwegs Laos

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Thailand

– Allgemeines: Thailand war zwar auch wunderschön, aber es hat mich nicht so beeindruckt wie die anderen Länder. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ich schon zwei Monaten unterwegs war und schon ziemlich viel gesehen hatte. Ausserdem gibts in Thailand unglaublich viele Touristen, weshalb mir alles etwas ausgetreten vorkam. Wahrscheinlich wäre der Eindruck anders gewesen, wenn ich mehr Zeit gehabt und etwas mehr rumreisen hätte können. Aber naja, vielleicht ein anderes Mal 😉

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Abschluss

Zum Schluss möchte ich noch allen Leuten Danke sagen, welche ich unterwegs getroffen habe. Die Reise wäre nur halb so eindrücklich gewesen ohne all die spannenden Personen und Geschichten, z.B. die beiden Anthropologen, welche in den 70er Jahren die Ureinwohner auf Borneo studiert haben, oder der Slowene, welcher eine Dokumentation über die Strassenkinder in Katmandu gedreht hat und dafür wochenlang mit ihnen gewohnt und gelebt hat.. Die gesamte Reise war wirklich unglaublich eindrücklich!!!

Tja, das war’s also 🙂 Ich hoffe euch hat das Lesen hat euch Spass gemacht! Bis zum nächsten Mal.. 😉

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Bangkok

August 28th, 2010

Boahh, Bangkok.. wo soll ich anfangen.. die Stadt ist einfach der Hammer! Aber alles der Reihe nach 🙂

Heute morgen gings zuerst zum Weekend Market im Norden der Stadt. Allerdings war nur schon das Dahinkommen die erste Challenge des Tages. Denn das Bussystem hier ist der absolute Horror. Es fahren zwar hunderte Busse durch die Stadt, aber es gibt nirgends an den Haltestellen einen Fahrplan! D.h. man muss vorher bereits wissen, welche Nummern man nehmen muss. Und unterwegs werden natürlich auch keine Haltestellen ausgerufen, sondern man muss selber irgendwie rausfinden, wann man aussteigen muss..

Guter Hoffnung hab ich mich also zusammen mit den anderen Einheimischen an die Bushaltestelle gestellt und auf die Nummern 39, 44, 59, 157, 3 0der 503, und 9 oder 509 gewartet – kann ja nicht sooo schwierig sein, bei so ner Auswahl 😉 Nach einigen Anläufen hab ichs dann auch endlich auf den richtigen Bus geschafft und bin damit durch die Stadt gedüsst. Allerdings war es trotz Stadtplan ziemlich schwierig rauszufinden, wo ich gerade war. Denn die Strassen sind hier selten angeschrieben und wenn, dann ist der englische Name so klein darunter, dass man ihn aus dem fahrenden Bus heraus sicherlich nicht lesen kann..

Irgendwie hab ich es dann aber doch zum Weekend Market geschafft, wo’s als erstes ne Suppe zum Frühstück gab 🙂 Die war echt lecker! (Fast so lecker wie Yikais Hühnersuppe!)

Danach bin ich etwa eine Stunde über den Markt geschlendert, wobei ich nur einen Bruchteil der Stände gesehen habe. Denn auf dem ganzen Gelände hat’s über 15’000 Stände! Es lagen sogar extra Pläne vom Gelände aus, damit man sich einigermassen zurecht findet. Dort gibts echt alles – von Möbel, Kleider, bis zu Blumen und Tieren.. 🙂 Wirklich witzig dort übers Gelände zu laufen!

Danach gings dann in die Innenstadt zur Einkaufsmeile und zum höchsten Gebäude Thailands 🙂 Die Aussicht von dort oben war wirklich der Hammer!

Leider war es heute etwa bewölkt, weshalb die Bilder ziemlich dunkel geworden sind. Obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob das wirklich Wolken oder nicht einfach eine Dunstglocke aus Abgasen ist..

Danach bin ich ein bisschen durch die Innenstadt gelaufen. Wahrscheinlich ist meine Lunge heute mindestens um zehn Jahre gealtert, denn der Verkehr hier ist wirklich immens.. Allerdings gehört das irgendwie zum Mythos Bangkok dazu – chaotisch, laut, aber irgendwie cool..

Die pinken Autos sind übrigens Taxis 😉 Naja, passt doch irgendwie zu einer Stadt, mit der wahrscheinlich höchsten Konzentration an Ladyboys und anderen komischen Variationen 😉

Bin dann sogar bis zum Chinatown gelaufen, obwohl mir meine Füsse durch die Flipflops ziemlich weh getan haben.. Aber der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die kleinen Gassen und das geschäftige Gewusel von Chinesen sind wirklich einmalig 😉 Egal, wo man auf der Welt ist, Chinatown ist wahrscheinlich immer ein Besuch wert! (@ Jochen: Geniess dein Jahr in China 🙂 !!!)

Leider geht das Fotos hochladen hier so langsam, weshalb ich nicht mehr davon hier zeigen kann. Ihr findet aber wie immer die besten davon auf Facebook..

Hab mir dann zur Entschädigung ein Tuk Tuk zurück zum Hostel genommen. Schliesslich brauche ich morgen meine Füsse wieder. Dann geht es zum alten Königspalast und zum Wat Pho, bevor ich dann am Nachmittag zurück nach Singapur fliege.

Falls jemand von Euch gerne noch mehr (bewegte) Bilder von Bangkok sehen möchte – SF Unterwegs hat vor einigen Wochen eine nette kleine Reportage über die Stadt gedreht: SF unterwegs Bangkok

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Chiang Mai – Koh Samed

August 26th, 2010

Hallo zusammen! Nachdem ich mich ein bisschen in Chiang Mai umgesehen habe, gings gestern direkt nach Koh Samed, einer kleinen Insel im Thailändischen Golf. Da hier das Internet ziemlich teuer ist, gibts leider nur einen kleinen Eintrag..

Auf der Fähre vom Festland auf die Insel hab ich Uwe, einen Deutschen, und seine thailändische Frau Joy kennengelernt, welche schon oft hier waren. Die haben mir dann gleich viele Tipps zur Insel geben können, z.B. wie man die nervige “Nationalpark” Gebühr umgeht, die sie hier von jedem Tourist abkassieren. Immerhin 200 Baht, also ca. 7 Fr.!

Nachdem wir angekommen sind, hat mir Uwe erst einmal die Insel gezeigt. Wir haben uns dann gleich auf die Suche nach nem netten Zimmer für mich gemacht und auch ein nettes Plätzchen gefunden.. 🙂 Und zwar ein süsses Bungalow praktisch direkt an diesem Strand!

Da er ziemlich weit weg vom Hauptstrand ist, ist es überhaupt nicht voll. Lediglich zwei Paare, welche auch in den Bungalows wohnen, waren da.. War echt traumhaft heute am Strand zu liegen und die Seele baumeln zu lassen 🙂

Am Abend bin ich dann noch ein bisschen am Strand entlang gelaufen und hab Uwe, seine Frau, sowie sein Nachbar aus Deutschland mit seiner Thailändischen Freundin getroffen. Hab mit ihnen zu Abend gegessen und viel erzählt. Ist wirklich spannend, was für unterschiedliche Leute man auf so einer Reise trifft..

Morgen geht es dann zurück nach Bangkok, bevor ich am Sonntag über Singapur nach Hause fliegen werde 🙂 Falls jemand von Euch irgendwelche Dinge nach Europa verschicken will, ich hab noch Platz im Koffer frei!

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Trekken in Vieng Phoukha

August 23rd, 2010

Hallo aus Chiang Mai! Nach zwei Wochen in Laos hab ich es endlich rüber nach Thailand geschafft. Allerdings fühlt es sich total komisch an, wieder in einem richtig entwickelten Land zu sein.. aber alles der Reihe nach..

Von Luang Namtha nach Vieng Phoukha

Zuerst ging es von Luang Namtha nach Vieng Phoukha. Allerdings traf ich am Morgen in Luang Namtha einige Touristen, welche nach zusätzlichen Leuten für Trekking Touren gesucht haben. Anscheinend hat es im Moment so wenig Touristen hier, dass es schwierig ist, die Touren voll zu kriegen und einen guten Preis zu verhandeln. Und wenn es schon in Luang Namtha schwierig ist, wie wird es dann erst in Vieng Phoukha sein?? Aber naja, schlussendlich hat bei mir dann doch der Wunsch nach einem ursprünglichen & touristenfreien Trek überwogen, weshalb ich mich dann am Nachmittag auf nach Vieng Phoukha gemacht habe.

Allerdings musste ich zuerst mal dahin kommen, was gar nicht so einfach war 😉 Eigentlich sollte der Bus um 12 Uhr abfahren. Allerdings hatte es noch nicht genügend Leute dort, weshalb der Fahrer gemeint hat, dass er noch bis 14.30 Uhr wartet.. aha, ok.. also hab ich mich ins nächste Restaurant gesetzt und erst mal ne Hühnersuppe gegessen – und zwar wortwörtlich – für die Laoten und die Asiaten allgemein ist ein Stück Fleisch nur richtig gut, wenn es zur Hälfte aus Knochen besteht 😉

Schlussendlich ging es dann kurz nach drei Uhr wirklich los. Zumindest theoretisch 😉 Mit einem einigermassen vollen Bus sind wir dann zuerst mal zum örtlichen Markt gefahren. Dort hat sich der Fahrer wegen einem platten Reifen erkundigt, denn er noch irgendwo im Kofferraum hatte. Als er fertig war, fiel den anderen Fahrgästen ein, dass sie ja auch noch kurz einkaufen könnten. Als wir dann endlich wieder alle Leute beisammen hatten, gings eine Station weiter zum Reisverkäufer, wo die Auslage beurteilt wurde. Dann fuhren wir nochmals zur Busstation, um weitere Gäste aufzuladen. Dann haben wir unterwegs noch Bambussprossen ausgeliefert und dann, ja dann gings endlich aus der Stadt raus – unglaublich aber wahr! Allerdings nur um dann kurz darauf im nächsten Dorf anzuhalten und Medikamente und Eiswürfel zu kaufen.. Oh man.. Und bei jedem Stopp stieg jeweils der halbe Bus aus und hat ebenfalls eingekauft. Kam mir vor wie bei einer Kaffeefahrt.

Also die Laoten sind wirklich nicht gerade die effizientesten! Die könnten doch einfach sagen, um genau diese Uhrzeit fährt der Bus und alle machen ihre Einkäufe VOR der Fahrt. Dann müssten nämlich nicht alle stundenlang rumsitzen und warten. Aber naja, ist wahrscheinlich ein hoffnungsloses Unterfangen das denen klar zu machen..

Auf jeden Fall kamen wir natürlich so spät in Vieng Phoukha an, dass das offizielle Tourist Office bereits zu hatte. Der Busfahrer hat mich dann aber zu einem anderen Trekking Veranstalter gebracht, der noch offen hatte. Allerdings haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet, denn ich war anscheinend wirklich der einzige Tourist im Dorf. Also musste ich wohl oder übel alleine eine Tour buchen, denn auf das Trekken wollte ich eigentlich nicht verzichten. Hab mich dann für eine 3-tägige Tour mit Homestay in zwei kleinen Dörfern entschieden.

Trekking Tag 1

Um 9 Uhr morgens gings also los. Gemeinsam mit meinem Guide fuhren wir zu einem kleinen Dorf, von wo aus wir unsere Wanderung starteten. Auf dem ersten Teil war noch ein zweiter Guide dabei, der für uns das Mittagessen getragen hat. Da die meisten Minderheiten ihre Dörfer auf den Hügelspitzen haben, gings die meiste Zeit bergauf – was bei 30 Grad im Schatten und hoher Luftfeuchtigkeit ziemlich anstrengend ist 🙁 Die Natur hat uns aber auf jeden Fall dafür entschädigt, denn der Urwald und die Aussicht auf die Täler war wirklich genial!

Mittagessen gabs dann in einer kleinen Hütte in einem Reisfeld 🙂 Reis, Bambussprossen und Büffelfleisch auf einem Bananenblatt serviert 🙂

Das nervigste an der Wanderung waren die Blutegel, die wirklich überall am Boden lauerten.. Bähhh!!! Der ganze Weg war gesäumt mit den Viechern! Die sehen hier aus wie kleine Würmer mit Saugnäpfen hinten und vorne, sodass sie sich am Boden festmachen und den anderen Teil in die Höhe strecken und sich an armen Touristen festsaugen können. Zum Glück hatte mein Guide ein Anti-Blutegel Spray dabei, damit wir uns zumindest ein bisschen gegen die Biester wehren konnten.

Das andere Problem war der Schlamm, denn schliesslich ist gerade Regenzeit 😉 Allerding gewöhnt man sich daran, denn nach einigen Metern sind die Schuhe bereits so dreckig und nass, dass es auch keine Rolle mehr spielt, wohin man tritt 😉

Nach etwa 6-7 Stunden Wanderung sind wir dann endlich im Dorf angekommen, wo wir die erste Nacht verbrachten. Es besteht es rund 50 Häusern von Hmong und Lahu Familien. Da sie hier oben keinen Strom haben, verwenden sie kleine Sonnenkollektoren, um zumindest Strom für ein paar Lampen in der Nacht zu haben.

Die Häuser hier sind ziemlich einfach gebaut und eingerichtet. In der Regel schläft in einem solchen Holzhaus eine Familie mit Kind und Kegel. Bei unserem Haus waren es zum Beispiel der Grossvater und die Grossmutter, die Tochter mit ihrem Mann und der Sohn mit seiner Frau. Und dazu gibts dann immer noch eine handvoll Kinder – allerdings konnte ich die nie genau zuordnen, denn es hat einfach zu viele davon und dann sehen sie auch noch alle gleich aus..

Auf jeden Fall sind die meisten Familien hier oben Selbstversorger, d.h. in der Regel hats überall noch ein paar Schweine, Hühner, Rinder und natürlich Katz und Hund.. Es ist wirklich spannend, wie ähnlich sie zu uns sind, obwohl sie auf der anderen Seite der Erde leben und es früher kein Kontakt zu Westlern gab. So haben sie z.B. genau die gleich Tiere, die es auch bei uns früher (ok, vor 200 Jahren) auf den Bauernhöfen gab. Oder sie haben z.B. auch Schweinetröge, d.h. alle Essensresten oder ähnliches wird in einem Eimer gesammelt, um es nachher den Schweinen zu verfüttern.. Man hat wirklich das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein..

Zu Essen gab es eigentlich immer das Gleiche – Reis, Reis, Reis.. Und dazu meistens eine Suppe aus Bambussprossen und eine mit Fleisch. Suppen scheinen hier sowieso sehr beliebt zu sein, denn wieso sollte man das Wasser wegschütten, nachdem man darin das Gemüse gekocht hat. Die Familie, bei der wir übernachtet haben, war wirklich meeega freundlich 🙂 Die haben mich – obwohl mein Guide und ich unser eigenes Essen dabei hatten – auch immer zu ihren Mahlzeiten eingeladen 🙂 War wirklich mega witzig mit Leuten, die nicht die gleiche Sprache sprechen, an einem winzig kleinen Rattantisch zu sitzen und Reis und Bambussuppe zu essen 🙂

Trekking Tag 2

Am zweiten Tag gings dann zu einem Dorf, das etwas weiter im Nationalpark lag. Obwohl, Dorf ist eigentlich schon übertrieben – eigentlich waren es nur zwei Hütten..

Die zwei Familien hier oben leben wirklich meeega einfach.. Das Haus bestand eigentlich nur aus einer Liegewiese und einer Kochstelle:

Das ist also praktisch alles, was sie besitzen.. Ich bin wirklich mega froh, dass ich drei Tage trekken gegangen bin, denn obwohl schon das erste Dorf mega spannend war, war das Zweite noch viel eindrücklicher! Die Familie hier besteht aus der Oma und ihren zwei Kindern inkl. Schwiegersohn und natürlich etwa 8-10 Enkeln. Der Mann der einen Frau ist allerdings anscheinend gestorben, weshalb es nur einen einzigen Mann im Haus gab (von den vielen kleinen Jungs mal abgesehen).

Zuerst war es natürlich etwas komisch, bei einer Familie zu übernachten, die so arm ist.. aber mit der Zeit haben wir uns richtig angefreundet 🙂 Hab ihnen dann beim Mais zubereiten geholfen oder mit den Kindern den Regenbogen bestaunt als es zu regnen anfing 🙂 Es war auch sehr speziell die beiden Frauen zu beobachten, denn die jüngere war z.B. lediglich 19 Jahre alt! Das war schon mega eindrücklich, jemanden zu sehen, der jünger ist als einem selbst, aber die schon zwei Kinder hat, welche sie in dieser Umgebung grossziehen muss.. Obwohls kitschig klingt und jeder das sagt, aber da weiss man plötzlich, wie priviligiert wir sind!

Die sehen hier oben glaub auch nur selten Touristen, sodass sie mega gespannt alles beobachtet haben, was ich gemacht habe. Besonders mein Rucksack und all die Dinge darin haben sie mega fasziniert 😉 So haben sie sich zum Beispiel nicht getraut meinen Regenschirm aufzumachen, weil sie nicht wussten, was das für ein Ding ist 😉 Oder besonders cool fanden sie meine von Hand aufladbare Taschenlampe! An einem so abgelegenen Ort ist das wirklich was mega nützliches – denn die Familie besitzt nur zwei normale Taschenlampen und ansonsten ist es hier nachts zappenduster..

Auch krass zu sehen, war unter welchen medizinischen Bedingungen sie hier leben. Denn selbst wenn es hier irgendwo einen Arzt gäbe, hätten sie wahrscheinlich niemals das Geld um sich selbst einfache Medikamente leisten zu können. Entsprechend neugierig waren sie, als ich meine Reiseapotheke ausgepackt habe, um eine Wunde von meinem Guide zu verarzten. Die eine Mutter hat mir dann gleich ihren Finger gezeigt, wo eine tiefe Wunde klaffte, die sie sich anscheinend im Reisfeld zugezogen hatte. Sie hatte die Wunde einfach mit einem dreckigen, alten Tuch umwickelt.. Hab ihr dann etwas desinfizierende Wundsalbe gegeben und die Wunde mit einem sterilen Tuch abgebunden. Zwar wird das auch nicht lange halten, aber vielleicht hilft es zumindest ein bisschen.

Allerdings sind so kleine Wunden ja nur eine Sache.. tragisch wird es eher bei ernsteren Sachen. So hatte zum Beispiel eine der Kindern Kopfweh – zumindest hat das mein Guide gesagt – weshalb er die ganze Zeit auf dem Bett lag und sich nicht bewegt hat. Allerdings sah er so kränklich ausgeschaut und sich immer wieder voller Schmerzen gewindet, dass er wahrscheinlich mehr als nur Kopfweh hat.. Ich war echt kurz davor ihm eine Schmerztablette zu geben, aber das hätte auch nur temporär geholfen. Ist schon ein komisches Gefühl jemanden zu sehen, der ernsthaft krank ist, aber dem man nicht helfen kann..

Ich hab dann den Kindern ein paar Blätter Papier und meinen Kugelschreiber gegeben, damit sie ein bisschen malen konnten. War noch spannend zu sehen, was Kinder malen, die so weit weg in den Bergen wohnen und selten Papier und Stift in der Hand halten 😉 Zwar gehen sie anscheinend im grossen Dorf zur Schule, aber wirklich entwickelt war ja auch dieses Dorf nicht.. Der grösste Junge hat dann sogleich den Stift genomme und zu zeichnen angefangen – und zwar in dieser Reihenfolge:

1. Blume – der Klassiker
2. Auto – Häh?? Hier oben gibt es keine Strassen und selbst im grossen Dorf gab es nur eine kleine Schotterstrasse nach Vieng Phoukha, wo vielleicht mal ein zwei Motos pro Woche drauf fahren.. Wirklich lustig, dass er gerade auf ein Auto kommt 😉
3./4. Vogel und Mensch- naja, beiden ebenfalls Klassiker..
4. Jetzt wirds spannend:  Ein Landschaftsbild mit Helikoptern und einem Schiff! Woher weiss der Junge, was ein Helikopter ist?? Und wie kommt es auf ein Schiff? Hier hat kein Meer und abgesehen vom Mekong auch keine grossen Flüsse.. Das ist echt ein lustiger Junge..

Links der Junge, der das Auto und die Helikopter gezeichnet hat, daneben sein Bruder (oder Cousin, so genau weiss ich das leider nicht) und daneben einer der Mütter – und wie gesagt, die Mutter ist 19! Das ist leider das einzige Foto, dass ich von der Familie gemacht habe, denn ich wollte sie nicht zu fest mit meiner Kamera stören..

Man muss dazu sagen, dass die Kinder hier schon in einer speziellen Welt aufwachsen. Denn normalerweise hat praktisch jede Familie – wenn das Dorf einen Stromanschluss hat – auch einen Fernseher. Dazu kommt, dass viele Leute in den Dörfern auch ein Handy besitzen. D.h. selbst in den abgelegensten Regionen haben die Leute Zugang zu westlichen Unterhaltungsmedien – und kriegen darum auch Dinge mit wie moderne Autos oder Helikopter.. Ich denke, für die Kinder ist das ziemlich schwierig in einer Welt aufzuwachsen, wo sie all diese modernen Dinge im Fernseh sehen, aber gleichzeitig mausearm und ohne Perspektive sind.. Globalisierung ist schon ein komisches Ding an einem solchen Ort wie Laos..

Aber zurück zum Trek.. Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben, sind wir noch zu einem weiteren Dorf aufgebrochen. Unterwegs hatten wir eine meeega schöne Aussicht auf die Täler! Es hat sich wirklich gelohnt so weit zu laufen!

Das andere Dorf bestand ebenfalls nur aus einer handvoll Hütten. Allerdings hatten die wirklich eine meeega schöne Aussicht!

Danach gings wieder zurück zur anderen Familie, wo wir auch die Nacht verbrachten.. Und ich muss sagen, der Sternenhimmel hier ist wirklich atemberaubend! So weit weg von der Zivilisation hat man schliesslich praktisch keine Lichtverschmutzung und kann Millionen von Sternen sehen!! Leider ist ihr Licht so schwach, dass ich kein gutes Foto machen konnte.. und die Stimmung, an einem solch abgelegenen Ort unter freiem Himmel zu stehen, kann man schliesslich sowieso nur schwer einfangen.. War aber auf jeden Fall mega genial dort zu übernachten!

Trekking Tag 3

Am dritten Tag gings dann zurück in die Zivilisation 🙂 Allerdings waren die ersten ein zwei Stunden der Wanderung richtiger Horror.. denn da ich in den vergangenen Tagen immer mit den Einheimischen gegessen habe, hatte ich mir natürlich einen schönen Durchfall eingefangen (etwas, was in Laos sowieso ständiger Begleiter ist). Allerdings hab ich dann den Fehler gemacht und das Medikament gegen Durchfall nach dem Frühstück eingenommen – was dazu geführt hat, dass mir die Nudelsuppe wie ein Stein im Bauch lag… Oh man… Und dann hatte ich auch noch wenig und schlecht geschlafen, denn natürlich haben wir mit der ganzen Familie – also etwa 10-15 Leuten plus mein Guide – gemeinsam in der kleinen Hütte übernachtet. Und um die Hütte rum gab es natürlich noch eine Horde Schweine und Hühner, welche die ganze Zeit Krach gemacht hatten..

Naja, auf jeden Fall bin ich den ersten Teil der Wanderung nur zittrig und ausgemergelt hinter meinem Guide hergetappst. Ausserdem konnte ich fast nichts sehen, denn meine Brille beschlägt hier im Regenwald ständig.. Zum Glück wurde mein Zustand mit der Zeit wieder besser – denn es war wirklich unangenehm, so durch den Urwald zu laufen..

Die Strecke war allerdings ziemlich cool, denn anscheinend wird sie nicht oft benützt, weshalb wir uns richtig durch den Wald kämpfen mussten 😉 Zeitweise musste mein Guide sogar seine Machete hervornehmen, um den Weg von all den Pflanzen frei zu machen.. War wirklich ziemlich witzig 😉

Hach, und irgendwann kamen wir dann aus dem Wald heraus und haben die Hauptstrasse von Luang Namtha nach Vieng Phoukha gesehen! Es ist wirklich unbeschreiblich wie cool das Gefühl ist, wenn man nach drei Tagen endlich wieder eine richtige Hauptstrasse sieht!

Gaaaanz weit hinten kann man die Strasse sehen 😉 Ich weiss, das Bild sieht ziemlich unscheinbar aus.. aber nach drei Tagen im laotischen Nirgendwo ist das wirklich eine mega coole Aussicht!

Im Dorf angekommen hat mir mein Guide dann als erstes eine kühle Dose Coca Cola spendiert 😉 Hab hab glaub noch nie in meinem Leben ein Schluck Cola so genossen wie nach diesem Trek 😉

Von Vieng Phoukha nach Thailand

Zurück in Vieng Phoukha wollte ich mich eigentlich direkt auf den Weg zur Thailändischen Grenze machen. Schliesslich war der Trek, dadurch dass ich nur eine Person war, teurer als geplant und dementsprechend hatte ich nur noch wenige Kip in der Tasche. Die Chefin des Trekking-Veranstalters hat dann gemeint, dass das kein Problem sei – es kämen viele, viele Busse durch Vieng Phoukha, die alle zur Thailändischen Grenze fahren würden. Jaaaa, wer’s glaubt.. Theoretisch stimmt das zwar schon, denn Vieng Phoukha liegt an der einzigen Strasse dorthin, aber irgendwie wollte einfach kein Bus auftauchen..

Nach anderthalb Stunden Warten war mir das ganze dann zu doof – auch nach zwei Wochen Laos kann ich mich nicht an das ständige Warten und Rumsitzen gewöhnen – und ich hab ich wieder mal zu Fuss aufgemacht. Ich war also wieder mal per Anhalter unterwegs 🙂 Sind ja schliesslich “nur” 120 Kilometer bis Houay Xai, dem laotischen Dorf an der Grenze..

Hatte sogar richtig Glück und schon der zweite Lastwagen, der an mir vorbeifuhr, hielt an – und raus sprang ein Westler! Ich war echt meeega bafff! Es hat sich dann herausgestellt, dass er Pole war und gemeinsam mit zwei Freunden ebenfalls gerade am trampen ist. Sie kamen direkt von China, hatten keinen einzigen Kip in der Tasche und keinen Plan, wo sie gerade waren.. Sie wussten einzig, dass in ein paar Tagen ihr Rückflug von Bangkok aus ging und sie deshalb schnell dorthin kommen mussten.. Ziemlich witziges Trio 😉 Also hab ich mich zu ihnen in den Truck gesetzt und gemeinsam mit den beiden Laotischen Fahrern sind wir zur Grenze getuckert.. War wirklich eine mega witzige Fahrt und ich kann nur nochmals bestätigen, dass Trampen in Laos eine ziemlich coole Angelegenheit ist 😉

Thailand!!

Am nächsten Tag ging es dann per Fähre über den Mekong nach Thailand 🙂 Und ich muss sagen, ich hatte echt meeega den Kulturschock!! Innerhalb von 24h von einem mega abgeschiedenen Dorf ohne Strom oder sonst was – direkt nach Thailand, war wirklich eine mega komische Erfahrung. Ich musste mich wirklich zuerst an die vielen Autos gewöhnen. Und dann erst all die Häuser und die vielen Menschen 😉

Werde hier in Chiang Mai erst mal ein paar Tage verbringen und ein bisschen entspannen. Laos war zwar mega cool, aber auch ein bisschen anstrengend. Bin echt froh, wieder in der normalen Welt zu sein und die Annehmlichkeiten der modernen Welt geniessen zu können.. Das beste an der Stadt ist, dass es an allen Ecken Massagen für 5 Fr. pro Stunde gibt – eine super Sache, wenn man direkt von einem Trek kommt 😉

Danach geht dann erst mal nach Bangkok. Wollte eigentlich noch ein bisschen die Gegend hier im Norden anschauen, aber mittlerweile muss ich sagen, dass ich genug Berge und Reisfelder gesehen habe.. Also gehts stattdessen danach nach Koh Samet an den Strand 🙂 Hab zwar keine Ahnung, ob das Wetter mitspielen wird, denn schliesslich ist hier Regenzeit, aber naja, probieren kann man’s ja mal 😉

Sodela, das war’s von Laos – jetzt geniesse ich erst mal eine nette Thai Massage 🙂

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Muang Sing – Luang Namtha

August 17th, 2010

Hallo aus Luang Namtha! Gestern bin ich von Oudomxai über Luang Namtha nach Muang Sing gereist und von dort heute morgen wieder zurück nach Luang Namtha.

Beide Dörfer liegen nahe eines Nationalparks, weshalb von hier aus viele Trekking Touren unternommen werden können. Entsprechend hat es in Luang Namtha einige Touristen und eine nette Backpacker Infrastruktur mit Internet und Gasthäusern, wohin man schaut.

Gestern gings allerdings zuerst nach Muang Sing. Das Dorf liegt – wie auch Luang Namtha – in einer grossen Ebene, die vorwiegend für Reisanbau verwendet wird. Ist ja schliesslich zur Abwechslung auch mal ganz angenehm, wenn man den Reis nicht immer am Berg anbauen muss. Von Guesthouse aus hatte ich dementsprechend eine traumhafte Aussicht 🙂

Der Rest von Muang Sing ist nicht der Rede Wert. Halt ein kleines Städtchen mit ein paar geteerten Strassen und einigen Gasthäusern und Restaurants.. Allerdings sieht die Umgebung hier so traumhaft aus, dass Trekking Touren von hier aus sicherlich mega spannend sein müssen.

Am Morgen hab ich dann den lokalen Markt besucht und mich mit Proviant eingedeckt. Wie in Sapa hat es auch hier immer wieder Leute in traditionellen Trachten, die wie Fliegen an den Leuten kleben und ihnen was verkaufen wollen. Scheint hier eine weitverbreitete Taktik zu sein.. Hab mir dann ebenfalls ein kleines Armband gekauft. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie hab ich angefangen von verschiedenen Orten meiner Reise Armbänder zu sammeln. Eigentlich trage ich zu Hause praktisch nie welche, aber hier finde ich sie irgendwie süsse Andenken.

Als ich dann zurück nach Luang Namtha wollte, hiess es plötzlich, dass der Bus voll sein. Hä?! Wie, voll? Das ist mir ja hier noch gar nie passiert. In der Regel quetschen sie lieber noch ein bisschen, bevor sie jemanden zurücklassen. Aber egal, zwischen Muang Sing und Luang Namtha fahren die Busse eh praktisch im Stundentakt, also warten wir halt. Hier hats echt ein mega gut ausgebautes Busnetz in der Gegend! Und auch die Minibusse sind für Laotische Verhältnisse richtig modern.. Ich bin richtig positiv überrascht 😉

Da es also noch ein bisschen ging bis der Bus fuhr, hab ich in der Zwischenzeit einen Spaziergang in die Umgebung gemacht. Bin einfach mal drauf los gelaufen und durch die Dörfer spaziert. Allerdings gehen hier alle Strassen irgendwie sternförmig von Muang Sing weg und einfach den gleichen Weg zurück wollte ich nicht, denn das wäre ja langweilig. Also bin ich nach einer Weile einfach einem kleinen Trampelpfad querfeldein gefolgt..

Tja, und dann wurde der Pfad immer kleiner und kleiner, bis ich irgendwann vor einem riesengrossen Reisfeld stand.. Reisfelder sind eigentlich super Orte zum Wandern, da sie überall so kleine Pfade durch haben, um die einzelnen Felder abzutrennen. Allerdings sind diese Dämme meistens nur einen Fuss breit, sodass man richtig aufpassen muss, dass man nicht doch ins Reisfeld fällt 😉 

Bin dann erst mal einige Zeit durch das Reisfeld geirrt, bis ich am anderen Ende endlich einen kleinen Weg entdeckt habe. Das einzig Nervige war eigentlich der ständige Regen, da alle Wege schlammig waren und ich am Schluss auch ziemlich nasse Füsse hatte.. Nichtsdestotrotz war es eine ziemlich witzige Wanderung 🙂 

Danach gings dann wieder per Minibus nach Luang Namtha. Dort habe ich mich gleich in ein nettes Guesthouse einquartiert und lecker zu Mittag gegessen. Schliesslich wollte ich am Nachmittag noch ein bisschen die Gegend hier in der Nähe erkunden. Mit zwei kleinen Karte bepackt gings also los..

Da ich beim ständigen Regen nicht das Rad nehmen wollte, kürzte ich die Strecke ein bisschen und fuhr mit dem Tuk Tuk bis zur südlichen Busstation, von wo ich dann zurücklaufen wollte. Leider hatte ich mich mit der Busstation etwas verschätzt, denn die war nicht dort, wo sie auf der einen Karte eingezeichnet war, sondern viel weiter im Süden. Die Strecke war also plötzlich doppelt so lange, wie eigentlich vorgesehen.. Aber naja, Kopfhoch und loslaufen..

Trotz Regen wars mega spannend durch die Dörfer zu laufen. Hab mich aber nicht wirklich getraut viele Fotos zu machen, da ich es unhöflich fand, einfach die Häuser zu fotografieren, während die Leute davor sitzen..

In jedem Dorf hat es eine handvoll solcher kleiner Shops, meistens nur grad ein zwei Quadratmeter gross. Zum ersten Mal hab ich die in Muang Khoua gesehen, wo das ganze Dorf voll damit ist. Allerdings dachte ich dort, dass sie das wahrscheinlich vorallem für die Touristen machen, die dort rumlaufen. Aber hier in der Laotischen Pampa würde das eigentlich keinen Sinn machen, denn hier kommt wahrscheinlich selten ein Tourist vorbei. Wahrscheinlich ist das für die wirklich der Ort, wo sie Shampoo, Bier und sonstige westliche Dinge kaufen.. sieht auf jeden Fall süss aus 😉

Nachdem ich dann einige Zeit durch die Gegend gestiefelt bin, war plötzlich der Weg versperrt, da es keine Brücke durch über den Fluss gab. Naja, eigentlich gab es schon einen Weg durch, aber der führte wie gesagt – mitten durch den Fluss. Und da im Moment gerade Regenzeit ist, hatte der Fluss natürlich doppelt so viel Wasser wie sonst.. Mir blieb also nichts anderes übrig, als rundherum zu laufen, was die ganze Wanderung noch länger machte 🙁 Also ich lieb ja Reisfelder, aber irgendwann ist es echt genug..

Zum guten Glück kam ich dann irgendwann wieder auf die grosse Umfahrungsstrasse von Luang Namtha zurück von wo aus mich ein Grenzbeamter, der gerade auf dem Weg nach Hause war, zurück gefahren hat. Der wohnt lustigerweise direkt neben meinem Guesthouse, weshalb er eh den gleichen Weg hatte.

Zurück im Zimmer hab ich dann erstmal richtig gründlich geduscht und meine Hose gewaschen. Die Spuren der Wanderung konnte man nämlich ziemlich deutlich sehen.. Flip Flops haben nämlich die unangenehme Eigenschaft, dass sie gerne am Schlamm kleben bleiben und mit einem “blop” zum Fuss schnellen.. Und ja, hier ist es wirklich sehr schlammig!

Morgen geht es dann nach Vieng Phouka, von wo aus ich gerne zwei, drei Tage Trekken gehen würde. Allerdings regnet es im Moment die ganze Zeit, weshalb ich nicht genau weiss, ob sich das überhaupt lohnt. Zwar könnte ich den Ausflug auch von hier aus machen, aber in Vieng Phouka hat es wesentlich weniger Touristen, weshalb ich hoffe, dass die Touren auch schöner bzw. weniger touristisch sind. Allerdings muss man dann in der Tendenz auch mehr dafür zahlen, da die Gruppengrösse i.d.R. kleiner ist. Naja, wir werden’s ja sehen.. Und wenn alle Stricke reissen, gehts halt etwas früher nach Thailand als geplant..

Heute Nacht träume ich bestimmt von Reisfeldern 😉 ..

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Pakbeng – Oudomxai

August 15th, 2010

Hallo aus Oudomxai 🙂 Die Fahrt hierhin war zwar etwas abenteuerlich, aber bin auf jeden Fall wohlbehalten angekommen- aber alles der Reihe nach..

Heute morgen ging es als erstes mit Monica auf den Markt, um Gemüse und Brötchen zu kaufen. Der Markt hier ist wirklich süss und man muss sich nicht die ganze Zeit fragen, ob sie das vielleicht nur für die Touristen machen – denn es hat gar keine 😉

 

Nach dem leckeren Frühstück kam mich dann auch schon das Songtäo abholen. Tja, wenn man so gute Connections wie Monica hat, muss man nicht mal bis zur Busstation laufen, sondern der Bus kommt zu einem hin 😉 Allerdings wär mir ein richtiger Jeep lieber gewesen, denn die Fahrt runter zum Mekong war seeeehr holperig. Und da es die vergangenen Tage immer wieder geregnet hat, war natürlich alles voll Schlamm. Und natürlich kam’s, wie’s kommen musste – irgendwann sind wir eingesoffen.. Also alle Männer raus und schieben 😉

 

Allerdings hat mich der Zwischenfall auch etwas nervös gemacht, denn um nach Oudomxai zu kommen, musste ich rechtzeitig ein Boot in Thasouang erwischen, damit ich dann in Pakbeng noch den 12 Uhr Bus kriegen konnte.. also ein ziemlich enger Zeitplan.

In Thasouang hat noch alles nach Plan geklappt. Da die meisten Einheimischen im Bus auch nach Pakbeng wollten, haben sie uns recht schnell ein Speedboat organisiert. Ist  zwar nicht gerade mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel, aber naja, ging halt nicht anders. Für diejenigen unter euch, die noch nichts von den Speedboats auf dem Mekong gehört haben, eine kleine Einführung. Ein Speedboat ist eigentlich eine kleine Nussschale mit einem mega starken Motor hinten dran. Damit brettert man dann etwa mit 70-80 Km/h über den Mekong – rund doppelt so schnell wie die normalen Slowboat. Für die Strecke von Luang Prabang zur Thailändischen Grenze braucht das Ding also nicht zwei, sondern nur einen Tag.

Nichtsdestotrotz wird einem stark von der Nutzung dieser Raketen abgeraten – und das zu Recht! Man hat wirklich das Gefühl als würde man auf einem Surfbrett sitzen und mit nem Düsenantrieb übers Wasser schiessen. Wenn das Ding Flügel hätte würde es sicherlich gleich abheben! Ausserdem hat es an dieser Stelle ziemlich viele Steine und andere Sachen im Wasser, weshalb es anscheinend schon viele böse Unfälle gegeben hat. Für diesen Fall kriegt man wahrscheinlich auch die fetten Motoradhelme vor dem Start 😉 Auf der Strasse trägt niemand einen, aber hier auf dem Mekong greifen sogar die Einheimischen zum Helm..

Allerdings war das die einzige Möglichkeit nach Pakbeng zu kommen. Und da die Fahrt nur 30 Min. dauerte und durch die Regenzeit der Wasserstand ziemlich hoch ist, hab ich versucht mir möglichst wenig Sorgen zu machen. Und im Endeffekt hab ich es ja auch überstanden. Allerdings kann ich die Leute echt nicht verstehen, die die gesamte Tagestour machen..

In Pakbeng angekommen gings dann direkt weiter zur Bushaltestelle, um den Bus nach Oudomxai zu erwischen. Pakbeng ist nämlich ein einziges Touristennest, denn hier übernachten alle Leute auf ihrer 2-Tages Mekong Tour von Thailand nach Luang Prabang. Und darum hatte ich eigentlich keine Lust, hier den ganzen Tag und die Nacht zu verbringen.. Der Charm des Ortes ist wirklich gleich null..

 

Also hab ich mir gleich nach dem Aussteigen den erste Motodriver geschnappt und mich zur Busstation bringen lassen. Und was musste ich hören als ich ankam – der Bus ist vor 10 min. abgefahren!! Boahh!!! Da hatte ich bisher immer noch alte Rostkarren, die IMMER mit Verspätung losgefahren sind oder so lange gewartet haben, bis auch wirklich der allerletzte Einheimische gekommen ist – und dann fährt dieser dumme Bus doch echt 10 min., bevor ich komme, ab!

Ich kann’s echt nicht verstehen, wieso die für so eine einfache Strecke von vier Stunden nur zwei Busse pro Tag haben. Allerdings macht es für die Laoten keinen Sinn mehr Busse einzusetzen, denn dafür besteht einfach keine Nachfrage. Vor ein zwei Jahrzehnten mussten die Laoten anscheinend immer eine Bewilligung holen, wenn sie ihren Distrikt verlassen mussten. Und auch heute bleiben viele Familien und Dörfer unter sich. Ein grosses Bedürfnis nach Transport besteht also nicht. Schliesslich gibts auch keine Pendler oder sonstige Leute, die in ihrer Freizeit rumfahren. Wenn man Laoten im Bus sieht, hat man mehr das Gefühl sie gehen auf ein grosse Reise in ein anderes Land, obwohl sie meistens nur zwei drei Dörfer weit fahren. Und in der Regel haben sie auch immer meeeega viel Gepäck dabei, insbesondere der obligatorische Sack Reis darf nicht fehlen.. Als ob die in ihren Heimatdörfern keinen Reis bekommen würfen. Auf jeden Fall macht es keinen Sinn, für die Handvoll Einheimischer mehr als einen Bus pro Tag bereitzustellen – schliesslich passen in so einen Bus ziemlich viele Leute rein 😉

Nichtsdestotrotz sollte es doch möglich sein, irgendwie heute noch nach Oudomxai oder zumindest ins nächstgrössere Dorf zu gelangen. Schliesslich sind die Busse nicht die einzigen auf der Strasse! Irgendwer wird sicherlich unterwegs sein..

Also hab ich nach einer kurzen Verschnaufpause im Cafe meine Sachen gepackt und bin halt mal losgetramped.. Kann ja wohl nicht so schwer sein, hier irgendwo ein Gefährt zu finden, dass einem die paar Kilometer mitnimmt. Für alle, die jetzt Angst kriegen, keine Sorge, ich bin gut angekommen – sonst könnte ich ja den Eintrag nicht schreiben 😉 Und das  Ganze war eigentlich ein mega cooler Ausflug 🙂

Dinge, die für Trampen in Laos sprechen:

1. Es führt i.d.R. nur eine grosse, gerade Strasse durch die Gegend. Verlaufen oder Verfahren kann man sich also praktisch nicht.

2. Die Leute hier sind super freundlich und tun keiner Fliege etwas zu leide.. Das Risiko eines Ueberfalls ist also gleich null.

3. Gerade in den kleinen Dörfern ist es normal, dass man, wenn man irgendwo hin will, einfach an den Strassenrand steht und auf den Bus oder sonst ein Gefährt wartet. Das gleiche ist es bei den Booten.. einfach warten und wenn eins kommt winken 🙂 Ausserdem gibts hier viele Motos und Pickups, also alles Gefährte, wo man einfach rauf und runter kann und nicht gleich zu jemanden ins Auto steigen muss.

4. Zu Fuss durch die Dörfer laufen ist einfach der Hammer! Auf der Strasse zwischen Pakbeng und Oudomxai kommen sowieso praktisch keine Touristen vorbei und zu Fuss schon gar niemand. Entsprechend neugierig sind natürlich die Leute 😉

Dinge, die das Trampen schwierig machen:

1. Sprache: Sie verstehen kein Englisch und ich kein Laotisch 😉 Mit der Zeit hat man aber die Taktiken draus, wie man am besten durchkommt. Am einfachsten ist es, wenn man einfach in Richtung des Strassenverlaufes und dann auf das Moto und auf sich selbst zeigt. Und immer nett lächeln. Dann verstehen sie es meistens.. Erklären oder irgendwas auf Englisch erzählen bringt in der Regel nichts, denn das verwirrt sie nur.

2. Temperaturen: Am Nachmittag brennt hier die Sonne jeweils ziemlich vom Himmel. Also unbedingt dick mit Sonnencreme einschmieren, Hut mitnehmen und in jedem Dorf Wasser kaufen. Hier hat echt jedes noch so kleine Dorf einen kleinen Dorfladen.. meistens einfach ein kleiner Unterstand mit Wasser und ein paar Keksen, aber immerhin..

3. Eigentlich der schwierigste Grund: Es kommen praktisch keine Motos und noch seltener ein Auto vorbei 😉 Man sollte sich also darauf einstellen, dass man eventuell ziemlich lange Warten bzw. Laufen muss, bis was kommt.

Am Anfang hab ich das ganze eigentlich nur aus Spass gemacht, denn ich wusste, dass um vier Uhr spätestens ein Bus von Pakbeng ins nächstgrössere Dorf ging. Und da es erst gerade 12 Uhr war, hatte ich ja genug Vorsprung, um es mal zu versuchen. Das Ziel war also nur bis nach Muang Houn zu kommen, was ca. 40 km sind.  

Am Anfang war es recht schwierig, weil ich keine Ahnung hatte, wie sowas geht. Erst mit der Zeit hatte ich den richtigen Dreh mit der Zeichensprache drauf 🙂 Zuerst hatte ich ein nettes Moto, dann Handwerker, die zu einer Baustelle an der Strasse gefahren sind.. dann wieder ein Moto.. und dazwischen bin ich immer wieder weite Teile gelaufen. Zwar k önnte man auch einfach stehenbleiben, aber irgendwie hatte ich ein besseres Gefühl, wenn man einfach im Fluss bleibt. Ausserdem sieht man so mehr von der Landschaft und den Dörfern. Und ausserhalb der Dörfer ist es auch einfacher Autos anzuhalten. Am lustigen war ein Lastwagenfahrer, der kurz langsamer wurde, aber dann auf seine Ladefläche gezeigt hat, wo lauter lebendige Ziegen gestapelt waren.. naja, vielleicht nehm ich dann doch den nächsten Wagen.. 😉

Die Landschaft und die Dörfer dazwischen waren wirklich der Hammer! Die Dörfer sind hier noch sehr ursprünglich und meistens aus Holz gebaut. Aber überall wurde ich sehr lieb begrüsst und angestrahlt 🙂 Für die war ich richtig die Dorfattraktion 😉 In dieser Gegend wird auch noch relativ viel Mais angebaut, weshalb die Felder anders aussahen, als diejenigen, die ich bisher gesehen habe. Eine nette Abwechslung zu den vielen Reisfeldern. Obwohl ich sagen muss, dass ich mich eigentlich an den Reisfeldern gar nicht satt sehen kann, so schön sehen sie aus. Das Grün des Reises hier ist einfach traumhaft!

Leider konnte ich nicht so viele Fotos machen, wie ich gerne hätte, da ich es komisch fand, zu trampen und dann trotzdem den super Fotoapparat auszupacken. Ausserdem muss man sich bei den vielen Kurven in der Regel gut festhalten, sodass man gar keine Hände frei hat zum Fotografieren.

Nachdem ich dann schon etwa eine Stunde zu Fuss und per Moto/Auto unterwegs war, kam endlich das perfekte Gefährt vorbei. Drei Laoten mit einem weissen Pickup, die nach Oudomxai fuhren 🙂 Jippie! Und da sie nichts geladen hatten, konnte ich mich hinten auf der Ladefläche richtig ausbreiten 🙂 Haben unterwegs sogar den offiziellen Bus überholt, der mit ner Panne am Strassenrand stand 😉 Ich wollte meinen Fahrern dann eigentlich noch etwas Geld fürs Mitnehmen geben, aber die wollten es gar nicht.. Die waren echt super nett!

Tja, und so bin ich doch noch heute in Oudomxai angekommen 🙂 Die Stadt ist allerdings nicht wirklich schön. Man merkt ein bisschen, dass sie vorallem ein Verkehrsknotenpunkt ist und darum viele Leute hier ein Mal übernachten, bevors am nächsten Tag weitergeht. Eigentlich ist es einfach eine grosse, lange Strasse, an welcher sich Gasthäuser, Restaurants, Internetcafes und sogar ein Bankomat tummeln. Aber ist ja wie gesagt nur für eine Nacht, darum stelle ich hier mal keine grossen Ansprüche..

Morgen gehts dann nach Luang Namtha 🙂 Werde dort in der Region meine letzten Tage hier in Laos verbringen und noch ein bisschen Trekken gehen 🙂 Freue mich wirklich schon sehr darauf, endlich mal in dieser traumhaften Landschaft Wandern zu gehen anstatt immer nur vom Bus aus rauszuschauen..

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Im Paradies :)

August 14th, 2010

Nochmals Hallo aus Hongsa 🙂

Entgegen meinem gestrigen Plan bin ich heute nicht direkt nach Oudomxai weitergereist, sondern noch einen Tag länger hier im Guesthouse von Monica geblieben. Und das war definitiv eine gute Entscheidung! Nach einer so langen Reise bin ich im Moment wirklich etwas müde, sodass der Tag heute genau richtig kam, um mal wieder die Batterien aufzuladen. Die Laoten sind zwar mega freundlich, was das Reisen echt angenehm macht, aber die Strassen.. oh man, das Rumreisen hier ist echt anstrengend. Und ich hab ja bisher schon einiges an Strassen gesehen, aber Laos ist echt schlimm. Meistens ungeteerte oder schlecht geteerte Strassen, viele Kurven, viele Hügel und meistens werden unglaublich alte Schrottkarren als Busse eingesetzt..

Ausserdem hab ich das Gefühl, dass ich hier in Laos schlecht schlafe und dazu auch zu recht wenig Schlaf komme. Denn meistens schreit ab 4 Uhr in der Früh irgendwo der Hahn – oder noch schlimmer, mehrere Hähne im Wettkampf.. Grrr… und wenn’s mal keine Hähne hat, dann hat man irgendwelche anderen Pläne die früh losgehen, wie Markt anschauen (und die sind halt morgens bei Sonnenaufgang am aktivsten), Bus erwischen oder Tagestour unternehmen. Auf jeden Fall war das heute traumhaft einfach mal auf dem Bett zu liegen und zu schlafen 🙂 Denn da es immer wieder ein bisschen geregnet hat, hatte ich eh keine Lust auf die Wanderung.

Oh und leckeres Essen gab’s wieder 🙂 Heute zum Frühstück selbstgemachte Passionsfrucht- und Mango-Marmelade und dazu Rührei. Und heute Abend gabs eine leckere Ente indonesischer Art 🙂 Es war wirklich ein mega netter Abend 🙂

Und das tollste hier ist, das Monica natürlich super Geschichten über die Laoten und ihre Eigenheiten erzählen kann. Also was die hier alles schon erlebt hat.. wirklich ein lustiges, aber manchmal auch anstrengendes Völkchen 😉 Kann hier gar nicht alles aufschreiben, was sie so berichtet hat..

Falls jemand von euch mal nach Laos kommt und die klassische 2-Tages Bootstour von Thailand nach Luang Prabang macht – überlegt euch, ob ihr nicht unterwegs aussteigen und nach Hongsa kommen wollt 🙂 Der Ort ist wirklich zauberhaft und praktisch ohne Touristen. Man kann hier also die gleichen Dinge wie im Rest von Laos machen (Elefantenreiten, Trekking, Ethnien besuchen etc.), nur halt ohne Touristen.. Falls also jemand mal Lust auf Hongsa hat, kann ich das Guesthouse von Monica nur empfehlen:

www.lotuselephant.com

Morgen geht es dann wirklich auf nach Oudomxai 🙂 Hab mich dazu entschieden, dass ich den Abstecher nach Pongsaly weglasse. Das wäre zwar eine spannende Route gewesen, aber weniger ist hier in Laos wirklich mehr. Und auf 9h Holper- und Schlammtour hab ich im Moment wirklich keine Lust. Dafür hab ich dann einen Tag mehr in der Luang Namtha Region, wo ich vielleicht noch Wandern & Dörfer besuchen gehen will 🙂

Also bye bye Hongsa – wäre gerne länger geblieben, wenn ich nicht eine Visa Deadline hätte 🙁

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Hongsa

August 13th, 2010

Hallo aus Hongsa! Heute bin ich wie erwähnt von Xaignabouli nach Hongsa aufgebrochen. Eigentlich wollte ich danach direkt nach Pakbeng weiter.. aber naja, bin dann doch hier gestrandet. Anyway, das war das Beste, was mir passieren konnte! Aber dazu später..

Heute früh gings als erstes zum Busbahnhof ausserhalb der Stadt. Anscheinend sollte der Bus irgendwann zwischen 9 und 10 Uhr abfahren, also war ich schon um 8 Uhr dort, um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich einen guten Platz kriege. Normalerweise fahren die Busse hier nämlich ab, wenn sie voll sind, weshalb man nie ganz auf die Uhrzeit hören sollte. Leider wollten heute nicht sooo viele Leute nach Hongsa, weshalb der Busfahrer schlussendlich bis um 11 Uhr gewartet hat, bis er endlich losgefahren ist! Boah, 3h an einem kleinen Busbahnhof in der Laotischen Pampa warten 🙁 Naja, konnte ich ja nicht wissen..

Der Nachteil hier ist auch, dass keiner Englisch spricht und das alle Schilder in der Regel so aussehen:

Naja, egal.. irgendwie hab ich es dann doch auf den richtigen Pick Up Wagen geschafft. Die Landschaft war sehr abwechslungsreich. Zwar hügelig und grün wie überall, aber irgendwie wilder und chaotischer. Die Strasse war ebenfalls sehr abenteuerlich. Während sie kurz nach Xaignabouli und auch zwischen drin noch so aussah..

.. wurde sie bald eher so:

Zum guten Glück hatten wir einen guten Jeep, sodass wir heil durch alle Schlammlöcher gekommen sind. Aber unterwegs gabs schon ein zwei Lastwagen, die stecken geblieben sind.. Zumindest da haben wir nochmals Glück gehabt..

Ansonsten war die Fahrt wie gesagt traumhaft!

Nach einer knapp vierstündigen Fahrt kam ich dann endlich in Hongsa an 🙂 Einem kleinen Ort ein paar Kilometer vom Mekong und von der Thailändischen Grenze entfernt. Das kleine Städtchen – ok, eigentlich ist es eher ein Dorf – ist echt meeega süss. Vom Aufbau her ist es wie Xaignabouli, nur viel kleiner und mit viel mehr Charme 🙂

 

Aber eigentlich wollte ich ja direkt weiter, da ich einen engen Zeitplan habe. Also hab ich mich gleich direkt an den Transportation Point, wie die hier das nennen, gestellt und auf einen Bus nach Tasouang gewartet. In Tasouang kommen nämlich immer am späten Nachmittag die Touristenboote vorbei, mit denen man dann nach Pakbeng fahren kann. Und irgend jemand hier wird wohl so intelligent sein und hoffentlich einen Bus vorbeischicken, damit ich grad noch das Boot erreiche.. Aber ne, denkste.. is halt Laos.. natürlich kein Bus da 🙁 Boah, ich war echt so genervt. Ich mein, ich weiss, dass in Laos die Uhren langsamer laufen und dass man das Transportsystem hier nicht mit unserer SBB vergleichen kann. Aber einen einfachen Anschlussbus (oder Songtäo, wie die Laster hier heissen) sollte doch zu machen sein..

Naja, egal.. ich hab mich dann auf zum Jumbo Guesthouse gemacht, welches von meinem Guidebook speziell empfohlen wurde, da es von einer Deutschen betrieben wird. Und der Tipp war wirklich der Hammer 🙂 Monica ist super nett und hat mich erst einmal mit Wasser und allem versorgt. Und die Dusche war wirklich mega schön, denn nach so nem Tag auf einem Kleinlaster kann man in der Regel den Staub von der Haut direkt abkratzen.. bähh..

Danach hat sie für mich zu Abend gekocht und ratet mal was es gab – richtige Spagetti mit Tomatensauce und Parmesan 🙂 Boooaaahhhh, wie cooooollll!!!! Das hatte ich ja seit Wochen nicht mehr! Ihr wisst gar nicht, wie lecker Spagetti sein können! Für morgen früh hat sie mir richtigen Käse versprochen – wow 😉

Am Abend kamen dann noch zwei andere Backpacker dazu, welche ebenfalls aus Deutschland bzw. der Niederlande kommen. Hatten dann noch einen richtig geselligen, deutschen Abend 🙂 Ich vergesse schon fast, dass ich in Laos bin!

Hab mich darum auch kurzfristig dazu entschlossen nicht nach Pongsaly zu gehen, sondern noch einen Tag hier zu verbringen und ein bisschen wandern zu gehen. Monica wird mir morgen einen kleinen Plan zeichnen, damit ich nicht verloren gehe 🙂 Die Gegend hier ist wirklich traumhaft und praktisch ohne Touristen 🙂 Bin wirklich froh, dass ich diesen Umweg genommen habe 🙂

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Xaignabouli

August 12th, 2010

Hallo aus dem kleinen Provinzstädtchen Xaignabouli (kann auf verschiedene Arten geschrieben werden, also keine Angst, wenn ihr es nicht auf der Karte findet). Im Moment sitze ich gerade in einem lustigen HP Store (oder sowas ähnliches) und checke über den Laptops des Mitarbeiters meine E-Mails. Hab wieder meine alte Memory Card für die Fotos genommen, sodass ich wenigstens jetzt wieder ein paar Fotos hochladen kann.

Ich hab meine Reiseroute gestern Abend spontan etwas umgestellt und bin nicht, wie ursprünglich geplant, mit dem Touristenboot nach Pakbeng gefahren, sondern hab den Bus nach Xaignabouli genommen. Diese Provinz liegt als einzige in Laos auf der linken Seite des Mekongs. Ich bin also nicht direkt dem Mekong entlang gefahren, sondern mache eine kleine Schlaufe linksherum. Da die Gegend von praktisch keinen Touristen besucht wird – nicht mal von den Backpackern – dachte ich mir, dass das doch ein opimaler Ort sei um mal hinzufahren.

Der Bus war dann auch nur voller Einheimischer 🙂 Die Fahrt war sehr nett, aber auch sehr holprig, schliesslich gings nach ein paar Kilometern nach Luang Prabang auf eine Staubstrasse. Und dann hat es – wie soll’s auch anders sein – es irgendwann angefangen zu regnen. Sind aber trotzdem heil durch den Schlamm gekommen. Einzig der Motor hat einmal kurz den Geist aufgegeben.

Die Landschaft hier ist wie überall in Laos hügelig und bewaldet mit kleinen Reisfeldern dazwischen. Und trotz des kurzen Regenschauers war es eigentlich die meiste Zeit wunderbar sonnig 🙂

Allerdings finde ich die Fahrt von Nong Kiao nach Luang Prabang schöner als die Fahrt hierher.. Das coolste bei diesem Teil war allerdings, dass man bei dieser Fahrt dem Mekong überquert 🙂 Also einmal alle raus aus dem Bus und rauf auf die Fähre 🙂

Xaignabouli selber ist eine kleine Städtchen ohne spezielle Attraktion. Da sie allerdings über eine grosse Fläche verstreut ist und kein richtiges Stadtzentrum hat, ist es relativ schwer sich zu orientieren und darin rumzulaufen. Hab mich dann erst mal in ein kleines Guesthouse beim Markt einquartiert. Dann finde ich zumindest schon mal den Weg zurück. So sehen hier etwa die Strassen aus:

Irgendwie haben die Provinzstädte hier riesig Spass an überdimensionierten Strassen – auch wenn darauf kaum mehr als eine Hand voll Motos rumfahren.. Das war schon in Lai Chau in Vietnam so, dass kürzlich zur neuen Provinzhauptstadt im Norden ernannt wurde. Wahrscheinlich wollen sie einfach nur angeben..

Was hier allerdings süss ist, ist der Markt. Der ist nämlich auch noch am Nachmittag aktiv – naja, so aktiv, wie ein Laotischer Markt hat sein kann 🙂 Leute hatte es aber fast keine. Ist ja schliesslich nur ein kleines Städtchen. Man kriegt hier übrigens wirklich die ganzen leckeren Sachen wie Heuschrecken, Därme und sonstige Weichteile.. Besondern Därme scheinen bei jeder Mahlzeit dazuzugehören. Gut, dass sie zumindest bei der normalen Nudelsuppe auf solche Sachen verzichten 😉

Morgen geht es dann auf nach Hongsa und von dort weiter an den Mekong, wo es hoffentlich ein Boot nach Pakbeng gibt. Dort hätte ich eh eine Nacht übernachten wollen, weshalb ich im Vergleich zur vorherigen Route nur einen Tag verliere. Vorausgesetzt ich finde am Mekong ein Boot, das nach Pakse fährt.. aber das sollte eigentlich kein Problem sein 🙂

Wünscht mir Glück 🙂

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Luang Prabang

August 11th, 2010

Hallo aus Luang Prabang!

Die vergangenen beiden Tage hab ich in der dieser niedlichen, ehemaligen Königsstadt verbracht. Der Ort ist ziemlich süss, aber auch ziemlich touristisch. Sozusagen das laotische Gegenstück zu Hoi An.. Lustigerweise kann man hier auch die genau gleichen Schals kaufen, die ich schon in Hoi An gesehen habe 😉

Leider spinnt meine Memory Card im Moment und mein Memory Card Reader funktioniert auch nicht mehr richtig, da ich ihn in Nong Kiao fallen gelassen habe 🙁 Das ist echt meeeeeeega nervig!!!! Ich kann zwar noch Bilder machen, aber irgendwie kann ich sie einfach nicht auf den Computer überspielen. Darum hier wieder einmal einen Eintrag ohne Bilder 🙁 Allerdings hat es gestern kurzzeitig funktioniert, weshalb ich bereits viele Bilder auf Facebook hochladen konnte!

Aber zurück zu Luang Prabang. Am besten gefällt mir hier eigentlich der Nachtmarkt sowie der Markt am Morgen. Der Nachtmarkt ist zwar auch sehr touristisch, aber hat auch super Essen zu bieten. In einer kleinen Gasse stapeln sich nämlich lauter Essenstände, wo man für 10’000 Kip (ca. 1,25 Fr.) einen Teller mit allen möglichen Leckereien voll machen kann. Das ist echt der Hammer! Und dann gibts noch ein paar Grillstationen, wo es allerlei Fleisch & Fisch gibt – *lecker*..

Der Morgenmarkt hingegen ist extrem ruhig.. keine Marktschreier oder sonstiges Gestürm. Alle Frauen hocken einfach entspannt auf dem Boden und stellen ihr Gemüse zur Schau. Ist fast schon meditativ dort durchzulaufen.

Was ich allerdings am Morgen noch nicht gesehen habe, sind die Mönche, die hier jeden Tag auf Almosengang gehen. Das gehört hier anscheinend zur normalen Kultur, dass man als Einheimischer jeden Morgen ein bisschen Essen an die Mönche spendet. Praktisch jeder Laote ist ein Mal in seinem Leben ein Mönch, denn die Kloster bieten die Möglichkeit zur Schule zu gehen. Darum macht es durchaus Sinn, dass sie da grosszügig sind. Also ziehen die Mönche anscheinend jeden Morgen durch die Stadt, um das Essen einzusammeln. Tja, zwar war ich heute Morgen bei Sonnenaufgang draussen – und das ist hier immerhin um 6 Uhr – aber gesehen habe ich keine. Hab dann allerdings auch nicht lange gesucht, denn ich fand den Morgenmarkt viel spannender 🙂 Vielleicht habe ich ja morgen Glück..

Heute bin ich dann noch Elefanten Reiten gegangen 🙂 Das war wirklich der Hammer! Diese Tiere sind einfach unglaublich eindrücklich!! Am Morgen sind wir zuerst eine normale Runde durch den Urwald gegangen, dann haben wir eine Einführung ins Lenken von Elefanten bekommen und am Nachmittag durften wir dann selber einen führen. Natürlich war immer ein Guide bei jedem Elefant dabei, denn meiner hat nicht immer auf mich gehört 😉 Witzig wars trotzdem.. Und am Schluss durften wir die Elefanten noch baden und zu ihrer Schlafstelle im Urwald führen. War wirklich ein mega schönes Erlebnis 🙂 Wenn ich jetzt meine Fotos rüberladen könnte, könnte ich Euch ein Beweisfoto zeigen, dass ich auf einem Elefanten gesessen bin 😉

Morgen geht es dann per Boot den Mekong hinauf nach Pakbeng. Normalerweise machen alle Touristen die 2-Tagestour zur Thailändischen Grenze hinauf oder hinunter. Aber mir ist das irgendwie zu doof. Darum nehm ich dann von Pakbeng den Bus nach Oudomxai, wobei ich eigentlich unterwegs aussteigen und mir Muang Houn anschauen will. Das Dorf ist zwar in keinem Reiseführer erwähnt, aber hey, dann wirds wenigstens keine Touristen dort haben 😉

Danach werde ich ein paar Tage nach Phongsali fahren, bevor ich ins Luang Namtha Gebiet Trekken gehe. Allerdings weiss ich noch nicht, ob sich dafür Luang Namtha, Muang Sing oder Vieng Phoukha besser eignet. Werde auf jeden Fall alle drei Dörfer mal anschauen gehen 🙂

Und danach geht es dann auf nach Thailand! Hab bereits meinen Flug von Bangkok nach Singapur gebucht 🙂 Werde also noch ein paar Tage in Nordthailand haben 🙂

Bis dahin geniesse ich aber erst mal noch Laos! Das Land ist wirklich wunderschön und die Leute hier sind super freundlich 🙂 Das einzig Negative sind die Mücken und die schlechte Hygiene beim Essen. Die Mücken hier sind echt MEGA agressiv und stechen alles, was grad lang geht! Ich bin erst drei Tage in Laos und hab schon vier Mückenstiche, obwohl ich die ganze Zeit Antibrum verwende! Aber die Viecher haben echt voll die krassen Taktiken drauf.. die nutzen echt jede WC Pause, jede Dusche oder jeden Spalt im T-Shirt für einen Angriff aus *riesennerv*.. Wär ja alles nur halb so schlimm, wenn Laos kein Malaria Risiko Gebiet wäre. Naja, da hilft nur noch mehr Anti-Mückenspray und hoffen, dass ich es nicht kriege!

Und der andere Punkt ist das Essen hier. Das ist zwar total lecker, aber ich hab das Gefühl, dass es hier hygienisch noch schlimmer ist als in den Ländern davor. Hier wird echt gar nichts gekühlt und die kleinen Küchen sehen aus wie bei uns vor dreihundert Jahren. Hab zwar noch keine Magenverstimmung, aber ich glaub mein Bauch reagiert auf das Essen hier noch nicht so gut.. Aber naja, das ist zwar nervig, aber sterben tut man daran ja nicht..

Essen Bestellen ist hier übrigens mega witzig. In der Regel dauert es nämlich Jahre, bis das Essen kommt! Schliesslich hat es meistens eh nur ein zwei Kunden in den kleinen Strassenküchen. Und man hat wirklich das Gefühl, dass sie hier noch alles von Hand und extra für einem das kochen. Man hört also, wie sie das Gemüse hacken.. dann das Fleisch.. dann kommt alles in die Panne.. dann wird es gebraten.. dann wird gewürzt.. – und das alles mit der typischen laotischen Gemütlichkeit 😉 – und irgendwann nach einer halben Stunde kriegt man dann seinen Teller Essen 🙂 Ist jedes Mal wieder lustig 😉

Wie gesagt, das Land ist wirklich der Hammer! Ich freu mich echt, wieder rauszufahren und die Dörfer anzuschauen. Luang Prabang ist zwar ein netter Zwischenstopp, um ins Internet zu gehen, Geld abzuheben und mal wieder mit Klimaanlage zu schlafen – aber ansonsten ziemlich touristisch.. Obwohl, Geldabheben ist wirklich wichtig hier, denn Automaten sind ziemlich selten ausserhalb von Luang Prabang. Auf dem Weg nach Luang Prabang hab ich ein Pärchen aus Slovenien getroffen, welches extra nochmals nach Luang Prabang zurückkehren musste, weil es in Nong Kiao keinen Geldautomaten hatte. Also einmal 4h hin und wieder 4h zurück. So kanns gehen..

Sodela, genug geschrieben.. Jetzt geht’s ab auf den Nachtmarkt – Abendessen für 1.25 Fr. 😉

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