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Rückblick Kambodscha, Vietnam, Laos und Thailand

Thursday, September 2nd, 2010

Als Abschluss meiner Reise hier ein kleiner Rückblick über all die Themen, die sonst nirgendswo reingepasst haben.. Natürlich ist das hier – wie alles in diesem Blog – subjektive Meinung 😉

Zuerst einige Worte zum berüchtigten “Banana Pancake Trail”. Der Banana Pancake Trail ist eine Beschreibung für die klassischen Backpacker Destinationen in Südostasien und der damit einhergehenden Touristen Infrastruktur aus Gasthäusern, Internet Cafes, Wäscheservice, Minibusservice und eben – Restaurants, die sich auf die westlichen Besucher eingestellt haben und darum immer Bananen Pancakes im Angebot haben..

Sogar auf Koh Samed findet man Banana Pancakes 😉

Klassische Destinationen auf dem Banana Pancake Trail sind Bangkok (Khao San Road und Shoppen!), Ko Pha Ngan (Full Moon Parties) oder alle anderen südthailändischen Inseln, Siem Reap (Angkor Wat), Vietnam von Saigon nach Hanoi, Vang Vieng (Tubben), Luang Prabang (Entspannend und etwas Kultur schnuppern)… und viele mehr..

Die Khao San Road in Bangkok – Startpunkt eines jeder Banana Pancake Tour..

Und überall wo’s Backpacker hat, hat’s auch Unmengen von Reisebüros, die einem Touren und Touristen Minibus Tickets verkaufen wollen. Das Foto hier ist z.B. auch Chiang Mai. Und dann fragen sich die Leute, wieso sie immer nur auf ausgetretenen Pfaden unterwegs sind. Dabei gibts doch nichts cooleres, als als einziger Westler an einem Busbahnhof im Nirgendwo zu stehen und mit Hand und Fuss zu versuchen ein Ticket nach XY zu bekommen 😉

Besonders schlimm ist es in Vietnam, wo wirklich 99% aller Touristen genau an die gleichen Orte hingehen. Falls jemand von euch schon mal in Vietnam war – lasst mich raten – ihr wart in Saigon, habt das Mekong Delta angeschaut, seit dann nach Na Trang, Hoi An, Hue, Hanoi und zum Abschluss noch in die Halong Bucht.. Wenn das genau eure Route war, dann wisst ihr was ich meine 😉 Und da pro Jahr rund 4 Millionen Touristen Vietnam besuchen, könnt ihr euch ja vorstellen, wie voll es da ist..

Falls sich jemand für Vietnam interessiert, SF Unterwegs hat eine schöne Reisedokumentation über die klassischen Destinationen in Vietnam gedreht: SF Unterwegs Vietnam

Unbewusst gefördert wurde der Trail von einer gewissen Firma namens Lonely Planet – denn hier reisen wirklich 90% aller Leute mit diesen Reiseführern! Besonders beliebt ist die “South East Asia on a Shoestring” – auch die gelbe Bibel genannt 😉 Entsprechend sind alle Gasthäuser, welche “our pick” (also ‘Unsere Wahl’) im Lonely Planet sind, IMMER ausgebucht. Natürlich geht hier auch das Gerücht rum, dass man sich solch einen Platz auch kaufen kann, denn wer als Hotel oder Gasthaus nicht im Lonelyplanet steht, hat praktisch verloren. Oder man macht es wie die Vietnamesen und baut daneben einfach ein ähnliches Hotel mit genau dem gleichen Namen hin 😉

Meistens kann man sich unterwegs auch mit den jeweils neusten Versionen versorgen, denn die werden hier wirklich an jeder Ecke verkauft.. wie z.B. hier am Nachtmarkt in Bangkok 🙂 Der hatte sogar meinen Loose Reiseführer 🙂

Grundsätzlich ist ja nichts dagegen eine gewisse Touristen Infrastruktur einzuwenden, denn dann gibt’s wenigstens einigermassen gute Guesthouses, vernünftiges Internet und ab und zu auch ein paar Einheimische, die Englisch können. Aber hier in Südostasien ist es manchmal echt zuviel des Guten. Je nachdem wo man ist, hat man wirklich das Gefühl, dass schon Millionen von anderen Touristen hier waren (was meistens leider auch stimmt). Und irgendwie wird alles zu einem komischen Einheitsbreit..

Also nichts wie weg vom ausgetretenen Pfad und hin zu den “roads less travelled”.. Nach zwei Monaten on the roas, hier meine Tipps, wie man diesem Traum etwas näher kommt (natürlich wie immer rein subjektive Meinung 😉 ) 

1. Reisen beginnt im Kopf: Die richtige Einstellung ist schon die halbe Miete. Wer immer noch glaubt, dass Vang Vieng das “echte” Laos ist, wirds auch nach einem Jahr on the road nicht begreifen..

2. Kauf dir einen richtig guten Reiseführer – und nein, damit ist NICHT die gelbe Bibel gemeint! Ein richtiger Reiseführer verzichtet auf Bilder und listet dafür auch noch die entlegendsten Orte auf. Ebenso wichtig sind Busabfahrtszeiten und Stadtpläne. Alle anderen Dinge, insbesondere Restaurants, kann man sich vor Ort eh selber suchen.. Und falls ihr mehrere Länder besucht lieber nur einen Reiseführer über das erste Land mitnehmen und unterwegs gegen das jeweils aktuelle Land eintauschen.

3. Und liess in GANZ durch! Die meisten Leute, mit denen ich mich hier über den Banana Pancake Trail unterhalten habe, haben gemeint, sie würden ja gerne untouristische Orte besuchen, aber die würden gar nicht in ihren Reiseführern stehen.. Und ausserdem seien diese Orte ja soooooo schwierig zu erreichen… Das ist wirklich eine bescheuerte Ausrede und hat meistens eher mit 1. zu tun. Weg von den ausgetretenen Pfaden zu kommen, ist meistens mehr einer Frage des Willens anstatt der mangelnden Informationslage oder eines schlechten Bussystems. Einzig in Laos kann man den Vorwand vielleicht einwerfen, denn da sind die Strassen und das Bussystem wirklich schlecht 😉 Aber überall sonst kann man die Ausrede nicht gelten lassen. Falls ihr also auf der Suche nach einem abgelegenen oder speziellen Ort sucht, müsst ihr einfach euren Reiseführer aufmerksam durchlesen. In der Regel listen sie hunderte Orte auf, wo normalerweise niemand hingeht. Normalerweise zeichnen sie sogar die “klassische” Route im Vorwort, sodass man gleich weiss, wo’s vor Touristen wimmeln wird. Grundsätzlich ist nichts gegen diese klassischen Touren einzuwenden, aber man sollte doch genug Zeit einplanen um einige Dörfer links und rechts anzuschauen.

4. Weniger ist mehr: Lass lieber ein paar Destinationen weg und konzentrier dich auf die wenigen, die dir wichtig sind. Ich hab zum Beispiel Vang Vieng und Vientiane weggelassen und es war absolut die richtige Entscheidung. So hatte ich nämlich genug Zeit, den Norden von Laos richtig kennenzulernen anstatt nur durchzuhasten.

5. Laufen! Eigentlich ist es eine alte Backpacker Weisheit, aber viel zu wenige befolgen sie. Auch in der grössten Touristadt muss man in der Regel nur einen Schritt zur Seite machen – und schon steht man in einer Strasse, wo normalerweise kein Tourist hinkommt.. Ganz einfach und funktioniert immer 😉 Voraussetzung ist natürlich, dass man gute Schuhe und einen leichten Tagesrucksack hat, sonst wirds anstrengend 😉

Und wenn man dann irgendwann der einzige Westler in einem Bus voller Einheimischer ist, weiss man, dass man was richtig gemacht hat 😉 Ausser man hat aus Versehen wirklich den falschen Bus genommen, aber hey, auch daraus kann was witziges entstehen 😉

Und falls einem die Einheimischen komisch anschauen, weil sie wahrscheinlich noch nie einen “Falang” (“Westler”) in ihrem Dorf gesehen haben, einfach zurücklächeln 🙂

Aber zurück zu meiner Route 🙂 Hier also alle Stories und Erkenntnisse, welche bisher keinen Platz gefunden haben..

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Highlights

Phuu, wenn ich nur die Highlights meiner Route duch Kambodscha, Vietnam, Laos und Thailand nennen müsste, dann wären das meine Top10 (in chronologischer Reihenfolge, nicht wertend gemeint):

1. Battambang: Eigentlich ist Battambang keine besonders schöne oder speziell sehenswerte Stadt. Aber nach zwei Tagen Siem Reap freut man sich wirklich mal rauszukommen. Ausserdem hat es dort vergleichsweise wenig Touristen. Obwohl Kambodscha zum Reisen sehr anstrengend war, hätte ich gerne mehr von diesen normalen Städten gesehen..

2. Hoi An: Obwohls meeega touristisch ist, fand ich Hoi An doch irgendwie süss. Man kann sich für wenig Geld coole Kleiner massschneidern lassen und während sie geschneidert werden, entspannt man am schönen Standstrand 🙂 So schön können Ferien sein 🙂 Das nächste Mal würde ich mir allerdings mehr Zeit für die Strecke zwischen Hoi An und Hue nehmen, denn die Landschaft dort ist wirklich traumhaft schön!

3. Hanoi: Die Stadt ist einfach mega cool! Chaotisch und lärmig wie ihre grosse Schwester Saigon, aber mit viel mehr Charm 🙂 Und man kann einfach stundenlang durchs alte Viertel laufen und die kleinen Geschäfte bestaunen!

4. Halong Bucht: Wie bei allen Attraktionen in Vietnam dachte ich zuerst, dass es mega touristisch und kitschig werden wird. Aber die Halong Bay war ein echtes Highlight! Die Landschaft ist wirklich atemberaubend! Und nach zwei Wochen Motoradgehupe und Abgasen war die Ruhe einfach traumhaft. Wäre gerne länger geblieben!

5. Nord-Vietnam & -Laos: Der Norden war ein einziges Highlight! Insbesondere die Route von Sapa rüber nach Laos! Die Bergwelt dort ist wirklich traumhaft schön und zum Glück nicht sehr touristisch. Falls jemand von euch auch diese Route vorhat, von Dien Bien Phu nach Muang Khoua unbedingt in Fahrtrichtung rechts sitzen, sonst kriegt man von der atemberaubenden Aussicht rein gar nichts mit über 😉

6. Hongsa: Hach, ich könnte immer noch von Hongs schwärmen. Der Ort ist einfach perfekt und das Guesthouse von Monica ist der Hammer! Ich hab mich dort wirklich mega wohl gefühlt. Und falls jemand mal länger dort bleiben sollte, kann man in der Umgebung auch all die Dinge tun, für die Laos sonst noch bekannt ist (Trekken, Elefantenreiten usw.) – nur ohne Touristen 🙂 Ich kann jedem nur empfehlen nach Hongsa zu gehen!

7. Trekken in Vieng Phouka: Die drei Tage in der Wildniss und in den zwei kleinen Dörfern waren wirklich unglaublich spannend. Ich hab ja im Blogeintrag schon viel darüber geschrieben, aber eigentlich kann man es nicht in Worte fassen, wie eindrücklich das war!

8. Child’s Dream!

Das ist ein sehr persönliches Highlight. Child’s Dream ist ein Schweizer NGO, das in der Mekong Region Schulen baut und medizinische Unterstützung bietet. Ein kleiner Einblick in ihre Arbeit bietet z.B. der Kurzbeitrag von 10vor10 vom Schweizer Fernsehen. Der Beitrag geht um Schulbildung in Laos.

10vor 10 Beitrag

Eigentlich hatte ich vor im Winter drei Monate bei Child’s Dream zu arbeiten – ich hatte sogar schon die Zusage. Allerdings kam dann das Angebot von meinem jetzigen Arbeitgeber für eine Festanstellung, weshalb ich das Angebot von Child’s Dream leider absagen musste. Ich hätte wirklich gerne bei ihnen mitgeholfen. Da sie ihren Hauptsitz in Chiang Mai in Nordthailand haben, hab ich sie natürlich besucht und mit Manuela, welche zusammen mit den beiden Jungs den Laden leitet, ein bisschen über Child’s Dream und die Region diskutiert. Danach hat sie mich auf einen Rundgang durch Haus mitgenommen und mich den beiden Gründern vorgestellt. Das war wirklich unglaublich beeindruckend, diese Leute kennenzulernen! Ich hoffe, dass ich einen Tages doch noch etwas zu ihrer Arbeit beitragen kann!

Falls jemand mehr über ihre Organisation wissen will -> www.childsdream.org 🙂 !!

9. Bangkok: Diese Stadt ist wirklich unglaublich spannend. Eigentlich dachte ich, dass ich nach zwei Monaten genug asiatische Grossstädte gesehen habe. Aber Bangkok zieht einem echt in den Bann. Irgendwie wirkt hier alles wie Singapur oder Kuala Lumpur, nur eine Spur chaotischer und dreckig. Besondere Highlights: Der Verkehr, das Bussystem, der Skytrain (ich könnte wirklich stundenlang damit durch die Gegend fahren und die Hochhäuser und die kleinen Bruchbuden dazwischen bestaunen), der Weekendmarket und natürlich Chinatown..

Natürlich gibts auch eine SF Unterwegs Sendung zu Bangkok: SF Unterwegs Bangkok

10. Strände 🙂 Auf meiner Reise hatte ich leider nur Zeit für drei Strände: Sihanoukville in Kambodscha, Hoi An in Vietnam und Koh Samed in Thailand. Eigentlich müsste man die Halong Bucht in Vietnam auch dazu zählen, denn dort konnte man auch wunderbar schwimmen 🙂 Jeder Strand hatte seine eigenen Vorzüge, weshalb ich hier keinen Favoriten habe. In Sihanoukville war der Sand und das Wasser traumhaft, dafür haben die Strandläufer uns zur Weissglut gebracht. In Hoi An war dafür das Wetter perfekt und das Essen köstlich! Und auf Koh Samed hab ich den perfekten Strandbungalow gefunden und mit Uwe und Joy super nette Gesellschaft gehabt. Auf jeden Fall ist so ein Beach Break die perfekte Gelegenheit um sich vom Reisestress zu erholen und die Seele baumeln zu lassen 🙂

Neben diesen Top 10 gabs natürlich noch viele Dinge, von denen ich dachte, dass sie ein Highlight sind – aber die dann gar nicht so eindrücklich waren, z.B.:

– Angkor Wat: Zwar sind es wirklich sehr eindrückliche Tempelbauten, aber “einer der Orte, die man gesehen haben MUSS, bevor man stirbt” fand ich es jetzt nicht.
– Hue: Die Innenstadt war, wie befürchtet, nicht wirklich sehenswert. Allerdings hab ich später noch mit zwei Deutschen gesprochen, welche sich ein Moped geliehen hatten und damit die Tempel in der Umgebung angeschaut hatten. Und das muss anscheinend der Hammer gewesen sein!
– Luang Prabang: Die Stadt war wirklich süss, allerdings hat sie mich nicht so in den Bann genommen, wie ich dachte. Schliesslich schwärmt wirklich JEDER darüber wie unglaublich schön und entspannt die Stadt sei.
– Chiang Mai: Bei Chiang Mai war es das Gleiche wie bei Luang Prabang. Die Stadt ist zwar ganz nett, aber kann nicht mit den Erwartungen mithalten, die im Vorfeld aufgebaut werden. Ausserdem besteht die Innenstadt praktisch nur aus Traveller Infrastruktur, d.h. Hostels, Restaurants, Touragenturen, Internetcafes und Wäscherein, ohne speziellen Charm. Obwohl ich aus zugeben muss, dass ich nach drei Tagen Trekken in Laos ganz froh war, wieder in der Zivilisation zu sein 😉

Das soll jetzt nicht heissen, dass man Angkor, Hue, Luang Prabang und Chiang Mai weglassen sollte. Die Orte sind nach wie vor ein Reiseziel wert. Allerdings hab ich sie mir eindrücklicher vorgestellt, als sie am Schluss waren.

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Reiseutensilien, welche sich besonders bewährt haben 🙂

– Mein Rucksack 🙂 Ich bin immer noch begeistert von meinem kleinen Begleiter! Das ist wirklich traumhaft, mir so wenig Gepäck unterwegs zu sein 🙂 Und jedes Mal, wenn ich an die kleine Engländerin mit ihrem 90 Liter Rucksack denke, fühlt sich mein Rucksack gleich nochmals leichter an 😉 Ausserdem kriegt man ziemlich viele Komplimente von anderen Backpackern, die sich wünschen, dass sie auch weniger schleppen müssten 😉 Und auch nach zwei Monaten unterwegs muss ich sagen, dass eigentlich alles Platz hatte 🙂 Ausser die vielen Souveniers, die Hendrik grosszügigerweise schon mal nach Singapur genommen haben. Aber naja, notfalls kommen die halt ins Handgepäck.

– Erste Hilfe Box: Keine Ahnung wieso, aber seit ich in Thailand bin, sticht und beisst mich echt alles mögliche. Entsprechend ist die Fenistil Salbe mein neuer Freund geworden 🙂 Und die Vita Merfen Wundsalbe verwende ich sowieso für alles, insbesondere für die doofe Wunde am grossen Zeh, die ich mir auf Koh Samed an einem Stein aufgeschlagen habe 🙁 Ebenfalls nützlich – Antibiotikum.. zwar sollte man das so zurückhalten wie möglich einsetzen (Resistenz und so Zeug), aber hier wimmelts echt so von Bakterien, dass es ein guter Freund und Helfer ist.

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Sonstige Dinge, die einem hier auffallen

– Verkehr (insbesondere in Vietnam): Das ist einfach der Hammer, wie die dort fahren.. besonders in den Städten 😉 Ich könnte echt stundenlang dem Verkehr zuschauen! Und entgegen meinen ersten Beführchtungen war der Verkehr auch überhaupt nicht gefährlich. Schliesslich fahren die dort praktisch nur im Schritttempo oder wenn sie mal freie Fahrt haben in den Städten maximal 40 Km/h. Ich glaube man könnte sich in die Mitte einer grossen Kreuzung stellen und es würde einem nichts passieren 😉

– Tachometer: Apropos Verkehr, irgendwie fährt hier in allen Ländern keiner mit einem funktionierenden Tachometer rum! Ist aber auch nicht weiter schlimm, denn es hält sich sowieso niemand an die Verkehrsschilder 😉

– Handpflege: Irgendwie haben hier alle Männer total lange und super saubere Fingernägel. Anscheinend kommt das davon, dass die Asiaten alles cool finden, was zeigt, dass sie nicht mehr auf dem Feld arbeiten müssen. In die gleiche Richtung geht auch dieser ganze “Weiss” Trend bei der Hautfarbe. Ich kenn mich da ja nicht so aus, aber all diese Weissmach-Cremes sind wahrscheinlich ziemlich radikal zur Haut.. Naja, wer schön sein will, muss leiden..

– Uhren: In Südostasien hat’s wirklich nirgendwo öffentliche Uhren. Bei uns hängt ja eine Uhr an praktisch jeder Wand. Auch die Leute tragen praktisch nie eine Armbanduhr. Bei denen spielt halt Zeit bzw. Pünktlichkeit einfach nicht so eine grosse Rolle 😉

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Kambodscha

– Allgemein: Kambodscha hat mir als Reiseland nicht wirklich gefallen. Allerdings liegt das daran, dass wir nur an den touristischen Orten waren (Siam Reap, Battambang, Sihanoukville und Phnom Phen). Wie überall in der Region handeln die Leute gerne und versuchen, dich bei jeder Gelegenheit zu verarschen. Die Kambodschaner waren allerding mit Abstand die unfreundlichsten und aggressivsten

– Kekse: Da wir dem Essen nicht wirklich ganz getraut haben und wir viel Bus gefahren sind, haben wir uns eigentlich die meiste Zeit von Keksen ernährt. Zwar nicht wirklich typisch kambodschanisch, aber immerhin sauber und sicher..

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Vietnam

– Allgemein: Schon wenn man die Grenze auf dem Mekong überquert, merkt man den Unterschied zwischen Kambodscha und Vietnam. Während auf der Kambodschanischen Seite alle Leute schlafen und sich nichts bewegs, herrscht auf der Vietnamesischen Seite richtig Hochbetrieb.

– Schrift: In Vietnam hat man den Vorteil, dass sie (mehr oder weniger) unser Alphabet verwenden. Zwar hats überall so lustige Striche und Figuren drüber, aber meistens kann man’s lesen.

– Orientierung: Es ist echt super einfach sich in den Städten zurecht zu finden, denn alle Strassen sind sauber beschriftet. Und da die Namen wie gesagt aus normalen Zeichen bestehen, kann man sich die Namen auch gut merken. Ausserdem gibts über jedem Laden ein grosses Schild mit dem Namen und der Adresse drauf, sodass man immer gleich nachschauen kann, wo man ist.. Wirklich super praktisch!

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Laos

– Allgemein: Die Laoten sind wirklich ein super freundliches Volk! Ich glaube die könnten keiner Fliege was zu Leide tun. Ausserdem sind sie sehr entspannt und relaxed. Der Nachteil ist allerdings, dass die Laoten nicht wirklich gute Angestellte sind. Ich glaub dort ein Geschäft zu führen muss der Horror sein. Die Leute fühlen sich hier glaub immer noch wie kleine Reisbauern und verstehen dementsprechend nicht, was Arbeitszeiten oder Deadlines sind.

– Bussystem: Oh man, das Bussystem in Laos.. ich bin ja während der ganzen Reise mit einigen Bussen gefahren, aber die in Laos waren mit Abstand die schlimmsten. Erstens Mal gibts nur wenig geteerte Strassen in Laos und selbst diejenigen, welche geteert sind, schlängeln sich so qualvoll den Berg hoch, dass einem fast schlecht wird. Ausserdem werden meistens ziemlich alte Busse eingesetzt, was die Fahrt auch nicht gerade bequemer macht. Das nervigste sind allerdings die Abfahrtszeiten. Denn selbst zwischen den grösseren Städten gibts nur zwei drei Busse pro Tag. Und sowas wie Anschlussbusse kennen die schon gar nicht. Wenn man also in entlegenen Gebieten unterwegs ist, kann es sein, dass man drei, vier Stunden Bus fährt, aber dann im nächsten grösseren Ort stecken bleibt, weil am Nachmittag keine Busse mehr fahren. Und auf ganz abgelegenen Routen fährt der Bus auch erst los, wenn er wirklich richtig, richtig voll ist.. Was bedeutet, dass man teilweise zwei, drei Stunden irgendwo in der Laotischen Pampa an ner Busstation warten muss, bis endlich genug Leute da sind.. Zwar ist das Busfahren immer noch eine der coolsten Erfahrungen in Laos, aber dafür ist es auch ziemlich anstrengend..

– Shops in Laos: Die Läden hier in Laos sind wirklich meeega cool 🙂 In der Regel gibts in jedem noch so abgelegenen Dorf ein zwei kleine Shops, wo Wasser, Seife, Bier und sonstige westliche Produkte verkauft werden. Wirklich mega witzig 😉

– Tiere: Die Tiere, die hier in Laos am auffälligsten sind, sind Ameisen, die hats hier wirklich überall und in jeder Grösse, Mücken, denn die sind hier besonders aggressiv, und natürlich Blutegel, die hier überall auf den Trekkingrouten lauern..

– SF Unterwegs: Natürlich gibts auch eine traumhafte Dokumentation über Laos: SF Unterwegs Laos

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Thailand

– Allgemeines: Thailand war zwar auch wunderschön, aber es hat mich nicht so beeindruckt wie die anderen Länder. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ich schon zwei Monaten unterwegs war und schon ziemlich viel gesehen hatte. Ausserdem gibts in Thailand unglaublich viele Touristen, weshalb mir alles etwas ausgetreten vorkam. Wahrscheinlich wäre der Eindruck anders gewesen, wenn ich mehr Zeit gehabt und etwas mehr rumreisen hätte können. Aber naja, vielleicht ein anderes Mal 😉

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Abschluss

Zum Schluss möchte ich noch allen Leuten Danke sagen, welche ich unterwegs getroffen habe. Die Reise wäre nur halb so eindrücklich gewesen ohne all die spannenden Personen und Geschichten, z.B. die beiden Anthropologen, welche in den 70er Jahren die Ureinwohner auf Borneo studiert haben, oder der Slowene, welcher eine Dokumentation über die Strassenkinder in Katmandu gedreht hat und dafür wochenlang mit ihnen gewohnt und gelebt hat.. Die gesamte Reise war wirklich unglaublich eindrücklich!!!

Tja, das war’s also 🙂 Ich hoffe euch hat das Lesen hat euch Spass gemacht! Bis zum nächsten Mal.. 😉

Trekken in Vieng Phoukha

Monday, August 23rd, 2010

Hallo aus Chiang Mai! Nach zwei Wochen in Laos hab ich es endlich rüber nach Thailand geschafft. Allerdings fühlt es sich total komisch an, wieder in einem richtig entwickelten Land zu sein.. aber alles der Reihe nach..

Von Luang Namtha nach Vieng Phoukha

Zuerst ging es von Luang Namtha nach Vieng Phoukha. Allerdings traf ich am Morgen in Luang Namtha einige Touristen, welche nach zusätzlichen Leuten für Trekking Touren gesucht haben. Anscheinend hat es im Moment so wenig Touristen hier, dass es schwierig ist, die Touren voll zu kriegen und einen guten Preis zu verhandeln. Und wenn es schon in Luang Namtha schwierig ist, wie wird es dann erst in Vieng Phoukha sein?? Aber naja, schlussendlich hat bei mir dann doch der Wunsch nach einem ursprünglichen & touristenfreien Trek überwogen, weshalb ich mich dann am Nachmittag auf nach Vieng Phoukha gemacht habe.

Allerdings musste ich zuerst mal dahin kommen, was gar nicht so einfach war 😉 Eigentlich sollte der Bus um 12 Uhr abfahren. Allerdings hatte es noch nicht genügend Leute dort, weshalb der Fahrer gemeint hat, dass er noch bis 14.30 Uhr wartet.. aha, ok.. also hab ich mich ins nächste Restaurant gesetzt und erst mal ne Hühnersuppe gegessen – und zwar wortwörtlich – für die Laoten und die Asiaten allgemein ist ein Stück Fleisch nur richtig gut, wenn es zur Hälfte aus Knochen besteht 😉

Schlussendlich ging es dann kurz nach drei Uhr wirklich los. Zumindest theoretisch 😉 Mit einem einigermassen vollen Bus sind wir dann zuerst mal zum örtlichen Markt gefahren. Dort hat sich der Fahrer wegen einem platten Reifen erkundigt, denn er noch irgendwo im Kofferraum hatte. Als er fertig war, fiel den anderen Fahrgästen ein, dass sie ja auch noch kurz einkaufen könnten. Als wir dann endlich wieder alle Leute beisammen hatten, gings eine Station weiter zum Reisverkäufer, wo die Auslage beurteilt wurde. Dann fuhren wir nochmals zur Busstation, um weitere Gäste aufzuladen. Dann haben wir unterwegs noch Bambussprossen ausgeliefert und dann, ja dann gings endlich aus der Stadt raus – unglaublich aber wahr! Allerdings nur um dann kurz darauf im nächsten Dorf anzuhalten und Medikamente und Eiswürfel zu kaufen.. Oh man.. Und bei jedem Stopp stieg jeweils der halbe Bus aus und hat ebenfalls eingekauft. Kam mir vor wie bei einer Kaffeefahrt.

Also die Laoten sind wirklich nicht gerade die effizientesten! Die könnten doch einfach sagen, um genau diese Uhrzeit fährt der Bus und alle machen ihre Einkäufe VOR der Fahrt. Dann müssten nämlich nicht alle stundenlang rumsitzen und warten. Aber naja, ist wahrscheinlich ein hoffnungsloses Unterfangen das denen klar zu machen..

Auf jeden Fall kamen wir natürlich so spät in Vieng Phoukha an, dass das offizielle Tourist Office bereits zu hatte. Der Busfahrer hat mich dann aber zu einem anderen Trekking Veranstalter gebracht, der noch offen hatte. Allerdings haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet, denn ich war anscheinend wirklich der einzige Tourist im Dorf. Also musste ich wohl oder übel alleine eine Tour buchen, denn auf das Trekken wollte ich eigentlich nicht verzichten. Hab mich dann für eine 3-tägige Tour mit Homestay in zwei kleinen Dörfern entschieden.

Trekking Tag 1

Um 9 Uhr morgens gings also los. Gemeinsam mit meinem Guide fuhren wir zu einem kleinen Dorf, von wo aus wir unsere Wanderung starteten. Auf dem ersten Teil war noch ein zweiter Guide dabei, der für uns das Mittagessen getragen hat. Da die meisten Minderheiten ihre Dörfer auf den Hügelspitzen haben, gings die meiste Zeit bergauf – was bei 30 Grad im Schatten und hoher Luftfeuchtigkeit ziemlich anstrengend ist 🙁 Die Natur hat uns aber auf jeden Fall dafür entschädigt, denn der Urwald und die Aussicht auf die Täler war wirklich genial!

Mittagessen gabs dann in einer kleinen Hütte in einem Reisfeld 🙂 Reis, Bambussprossen und Büffelfleisch auf einem Bananenblatt serviert 🙂

Das nervigste an der Wanderung waren die Blutegel, die wirklich überall am Boden lauerten.. Bähhh!!! Der ganze Weg war gesäumt mit den Viechern! Die sehen hier aus wie kleine Würmer mit Saugnäpfen hinten und vorne, sodass sie sich am Boden festmachen und den anderen Teil in die Höhe strecken und sich an armen Touristen festsaugen können. Zum Glück hatte mein Guide ein Anti-Blutegel Spray dabei, damit wir uns zumindest ein bisschen gegen die Biester wehren konnten.

Das andere Problem war der Schlamm, denn schliesslich ist gerade Regenzeit 😉 Allerding gewöhnt man sich daran, denn nach einigen Metern sind die Schuhe bereits so dreckig und nass, dass es auch keine Rolle mehr spielt, wohin man tritt 😉

Nach etwa 6-7 Stunden Wanderung sind wir dann endlich im Dorf angekommen, wo wir die erste Nacht verbrachten. Es besteht es rund 50 Häusern von Hmong und Lahu Familien. Da sie hier oben keinen Strom haben, verwenden sie kleine Sonnenkollektoren, um zumindest Strom für ein paar Lampen in der Nacht zu haben.

Die Häuser hier sind ziemlich einfach gebaut und eingerichtet. In der Regel schläft in einem solchen Holzhaus eine Familie mit Kind und Kegel. Bei unserem Haus waren es zum Beispiel der Grossvater und die Grossmutter, die Tochter mit ihrem Mann und der Sohn mit seiner Frau. Und dazu gibts dann immer noch eine handvoll Kinder – allerdings konnte ich die nie genau zuordnen, denn es hat einfach zu viele davon und dann sehen sie auch noch alle gleich aus..

Auf jeden Fall sind die meisten Familien hier oben Selbstversorger, d.h. in der Regel hats überall noch ein paar Schweine, Hühner, Rinder und natürlich Katz und Hund.. Es ist wirklich spannend, wie ähnlich sie zu uns sind, obwohl sie auf der anderen Seite der Erde leben und es früher kein Kontakt zu Westlern gab. So haben sie z.B. genau die gleich Tiere, die es auch bei uns früher (ok, vor 200 Jahren) auf den Bauernhöfen gab. Oder sie haben z.B. auch Schweinetröge, d.h. alle Essensresten oder ähnliches wird in einem Eimer gesammelt, um es nachher den Schweinen zu verfüttern.. Man hat wirklich das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein..

Zu Essen gab es eigentlich immer das Gleiche – Reis, Reis, Reis.. Und dazu meistens eine Suppe aus Bambussprossen und eine mit Fleisch. Suppen scheinen hier sowieso sehr beliebt zu sein, denn wieso sollte man das Wasser wegschütten, nachdem man darin das Gemüse gekocht hat. Die Familie, bei der wir übernachtet haben, war wirklich meeega freundlich 🙂 Die haben mich – obwohl mein Guide und ich unser eigenes Essen dabei hatten – auch immer zu ihren Mahlzeiten eingeladen 🙂 War wirklich mega witzig mit Leuten, die nicht die gleiche Sprache sprechen, an einem winzig kleinen Rattantisch zu sitzen und Reis und Bambussuppe zu essen 🙂

Trekking Tag 2

Am zweiten Tag gings dann zu einem Dorf, das etwas weiter im Nationalpark lag. Obwohl, Dorf ist eigentlich schon übertrieben – eigentlich waren es nur zwei Hütten..

Die zwei Familien hier oben leben wirklich meeega einfach.. Das Haus bestand eigentlich nur aus einer Liegewiese und einer Kochstelle:

Das ist also praktisch alles, was sie besitzen.. Ich bin wirklich mega froh, dass ich drei Tage trekken gegangen bin, denn obwohl schon das erste Dorf mega spannend war, war das Zweite noch viel eindrücklicher! Die Familie hier besteht aus der Oma und ihren zwei Kindern inkl. Schwiegersohn und natürlich etwa 8-10 Enkeln. Der Mann der einen Frau ist allerdings anscheinend gestorben, weshalb es nur einen einzigen Mann im Haus gab (von den vielen kleinen Jungs mal abgesehen).

Zuerst war es natürlich etwas komisch, bei einer Familie zu übernachten, die so arm ist.. aber mit der Zeit haben wir uns richtig angefreundet 🙂 Hab ihnen dann beim Mais zubereiten geholfen oder mit den Kindern den Regenbogen bestaunt als es zu regnen anfing 🙂 Es war auch sehr speziell die beiden Frauen zu beobachten, denn die jüngere war z.B. lediglich 19 Jahre alt! Das war schon mega eindrücklich, jemanden zu sehen, der jünger ist als einem selbst, aber die schon zwei Kinder hat, welche sie in dieser Umgebung grossziehen muss.. Obwohls kitschig klingt und jeder das sagt, aber da weiss man plötzlich, wie priviligiert wir sind!

Die sehen hier oben glaub auch nur selten Touristen, sodass sie mega gespannt alles beobachtet haben, was ich gemacht habe. Besonders mein Rucksack und all die Dinge darin haben sie mega fasziniert 😉 So haben sie sich zum Beispiel nicht getraut meinen Regenschirm aufzumachen, weil sie nicht wussten, was das für ein Ding ist 😉 Oder besonders cool fanden sie meine von Hand aufladbare Taschenlampe! An einem so abgelegenen Ort ist das wirklich was mega nützliches – denn die Familie besitzt nur zwei normale Taschenlampen und ansonsten ist es hier nachts zappenduster..

Auch krass zu sehen, war unter welchen medizinischen Bedingungen sie hier leben. Denn selbst wenn es hier irgendwo einen Arzt gäbe, hätten sie wahrscheinlich niemals das Geld um sich selbst einfache Medikamente leisten zu können. Entsprechend neugierig waren sie, als ich meine Reiseapotheke ausgepackt habe, um eine Wunde von meinem Guide zu verarzten. Die eine Mutter hat mir dann gleich ihren Finger gezeigt, wo eine tiefe Wunde klaffte, die sie sich anscheinend im Reisfeld zugezogen hatte. Sie hatte die Wunde einfach mit einem dreckigen, alten Tuch umwickelt.. Hab ihr dann etwas desinfizierende Wundsalbe gegeben und die Wunde mit einem sterilen Tuch abgebunden. Zwar wird das auch nicht lange halten, aber vielleicht hilft es zumindest ein bisschen.

Allerdings sind so kleine Wunden ja nur eine Sache.. tragisch wird es eher bei ernsteren Sachen. So hatte zum Beispiel eine der Kindern Kopfweh – zumindest hat das mein Guide gesagt – weshalb er die ganze Zeit auf dem Bett lag und sich nicht bewegt hat. Allerdings sah er so kränklich ausgeschaut und sich immer wieder voller Schmerzen gewindet, dass er wahrscheinlich mehr als nur Kopfweh hat.. Ich war echt kurz davor ihm eine Schmerztablette zu geben, aber das hätte auch nur temporär geholfen. Ist schon ein komisches Gefühl jemanden zu sehen, der ernsthaft krank ist, aber dem man nicht helfen kann..

Ich hab dann den Kindern ein paar Blätter Papier und meinen Kugelschreiber gegeben, damit sie ein bisschen malen konnten. War noch spannend zu sehen, was Kinder malen, die so weit weg in den Bergen wohnen und selten Papier und Stift in der Hand halten 😉 Zwar gehen sie anscheinend im grossen Dorf zur Schule, aber wirklich entwickelt war ja auch dieses Dorf nicht.. Der grösste Junge hat dann sogleich den Stift genomme und zu zeichnen angefangen – und zwar in dieser Reihenfolge:

1. Blume – der Klassiker
2. Auto – Häh?? Hier oben gibt es keine Strassen und selbst im grossen Dorf gab es nur eine kleine Schotterstrasse nach Vieng Phoukha, wo vielleicht mal ein zwei Motos pro Woche drauf fahren.. Wirklich lustig, dass er gerade auf ein Auto kommt 😉
3./4. Vogel und Mensch- naja, beiden ebenfalls Klassiker..
4. Jetzt wirds spannend:  Ein Landschaftsbild mit Helikoptern und einem Schiff! Woher weiss der Junge, was ein Helikopter ist?? Und wie kommt es auf ein Schiff? Hier hat kein Meer und abgesehen vom Mekong auch keine grossen Flüsse.. Das ist echt ein lustiger Junge..

Links der Junge, der das Auto und die Helikopter gezeichnet hat, daneben sein Bruder (oder Cousin, so genau weiss ich das leider nicht) und daneben einer der Mütter – und wie gesagt, die Mutter ist 19! Das ist leider das einzige Foto, dass ich von der Familie gemacht habe, denn ich wollte sie nicht zu fest mit meiner Kamera stören..

Man muss dazu sagen, dass die Kinder hier schon in einer speziellen Welt aufwachsen. Denn normalerweise hat praktisch jede Familie – wenn das Dorf einen Stromanschluss hat – auch einen Fernseher. Dazu kommt, dass viele Leute in den Dörfern auch ein Handy besitzen. D.h. selbst in den abgelegensten Regionen haben die Leute Zugang zu westlichen Unterhaltungsmedien – und kriegen darum auch Dinge mit wie moderne Autos oder Helikopter.. Ich denke, für die Kinder ist das ziemlich schwierig in einer Welt aufzuwachsen, wo sie all diese modernen Dinge im Fernseh sehen, aber gleichzeitig mausearm und ohne Perspektive sind.. Globalisierung ist schon ein komisches Ding an einem solchen Ort wie Laos..

Aber zurück zum Trek.. Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben, sind wir noch zu einem weiteren Dorf aufgebrochen. Unterwegs hatten wir eine meeega schöne Aussicht auf die Täler! Es hat sich wirklich gelohnt so weit zu laufen!

Das andere Dorf bestand ebenfalls nur aus einer handvoll Hütten. Allerdings hatten die wirklich eine meeega schöne Aussicht!

Danach gings wieder zurück zur anderen Familie, wo wir auch die Nacht verbrachten.. Und ich muss sagen, der Sternenhimmel hier ist wirklich atemberaubend! So weit weg von der Zivilisation hat man schliesslich praktisch keine Lichtverschmutzung und kann Millionen von Sternen sehen!! Leider ist ihr Licht so schwach, dass ich kein gutes Foto machen konnte.. und die Stimmung, an einem solch abgelegenen Ort unter freiem Himmel zu stehen, kann man schliesslich sowieso nur schwer einfangen.. War aber auf jeden Fall mega genial dort zu übernachten!

Trekking Tag 3

Am dritten Tag gings dann zurück in die Zivilisation 🙂 Allerdings waren die ersten ein zwei Stunden der Wanderung richtiger Horror.. denn da ich in den vergangenen Tagen immer mit den Einheimischen gegessen habe, hatte ich mir natürlich einen schönen Durchfall eingefangen (etwas, was in Laos sowieso ständiger Begleiter ist). Allerdings hab ich dann den Fehler gemacht und das Medikament gegen Durchfall nach dem Frühstück eingenommen – was dazu geführt hat, dass mir die Nudelsuppe wie ein Stein im Bauch lag… Oh man… Und dann hatte ich auch noch wenig und schlecht geschlafen, denn natürlich haben wir mit der ganzen Familie – also etwa 10-15 Leuten plus mein Guide – gemeinsam in der kleinen Hütte übernachtet. Und um die Hütte rum gab es natürlich noch eine Horde Schweine und Hühner, welche die ganze Zeit Krach gemacht hatten..

Naja, auf jeden Fall bin ich den ersten Teil der Wanderung nur zittrig und ausgemergelt hinter meinem Guide hergetappst. Ausserdem konnte ich fast nichts sehen, denn meine Brille beschlägt hier im Regenwald ständig.. Zum Glück wurde mein Zustand mit der Zeit wieder besser – denn es war wirklich unangenehm, so durch den Urwald zu laufen..

Die Strecke war allerdings ziemlich cool, denn anscheinend wird sie nicht oft benützt, weshalb wir uns richtig durch den Wald kämpfen mussten 😉 Zeitweise musste mein Guide sogar seine Machete hervornehmen, um den Weg von all den Pflanzen frei zu machen.. War wirklich ziemlich witzig 😉

Hach, und irgendwann kamen wir dann aus dem Wald heraus und haben die Hauptstrasse von Luang Namtha nach Vieng Phoukha gesehen! Es ist wirklich unbeschreiblich wie cool das Gefühl ist, wenn man nach drei Tagen endlich wieder eine richtige Hauptstrasse sieht!

Gaaaanz weit hinten kann man die Strasse sehen 😉 Ich weiss, das Bild sieht ziemlich unscheinbar aus.. aber nach drei Tagen im laotischen Nirgendwo ist das wirklich eine mega coole Aussicht!

Im Dorf angekommen hat mir mein Guide dann als erstes eine kühle Dose Coca Cola spendiert 😉 Hab hab glaub noch nie in meinem Leben ein Schluck Cola so genossen wie nach diesem Trek 😉

Von Vieng Phoukha nach Thailand

Zurück in Vieng Phoukha wollte ich mich eigentlich direkt auf den Weg zur Thailändischen Grenze machen. Schliesslich war der Trek, dadurch dass ich nur eine Person war, teurer als geplant und dementsprechend hatte ich nur noch wenige Kip in der Tasche. Die Chefin des Trekking-Veranstalters hat dann gemeint, dass das kein Problem sei – es kämen viele, viele Busse durch Vieng Phoukha, die alle zur Thailändischen Grenze fahren würden. Jaaaa, wer’s glaubt.. Theoretisch stimmt das zwar schon, denn Vieng Phoukha liegt an der einzigen Strasse dorthin, aber irgendwie wollte einfach kein Bus auftauchen..

Nach anderthalb Stunden Warten war mir das ganze dann zu doof – auch nach zwei Wochen Laos kann ich mich nicht an das ständige Warten und Rumsitzen gewöhnen – und ich hab ich wieder mal zu Fuss aufgemacht. Ich war also wieder mal per Anhalter unterwegs 🙂 Sind ja schliesslich “nur” 120 Kilometer bis Houay Xai, dem laotischen Dorf an der Grenze..

Hatte sogar richtig Glück und schon der zweite Lastwagen, der an mir vorbeifuhr, hielt an – und raus sprang ein Westler! Ich war echt meeega bafff! Es hat sich dann herausgestellt, dass er Pole war und gemeinsam mit zwei Freunden ebenfalls gerade am trampen ist. Sie kamen direkt von China, hatten keinen einzigen Kip in der Tasche und keinen Plan, wo sie gerade waren.. Sie wussten einzig, dass in ein paar Tagen ihr Rückflug von Bangkok aus ging und sie deshalb schnell dorthin kommen mussten.. Ziemlich witziges Trio 😉 Also hab ich mich zu ihnen in den Truck gesetzt und gemeinsam mit den beiden Laotischen Fahrern sind wir zur Grenze getuckert.. War wirklich eine mega witzige Fahrt und ich kann nur nochmals bestätigen, dass Trampen in Laos eine ziemlich coole Angelegenheit ist 😉

Thailand!!

Am nächsten Tag ging es dann per Fähre über den Mekong nach Thailand 🙂 Und ich muss sagen, ich hatte echt meeega den Kulturschock!! Innerhalb von 24h von einem mega abgeschiedenen Dorf ohne Strom oder sonst was – direkt nach Thailand, war wirklich eine mega komische Erfahrung. Ich musste mich wirklich zuerst an die vielen Autos gewöhnen. Und dann erst all die Häuser und die vielen Menschen 😉

Werde hier in Chiang Mai erst mal ein paar Tage verbringen und ein bisschen entspannen. Laos war zwar mega cool, aber auch ein bisschen anstrengend. Bin echt froh, wieder in der normalen Welt zu sein und die Annehmlichkeiten der modernen Welt geniessen zu können.. Das beste an der Stadt ist, dass es an allen Ecken Massagen für 5 Fr. pro Stunde gibt – eine super Sache, wenn man direkt von einem Trek kommt 😉

Danach geht dann erst mal nach Bangkok. Wollte eigentlich noch ein bisschen die Gegend hier im Norden anschauen, aber mittlerweile muss ich sagen, dass ich genug Berge und Reisfelder gesehen habe.. Also gehts stattdessen danach nach Koh Samet an den Strand 🙂 Hab zwar keine Ahnung, ob das Wetter mitspielen wird, denn schliesslich ist hier Regenzeit, aber naja, probieren kann man’s ja mal 😉

Sodela, das war’s von Laos – jetzt geniesse ich erst mal eine nette Thai Massage 🙂

Muang Sing – Luang Namtha

Tuesday, August 17th, 2010
Hallo aus Luang Namtha! Gestern bin ich von Oudomxai über Luang Namtha nach Muang Sing gereist und von dort heute morgen wieder zurück nach Luang Namtha. Beide Dörfer liegen nahe eines Nationalparks, weshalb von hier aus viele Trekking Touren unternommen werden ... [Continue reading this entry]

Pakbeng – Oudomxai

Sunday, August 15th, 2010
Hallo aus Oudomxai :) Die Fahrt hierhin war zwar etwas abenteuerlich, aber bin auf jeden Fall wohlbehalten angekommen- aber alles der Reihe nach.. Heute morgen ging es als erstes mit Monica auf den Markt, um Gemüse und Brötchen zu kaufen. Der ... [Continue reading this entry]

Im Paradies :)

Saturday, August 14th, 2010
Nochmals Hallo aus Hongsa :) Entgegen meinem gestrigen Plan bin ich heute nicht direkt nach Oudomxai weitergereist, sondern noch einen Tag länger hier im Guesthouse von Monica geblieben. Und das war definitiv eine gute Entscheidung! Nach einer so langen Reise bin ... [Continue reading this entry]

Hongsa

Friday, August 13th, 2010
Hallo aus Hongsa! Heute bin ich wie erwähnt von Xaignabouli nach Hongsa aufgebrochen. Eigentlich wollte ich danach direkt nach Pakbeng weiter.. aber naja, bin dann doch hier gestrandet. Anyway, das war das Beste, was mir passieren konnte! Aber dazu später.. Heute ... [Continue reading this entry]

Xaignabouli

Thursday, August 12th, 2010
Hallo aus dem kleinen Provinzstädtchen Xaignabouli (kann auf verschiedene Arten geschrieben werden, also keine Angst, wenn ihr es nicht auf der Karte findet). Im Moment sitze ich gerade in einem lustigen HP Store (oder sowas ähnliches) und checke über den Laptops des Mitarbeiters ... [Continue reading this entry]

Luang Prabang

Wednesday, August 11th, 2010
Hallo aus Luang Prabang! Die vergangenen beiden Tage hab ich in der dieser niedlichen, ehemaligen Königsstadt verbracht. Der Ort ist ziemlich süss, aber auch ziemlich touristisch. Sozusagen das laotische Gegenstück zu Hoi An.. Lustigerweise kann man hier auch die genau gleichen ... [Continue reading this entry]

Laos!

Monday, August 9th, 2010
Hallo aus Laos - genauer gesagt aus Nong Kiao :) In den vergangenen zwei Tagen bin ich von Dien Bien Phu in Vietnam nach Muang Khoua in Laos und von dort mit dem Boot hier nach Nong Kiao gefahren. Die Strecke ... [Continue reading this entry]