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Vorgestern Abend ist Petra wieder zurück nach Nordostchina gefahren. Vorher haben wir allerdings noch einen Besuch im meiner Meinung nach interessantesten Teil Shanghais gemacht: der Altstadt. Unterwegs sind wir durch einen Bambuspark gekommen. Hier saßen unter anderem Männer, die dem wunderschönen Gesang eingepferchter Vögel lauschten.

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In dem Teil, der als Altstadt bezeichnet wird, gibt es verschiedene Abstufungen, die von original und unberührt bis touristisch voll erschlossen (“Disneyland”) reichen. Ich versuche hier immer, die kommerzialisierten Areale zu meiden und lieber einen Blick auf das wirkliche Leben zu erhaschen. Die Gassen sind sehr eng und vieles spielt sich uneinsehbar in noch engeren halbdunklen Seitengängen und in den Häusern selbst ab aber das eine oder andere interessante Detail gibt es immer zu sehen.

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Der Mann hier bereitet draußen in der Gasse sein Mittagessen zu. Wasseranschlüsse scheinen alle vor den Häusern zu enden; überall gibt es deratige Waschbecken. Die abenteuerliche Isolierung der Rohre auf dem zweiten Bild dient dem winterlichen Frostschutz (Petra hat nachgefragt). Die aufgesprühten Rufnummern verweisen auf Installateurs- und Reparaturbetriebe.

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Mangels Wasseranschluss in den Häusern selbst gibt es auch Gemeinschaftstoiletten. Sehr schön zu erkennen: das in China immer noch übliche Loch im Boden. Gut für die Oberschenkelmuskulatur. Seid froh, das Fotos noch keine Gerüche vermitteln können! 😉

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Jetzt mal ein kleines Bilderrätsel. Was passt auf diesem Bild nicht?

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Richtig! Dasselbe, was auch zwischen diesem Siff deplatziert wirkt.

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Aber genug der Unapettitlichkeiten.

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Wie der aufmerksame Beobachter schon bemerkt hat, kennen die Chinesen keine falsche Scham, wenn es darum geht, ihre Wäsche zu trocknen. Das Ganze wird hier in der Altstadt mittels eines langen Bambusstocks auf- und abgehängt.

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Wir machten uns dann langsam auf den Weg zum Büro meiner Schwägerin. Die zeigte uns dankenswerterweise noch die Aussicht von ihrem Bürohochhaus aus.

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Direkt neben dem Büro lag die gerade besuchte Altstadt.

Auf dem ersten Foto gut zu sehen: der für Touristen aufbereitete Teil mit den schönen Dächern und der kleine grüne Yu-Yuan-Garten, den ich anfangs besucht hatte.

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Außerdem gewährte sie uns einen Blick in die Konferenzräume der Firma. Ob hier wohl Könige empfangen werden?

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Guimings Zustand hat sich in den letzten Tagen nach der Chemotherapie verschlechtert. Er ist zu schwach zum Stehen, Sitzen, Essen, selbst das Sprechen fällt ihm sehr schwer, so dass er allenfalls flüstert. Meist steht er nicht mal mehr zum Essen auf. Er ist aus Schwäche nicht in der Lage irgend etwas zu machen, woran er Spaß hätte (lesen, fernsehen). Auch ist er nicht mehr ganz klar. Ich bin der Meinung, dass die Kortisonreduktion zu weit ging und sich jetzt der Schädelinnendruck wieder bemerkbar macht. Wenn wir das Kortison jetzt wieder raufsetzten, besteht die Chance, dass er nochmal ein Weile klarer wird aber auch die Gafahr von massiven Schmerzen, wie er sie schon früher hatte. Das Kortison nicht zu erhöhen würde meiner EInschätzung nach hingegen bedeuten ihn jetzt loszulassen und einer ständigen Verschlechterung seines Zustandes preiszugeben. Wir haben uns daher entschlossen, es nochmal mit dem Medikament zu versuchen. Es ist für mich sehr schwer erträglich, meinen geliebten Guiming in Hilflosigkeit und Schmerz zu erleben. Ich bin hin- und hergerissen zwischen der Angst, ihn zu verlieren und dem Wunsch, er möge nicht mehr leiden. Auch seine Mutter steht unter großer Anspannung. Was bleibt, ist nur ohnmächtiges Abwarten und ihm sein Dasein so erträglich wie möglich zu machen.



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-1 responses to “”

  1. Hallo Stefan,
    seitdem ich von Deiner Mutter den link bekam, lese ich fast täglich Deine Berichte aus Shanghai – ganz grosse Klasse! Selten habe ich Reiseberichte mit sooo viiiiel Interesse gelesen wie Deine! Kompliment! Ganz liebe Grüsse vom Obersneaker aus dem CinemaxX Raschplatz

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