Unterwegs in Südostasien..

Nach einem interessanten Termin im Genfer Impfzentrum bin ich nun gegen alles geimpft, was man in Südostasien so bekommen kann:

– Diphtherie
– Tetanus 
– Poliomyelitis
– Hepatitis A (B hatte ich schon)
– Tollwut
– Japanische Encephalitis (kriegt man eigentlich nur, wenn man in Südostasien während der Regenzeit länger als einen Monat in ländlichen Gegenden unterwegs ist.. sauteure Impfung, aber hab keine Lust unterwegs krank zu werden..)

Wahrscheinlich hab ich jetzt mehr Medikamente als ne Hochleistungsmilchkuh im Blut. Aber wenn man das überstanden hat, haut einem hoffentlich nichts mehr um. Jetzt brauch ich nur noch ein Moskitonetz und dann kann mir (fast) nichts mehr passieren.. *daumendrück*

Da ich aus einer alten Eisenbähnler Familie komme, finde ich natürlich Zugfahren in fremden Ländern besonders spannend. Leider ist das mit der Eisenbahn in Südostasien so ne Sache. Die einzige Bahn auf Borneo (wer baut schon ne Eisenbahn durch den Dschungel?!) wurde vor ein paar Jahren nach einem Unfall geschlossen. Und die Eisenbahn in Kambodscha wurde ebenfalls kürzlich eingestellt..

Gut, dass die Leute in Kambodscha so flink sind und sich ne Alternative einfallen haben lassen:

http://www.youtube.com/watch?v=l4qttp6nDts

Leider kann ich das Video nicht direkt einbinden, aber schaut es euch trotzdem unbedingt an! Der leicht sarkastische britische Unterton ist wirklich der Hammer. Am besten finde ich die “unintended aircooling from the floor” ;). Da sieht man unsere SBB doch gleich mit anderen Augen..

Ich hoffe, dass wir auf unserer Reise auch dort vorbeikommen werden. Eine Fahrt auf der Bamboo Rail darf man sich wirklich nicht entgehen lassen 😉

(PS: Danke Hendrik für den coolen Link! Freu mich auf die Fahrt ;))

Bario ist der Hauptort der Kelabit Hochlandes, welches im Herzen von Borneo and der Grenze zu Indonesien liegt. Auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde leben rund 5’000 Menschen. Einziges Problem, wenn man den Ort besuchen will: überhaupt dahin zu kommen!

Da der Weg über Land und zu Wasser mehrere Tage in Anspruch nehmen würde, hab ich mich dazu entschieden dorthin zu fliegen. Das Kelabit Hochland wir zwei Mal täglich mit einem Flugzeug von der Küste aus versorgt. Sollte also alles kein Problem sein.. oder ;)? 

Nachdem ich nun endlich Zeit und Geld habe, werde ich meinen Traum wahr machen und im Juli & August für zwei Monate nach Südostasien reisen.

Meine vorläufige Route sieht wie folgt aus:

– Singapur (1 Tag)
– Malaysia (Borneo) (2 Wochen)
– Kambodscha (1 Woche)
– Vietnam (2 Wochen)
– Laos (2 Wochen)
– Thailand (1 Woche)

Ich weiss, extrem viele Länder für extrem wenig Zeit.. Aber mal schauen, wie weit ich rumkomme 🙂 In Kambodscha und Vietnam wird mich Hendrik, ein Freund aus St. Gallen, begleiten. Die restlichen Länder bereise ich alleine (falls jemand spontan Lust hat mitzukommen, bin ich natürlich immer offen für Begleitung :)).

Natürlich stellen sich da ein paar Fragen:

– “Wie? Allein?” Ja, wieso nicht :)? Klar muss man als alleinreisende Frau vorsichtiger sein als wenn man in einer Gruppe reist. Aber grundsätzlich mache ich mir da nicht so viel Sorgen. Ausserdem wird Hendrik (den werdet ihr hier sicherlich auch mal noch sehen) drei Wochen mit mir reisen 🙂 Und auch sonst finden sich sicherlich unterwegs immer wieder Gspänli.

 – “Ist dann nicht Regenzeit?” Der Vorteil von langen Reisen bringt es mit sich, dass ich verschiedene Jahreszeiten sehen werde. In Borneo wird dann grad Trockenzeit sein, in den restlichen Zeiten ist grad Regenzeit. Vorteil: alles grün und saftig, Nachteil: naja, Schotterpisten werden zu nicht mehr befahrbaren Schlammfeldern.. Ich werde es ja dann sehen, wie weit ich komme. Einmal durchatmen und lächeln!

– “Ein Blog?” Ja, normalerweise bin ich nicht der Typ, der Blogs schreibt. Aber die Alternativen wären, entweder einen riesen Mailverteiler für meine Reiseerlebnisse anzulegen, oder – wie es mein Vater vorgeschlagen hat – jeden Abend eine SMS in die Heimat zu schicken, dass es mir gut geht. Beides jedoch keine adequaten Lösungen. Ausserdem bietet ein Blog mehr Möglichkeiten als bloss Fotos auf Facebook hochzuladen. So kann jeder an meinen Erlebnissen teilhaben, und diejenigen, welche das nicht wollen, können ja andere Seiten besuchen.

– “Auf Deutsch?” Ja, Englisch wäre natürlich viiiiiel cooler. Insbesondere seit es Facebook gibt, wo anscheinend niemand mehr deutsch spricht. Aber wenn ich mir die Leute anschaue, die mir wichtig sind und bei denen ich auch will, dass sie den Blog lesen, dann sind dies alles Deutschsprachige. (For all of you that don’t speak German, I hope that I will post enough pictures so that you can also enjoy my trip)

 – “Südostasien? War da nicht schon jeder?” Leider geht es beim Reisen unglaublich oft ums “cool sein” – Wer kann mehr Länder und mehr Geschichten in seinem Lebenslauf vorweisen? Doch wie bei vielen Themen (als HSGler würde mir da spontan das Thema Karriereplanung einfallen), treibt einem ein solcher Wettbewerb bloss in den Wahnsinn, denn irgendwer war bestimmt schon dort oder hat mehr gesehen als man selbst. Darum bleibt einem nur, gelassen bleiben und das machen, was man selber will. Ich freu mich auf jeden Fall schon unglaublich auf meine Reise, egal, wer vorher schon wo war. Und auf Comments von euch freue ich mich natürlich auch immer :))

– “Südostasien? Kann man darüber überhaupt noch was Neues/Spannendes erzählen?” Ich hoffe doch! Auf jeden Fall versuche ich, so originell und unterhaltsam zu schreiben, wie möglich. Was ihr auf jeden Fall nicht von mir zu sehen bekommt, sind 200 aneinandergereihte Fotos von Angkor Wat. Das haben bereits so viele vor mir schon dokumentiert, dass man nun wirklich darauf verzichten kann 😉

Ich hoffe bloss, dass ich unterwegs genug Internet haben werde, damit ich die Einträge online stellen kann. Wahrscheinlich werde ich schon absolut glücklich sein, wenn es überhaupt Strom in den Dörfern hat..

Das wars mal vorerst.. Südostasien ich komme :))