Muang Sing – Luang Namtha
Hallo aus Luang Namtha! Gestern bin ich von Oudomxai über Luang Namtha nach Muang Sing gereist und von dort heute morgen wieder zurück nach Luang Namtha.
Beide Dörfer liegen nahe eines Nationalparks, weshalb von hier aus viele Trekking Touren unternommen werden können. Entsprechend hat es in Luang Namtha einige Touristen und eine nette Backpacker Infrastruktur mit Internet und Gasthäusern, wohin man schaut.
Gestern gings allerdings zuerst nach Muang Sing. Das Dorf liegt – wie auch Luang Namtha – in einer grossen Ebene, die vorwiegend für Reisanbau verwendet wird. Ist ja schliesslich zur Abwechslung auch mal ganz angenehm, wenn man den Reis nicht immer am Berg anbauen muss. Von Guesthouse aus hatte ich dementsprechend eine traumhafte Aussicht 🙂
Der Rest von Muang Sing ist nicht der Rede Wert. Halt ein kleines Städtchen mit ein paar geteerten Strassen und einigen Gasthäusern und Restaurants.. Allerdings sieht die Umgebung hier so traumhaft aus, dass Trekking Touren von hier aus sicherlich mega spannend sein müssen.
Am Morgen hab ich dann den lokalen Markt besucht und mich mit Proviant eingedeckt. Wie in Sapa hat es auch hier immer wieder Leute in traditionellen Trachten, die wie Fliegen an den Leuten kleben und ihnen was verkaufen wollen. Scheint hier eine weitverbreitete Taktik zu sein.. Hab mir dann ebenfalls ein kleines Armband gekauft. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie hab ich angefangen von verschiedenen Orten meiner Reise Armbänder zu sammeln. Eigentlich trage ich zu Hause praktisch nie welche, aber hier finde ich sie irgendwie süsse Andenken.
Als ich dann zurück nach Luang Namtha wollte, hiess es plötzlich, dass der Bus voll sein. Hä?! Wie, voll? Das ist mir ja hier noch gar nie passiert. In der Regel quetschen sie lieber noch ein bisschen, bevor sie jemanden zurücklassen. Aber egal, zwischen Muang Sing und Luang Namtha fahren die Busse eh praktisch im Stundentakt, also warten wir halt. Hier hats echt ein mega gut ausgebautes Busnetz in der Gegend! Und auch die Minibusse sind für Laotische Verhältnisse richtig modern.. Ich bin richtig positiv überrascht 😉
Da es also noch ein bisschen ging bis der Bus fuhr, hab ich in der Zwischenzeit einen Spaziergang in die Umgebung gemacht. Bin einfach mal drauf los gelaufen und durch die Dörfer spaziert. Allerdings gehen hier alle Strassen irgendwie sternförmig von Muang Sing weg und einfach den gleichen Weg zurück wollte ich nicht, denn das wäre ja langweilig. Also bin ich nach einer Weile einfach einem kleinen Trampelpfad querfeldein gefolgt..
Tja, und dann wurde der Pfad immer kleiner und kleiner, bis ich irgendwann vor einem riesengrossen Reisfeld stand.. Reisfelder sind eigentlich super Orte zum Wandern, da sie überall so kleine Pfade durch haben, um die einzelnen Felder abzutrennen. Allerdings sind diese Dämme meistens nur einen Fuss breit, sodass man richtig aufpassen muss, dass man nicht doch ins Reisfeld fällt 😉
Bin dann erst mal einige Zeit durch das Reisfeld geirrt, bis ich am anderen Ende endlich einen kleinen Weg entdeckt habe. Das einzig Nervige war eigentlich der ständige Regen, da alle Wege schlammig waren und ich am Schluss auch ziemlich nasse Füsse hatte.. Nichtsdestotrotz war es eine ziemlich witzige Wanderung 🙂
Danach gings dann wieder per Minibus nach Luang Namtha. Dort habe ich mich gleich in ein nettes Guesthouse einquartiert und lecker zu Mittag gegessen. Schliesslich wollte ich am Nachmittag noch ein bisschen die Gegend hier in der Nähe erkunden. Mit zwei kleinen Karte bepackt gings also los..
Da ich beim ständigen Regen nicht das Rad nehmen wollte, kürzte ich die Strecke ein bisschen und fuhr mit dem Tuk Tuk bis zur südlichen Busstation, von wo ich dann zurücklaufen wollte. Leider hatte ich mich mit der Busstation etwas verschätzt, denn die war nicht dort, wo sie auf der einen Karte eingezeichnet war, sondern viel weiter im Süden. Die Strecke war also plötzlich doppelt so lange, wie eigentlich vorgesehen.. Aber naja, Kopfhoch und loslaufen..
Trotz Regen wars mega spannend durch die Dörfer zu laufen. Hab mich aber nicht wirklich getraut viele Fotos zu machen, da ich es unhöflich fand, einfach die Häuser zu fotografieren, während die Leute davor sitzen..
In jedem Dorf hat es eine handvoll solcher kleiner Shops, meistens nur grad ein zwei Quadratmeter gross. Zum ersten Mal hab ich die in Muang Khoua gesehen, wo das ganze Dorf voll damit ist. Allerdings dachte ich dort, dass sie das wahrscheinlich vorallem für die Touristen machen, die dort rumlaufen. Aber hier in der Laotischen Pampa würde das eigentlich keinen Sinn machen, denn hier kommt wahrscheinlich selten ein Tourist vorbei. Wahrscheinlich ist das für die wirklich der Ort, wo sie Shampoo, Bier und sonstige westliche Dinge kaufen.. sieht auf jeden Fall süss aus 😉
Nachdem ich dann einige Zeit durch die Gegend gestiefelt bin, war plötzlich der Weg versperrt, da es keine Brücke durch über den Fluss gab. Naja, eigentlich gab es schon einen Weg durch, aber der führte wie gesagt – mitten durch den Fluss. Und da im Moment gerade Regenzeit ist, hatte der Fluss natürlich doppelt so viel Wasser wie sonst.. Mir blieb also nichts anderes übrig, als rundherum zu laufen, was die ganze Wanderung noch länger machte 🙁 Also ich lieb ja Reisfelder, aber irgendwann ist es echt genug..
Zum guten Glück kam ich dann irgendwann wieder auf die grosse Umfahrungsstrasse von Luang Namtha zurück von wo aus mich ein Grenzbeamter, der gerade auf dem Weg nach Hause war, zurück gefahren hat. Der wohnt lustigerweise direkt neben meinem Guesthouse, weshalb er eh den gleichen Weg hatte.
Zurück im Zimmer hab ich dann erstmal richtig gründlich geduscht und meine Hose gewaschen. Die Spuren der Wanderung konnte man nämlich ziemlich deutlich sehen.. Flip Flops haben nämlich die unangenehme Eigenschaft, dass sie gerne am Schlamm kleben bleiben und mit einem “blop” zum Fuss schnellen.. Und ja, hier ist es wirklich sehr schlammig!
Morgen geht es dann nach Vieng Phouka, von wo aus ich gerne zwei, drei Tage Trekken gehen würde. Allerdings regnet es im Moment die ganze Zeit, weshalb ich nicht genau weiss, ob sich das überhaupt lohnt. Zwar könnte ich den Ausflug auch von hier aus machen, aber in Vieng Phouka hat es wesentlich weniger Touristen, weshalb ich hoffe, dass die Touren auch schöner bzw. weniger touristisch sind. Allerdings muss man dann in der Tendenz auch mehr dafür zahlen, da die Gruppengrösse i.d.R. kleiner ist. Naja, wir werden’s ja sehen.. Und wenn alle Stricke reissen, gehts halt etwas früher nach Thailand als geplant..
Heute Nacht träume ich bestimmt von Reisfeldern 😉 ..
Tags: Laos
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