Hier ist die Familie bei der chinesischen Lieblingbeschäftigung zu sehen. Der junge Mann ist mein Tour-Guide Yadong, daneben meine Schwägerin und mein Schwager.
Yadong ist nun also endlich mit mir in die Stadt gefahren. Und was für eine Stadt! Sie scheint überhaupt kein Ende zu nehmen, egal wie lange man fährt. Bei der Gelegenheit muss ich auch meine Aussage zur Luftverschmutzung zurücknehmen: Es stinkt leider in der Innenstadt sehr nach Abgasen. Riesig hohe Bauten gibt es hier in großer Zahl. Dennoch sind überall Baustellen und weitere halbfertige Beton-Giganten zu sehen. Das Bild mit dem Bagger ist sehr bezeichnend für den Zustand von Pudong.
Dies ist der Jin-Mao-Tower, das höchste Gebäude Chinas. Dankenswerterweise hat man hilfreiche Hinweisschilder daran befestigt, die ich gerade noch rechtzeitig entdeckt habe… Auch von Innen ist der Turm nett anzusehen.
Ganz in der Nähe haben wir meine hübsche Schwägerin in ihrem Büro besucht. Sie ist 35 und arbeitet für ein Touristikunternehmen.
Danach ging’s nach Puxi („westlich des Pu-Flusses“), dem „alten“ Teil Shanghais. Auch hier wird inzwischen allerorten modernste Architektur aus dem Boden gestampft. Die alten Häuser und ihre Bewohner müssen weichen. Was bleibt, sind ein paar bedrängte Straßenzüge mit Original-China-Flair und ein kleines Gebiet, das mein Reiseführer-Buch als Disney-Land-Version des alten China bezeichnet. Ich liebe die Reiseführer von Lonely Planet, u.a. weil sie die Dinge beim Namen nennen. Ach ja, voll war es auch. Aber nur hier waren so viele Menschen unterwegs, wie ich nach den Beschreibungen meiner chinesischen Freunde befürchtet hatte. Ansonsten geht es einigermaßen.
Als nächstes besuchten wir den nebenan gelegenen kleinen aber feinen Yu-Yuan-Garten. Das Panoramabild habe ich aus vier Einzelphotos zusammengefügt. Der Eintritt war mit drei Euro verhältnismäßig teuer aber es hat sich wirklich gelohnt.
Dann weiter in die eigentliche Altstadt. Wie gesagt ist diese im Schrumpfen begriffen aber das was da ist, wirkt sehr authentisch.
In manchen Straßen ist man dennoch gut auf Touristen vorbereitet. In kleinen Ständen werden nicht nur Mao-Erinnerungsstücke, sondern sogar diese vergangenheitskritischen Figuren feilgeboten. Sie stellen Rotgardisten dar, die einem Gegner der Kulturrevolution die Freuden des Kommunismus nahebringen.
Ob diese Kinder Verkäufer der Ware waren oder diese nur bewunderten, war unklar.
Die Armut der Menschen ist in diesem Stadtteil war ziemlich bedrückend; eine Frau mit Kleinkind bat uns um etwas zu essen. Das habe ich so in Deutschland noch nie erlebt, dass jemand nicht nach Bargeld fragt, also habe ich ihr am nächsten Stand etwas gekauft.
Wirklich gruselig fand ich als Tierfreund den Haustiermarkt in der Altstadt. Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Mein Schwager meint, dass man in einem Land, in dem es Menschen so schlecht ginge, für Tiere erst recht nichts erwarten könne.
Diesen Fischen hat man ekelhafte Verwachsungen angezüchtet, die wohl für schön gehalten werden.
Abends ging’s dann mit der Fähre zurück nach Pudong.
Tags: Shanghai
Das ist eine nette Idee – weiter so