Mulu Nationalpark
Nachdem ich nun endlich zurueck in der Zivilisation bin, hier der Bericht ueber die vergangenen zwei Tage. Nachdem ich eine Nacht in Kota Kinabalu verbracht habe, ging es per Mini-Flugzeug in den Mulu Nationalpark – mitten im Urwald.
Leider war ich etwas zu lange im Internetcafe – muss man ja schliesslich ausnutzen, wenn man schon mal Zugang zu Computern mit Internet hat – weshalb es dann etwas knapp wurde mit der Zeit. Anstatt also zu stressen, hab ich mich fuers Taxi entschieden. Bin dann von einem alten Opi (der war bestimmt 80!) mit Vollgas ueber die Autobahn kutschiert worden. Mega witzig 😉
Am Flughafen angekommen, musste ich dann doch einige Zeit warten, weil der Flug anscheinend verspaetet war. Auf jeden Fall waere ich dankbar, wenn das Taschentuch in diesem Teil der Erde erfunden worden waere, denn die Gruppe neben mir hat wirklich eklige Geraeusche gemacht. Naja, andere Laender, andere Sitten.
Vom Gate aus konnte man bereits das grosse schoene Flugzeug (entweder eine 747 oder eine 737, ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern) sehen. Doch als ich dann durch den Schlauch lief, hiess es ploetzlich bitte rechts runter und schon steht man auf dem Flugfeld und laeuft auf ein Mini-Flugzeug zu. Tja, nichts mit schoener, grosser Boing, sondern das da:
(leider geht das Bilder hochladen von dem Internet Cafe hier meeeega lange, weshalb ich die restlichen Bilder irgendwann spaeter noch nachliefere)
Das Flugzeug ist suess, oder 😉 Wenn ich mir allerdings vorstelle, mit was fuer einer Lotterkiste ich nach Bario fliege, dann ist das doch geradezu komfortabel 😉 Der Flug war dann auch wirklich angenehm. Auch das Unwetter, was man von weitem sehen konnte, war am Ende gar nicht so schlimm.
Beim Anflug auf Miri (einem Zwischenhalt bevor das Flugzeug nach Mulu flog) konnte man dann meilenweit Plantagen sehen. Einer der Gruende, wieso hier der ganze Urwald abgeholzt wurde. Fauna und Flora maessig natuerlich eine Katastrophe. Aehnlich schlimm sieht es aus, wenn man dann von Miri nach Mulu im Landesinnern fliegt. Entweder hat es ueberall Strassen durch den Dschungel oder man sieht weite Flaechen mit Kahlschlag. Je naeher man zum Nationalpark kommt, desto dichter wird jedoch auch der Dschungel.
Der Flughafen von Mulu ist wirklich cool. Die Ankunftshalle ist wirklich einfach eine grosse Halle – kein Kiosk, kein Duty Free, kein Kiosk, kein Bling Bling, keine Lichter.. einfach eine leere Halle. Oh, und in einer Ecke kann man natuerlich noch sein Gepaeck holen, was vorher gerade vom Flugzeug dorthin geschleppt wurde. Aber eigentlich braucht man ja auch nicht mehr.
Draussen vor dem Gebaeude war dann erst mal warten angesagt. Zwar ist gerade ein Flugzeug angekommen, aber irgendwie sind die Leute auf dem Weg von der Landebahn zum Ausgang verloren gegangen (Haben die sich verlaufen?!). Auf jeden Fall war ploetzlich ausser den Einheimischen kein Schwein mehr zu sehen. Irgendwann kam dann aber doch eine australische Familie mit der ich dann ein Taxi zum Nationalpark geteilt habe.
Die Australische Familie hat mich dann gleich fuer die naechsten paar Tage adoptiert, da wir die meisten Touren zusammen hatten und wir uns staendig im Park Restaurant gesehen haben. Die kleine heisst Erika, wird bald 10 und war besonders suess.
Am naechsten Tag haben wir dann zuerst einen Ausflug zur Wind Hoehle und dann zur Clearwater Hoehle gemacht. Meeeega schoen. Das ganze Gebiet hier ist mir Hoehlen durchzogen. Die Clearwater Hoehle ist mit ca. 200 km (so genau wissen sie’s selber noch nicht, da laufend neue Hoehlen entdeckt werden) eine der laengsten der Welt. Um zu den beiden Hoehlen zu gelangen, mussten wir mit dem Boot zuerst knapp eine Stunde den Fluss hinauf fahren. Und wow, das war echt etwas vom schoensten, was ich je gemacht habe. Falls jemand von euch auch irgendwann im Regenwald sein sollte, kann ich eine solche Bootfahrt wirklich nur empfehlen. Es ist einfach total traumhaft, mit dem Boot dem Fluss entlang zu fahren und den Regenwald zu bestaunen.
Am Nachmittag bin ich dann noch die Lang’s Hoehle und die Deer Hoehle anschauen gegangen. Die Deer Cave ist die groesste Hoehlenpassage der Welt, und ja, die ist wirklich riiiiiiiiiiieeeeesig!!! Da wuerde der ganze Vatikan Palast reinpassen!!! Ich glaub die ist etwa 200 Meter breit und 100 Meter hoch.. aber locker!!! Und auch mega schoen ist es, wenn man sie bis hinten durchlaeuft, denn da kommt man ploetzlich zu einem weiteren Eingang, der allerdings weniger klein ist. Urspruenglich ging da die Hoehle sogar noch weiter, doch irgendwann ist das Dach eingestuerzt, wodurch sich in dem Loch Regenwald ausbreiten konnte. Als die ersten Forscher den Eingang entdeckten, waren sie so erstaunt aus dem Dunkeln ploetzlich Regenwald zu sehen, dass sie den Teil Garten Eden getauft haben. Und ja, es ist wirklich ein einmaliger Anblick..
Der einzige Nachteil beim Ausflug am Nachmittag war, dass laute, nervige, jugendliche Rucksacktouristen mit dabei waren. Eigentlich darf ich ja nicht so gemein sein zu jungen Rucksacktouristen, denn ich bin ja selber eine. Aber die waren wirklich nervig! Ich weiss nicht, ob es der Restalkohol war oder ob die einfach immer so laut sind, aber die waren wirklich nervig. (Definitiv nochmals eine Bestaetigung nicht nach Vang Vieng zu gehen)..
Am Abend hab ich dann noch eine weitere Gruppe kennengelernt, und zwar drei Forscher – zwei Antropologen und ein Geografe (oder Historiker.. naja, so was in diese Richtung). Alle drei waren so um die 80 oder so 😉 Auf jeden Fall die cooste Reisegruppe, die man sich vorstellen kann. Vor allem durch die Tatsache, dass die beiden Antropologen bereits in den 70ern auf Borneo waren, um als eine der ersten Westler die Volksgruppe der Iban (eine der wichtigsten Urvoelker hier im Urwald) zu studieren. Das ist doch meeeeeega cool!!!! Jeder Tourist hier uebernachtet wahrscheinlich ein Mal in einem Langhaus der Iban (eine der Dinge, die man unbedingt mal gemacht haben sollte) und ich hab sogar die Leute getroffen, die damals das ganze Wissen ueber sie gemacht haben. Meeeega cool!!
Aber leider war mein Aufenthalt in Mulu nur sehr kurz, weshalb ich heute schon wieder nach Miri zurueckfliegen musste. Ich hab die Zeit auf jeden Fall sehr genossen – vor allem wegen all den coolen Leuten, die ich getroffen habe 🙂
Morgen geht es dann auf nach Bario, einem kleinen Dorf im Hochland. Da es dort weder Autos noch sonstige Annehmlichkeiten hat, werde ich wohl auch kein Internet fuer die naechsten paar Tagen haben. Werde mich aber sicherlich danach wieder melden 🙂
PS: Hab zwar leider das Spiel nicht sehen koennen, aber viel Glueck fuers Halbfinale 😉 !!!
Tags: Borneo
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