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In den Bergen…

Wir -Gigi, zwei ayudantes und ein Pferd mit unserem Proviant- sind am Montag morgen um 4:45 Uhr los richtung Berge. Am abend noch mit Nudeln gestaerkt und kaum richtig geschlafen giengs dann ohne Fruehstueck (so macht man das hier) aber mit Stirnlampe und Tevasandalen auf in die Nacht. Die Sandalen haben ihren Sinn schon nach ner halben stunde erfuellt – bei der ersten Bachdurchquerung! Nach dem zweiten Bach haben wir dann in Wanderschuhe gewechselt und es hat schon langsam gedaemmert. Nach fast 3 Stunden gabs dann Fruehstueck: (das ist jetzt aber gringo-art) drei Kracker und Ananas.

Nochmal zwei Stunden zu wandern und wir kamen erschoepft oben an (es war schon ziemlich heiss!) . Wir teilten uns ein “Zimmer” in ner Holzhuette (eigentlich nur Bretterwaende ohne Boden) und auch das Bett (ein Holztisch-wie immer). Ich ueberliess Gigi die Matratze. Kein Moskitonetz aber Stechmuecken gibts da oben auch net. Dafuer aber andere Tiere…

Wir haben die Abende genossen: Bei Sternklarem Himmel, die Hawaistyle Strohdachhuetten in klares Mondlicht getaucht, mit panamaischem Kaffee der auf der Feuerstelle gekocht wurde auf ner Holzbank sitzend. Dabei wurde uns so manche Geschichte aus alten Zeiten erzaehlt! Ich hielt nen Bogen in der Hand – feinste Handarbeit – mit dem seit ungefaehr 40 Jahren Tiere erlegt wurden die hungrige Maegen stillten.

Geschlafen haben wir in unseren Klamotten und zum duschen giengs in den Fluss. Allerdings lassen sich Frauen hier niemals unbedeckt blicken, auch nicht beim Baden und auch nicht dannach! Man geht dann in nassen Kleidern nach Hause! Frauen tragen hier traditionelle Kleider: hochgeschlossen und bis zu den Knoecheln reichend in allen Farben. Gigi und ich haben uns ein einsames Plaetzle gesucht und heimlich in trockene Klamotten gewechselt. Es waere ein echter Skandal gewesen da wir die (wircklich!) ersten Gringos sind die hier her kommen und die Leute besuchen. Meine helle Haut ist ne Attraktion und die kleinen Kinder haben teilweise geheult wenn ich sie blos angeschaut hab!

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In der zweiten Nacht hatte ich dann ne Begegnung mit einem Skorpion. Ich lag mit dem Kopf richtung Wand und hab wie jeden Abend noch mit der Stirnlampe gelesen. Als ich mein buch weglegen wollte hatte ich den Skorpion dann genau auf Augenhoehe an der Wand sitzen! Gigi nahm mein Buch und hat ihn mit der Seite an die Wand gedrueckt, ich hab ne Kerze angezuendet und dann wurde er ausgebrannt… Spontan hab ich mich dazu entschieden nochmal n bissle zu lesen vorm schlafen.

Dass ich 3 Tage und Naechte die gleichen Klamotten anhatte (ausser zum schwimmen) stoert hier auch niemanden. Die Leute hier besitzen so gut wie nichts bis auf n bissle Geschirr und paar Klamotten und was sie eben selbst herstellen. Dazu gehoeren neben Steinschleudern und Pfeil und Bogen auch Strohhuete und Taschen.

Wir haben unser Essen selbst mitgebracht, nicht nur weil wir denen net auf der Tasche liegen wollten sondern auch weil Gigi das letzte mal ziemlich Krank wurde als sie bei denen in den Bergen gegessen hat. Ich hab mich dann die Tage von Haferflocken mit Saft ernaehrt und wir waren nie wircklich satt aber hatten genau soviel dass wir genug Energie hatten um uns ueber Wasser zu halten. Als wir dann am letzten Abend noch zum Essen eingeladen wurden war das ne echte Ehre fuer uns denn sie haben fuer uns zwei (eigentlich winzige aber fuer deren Verhaeltnisse) ziemlich grosse stuecke Fleisch frittiert! Dazu gabs trockenen Reis (extra lang gekocht damits keinen Durchfall gibt…) . Das war ein ziemlich besonderes Essen! Unser Wasser haben wir mit nem speziellen Filter gesauebert damit wir keine Parasiten und Giardia bekommen. Auch wenn ich unten in Soloy bei meiner Familie wohne wird mein Wasser abgekocht.



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