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Ich hatte Yadong gefragt, ob er mir mal das Shanghaier Nachtleben zeigen könne. Da er aber an diesem Wochenende arbeitet, hatte er meine Telefonnummer an einen Bekannten weitergeleitet. So kam es, dass ich gestern einen unerwarteten Anruf bekam und mich mit zwei jungen Männern in der Stadt traf. Sie luden mich in eine Bar ein, in dem man süßen kalten Milchtee mit komischen Gelatinekugeln bekam, den man durch einen dicken Strohalm trank. Da wir auf eine Party gehen wollten, konnte ich die Kamera bedauerlicherweise nicht mitnehmen. Auch Petra habe ich zu Hause gelassen, weil ich davon ausgehen musste, dass es auf der Party womöglich gar keine Frauen geben würde.

Es handelte sich um einen Club, ganz ähnlich wie in Deutschland, in dem man an der Bar trinken und auf der Tanzfläche zu ohrenbetäubenden Housebeats tanzen konnte. Der Eintrittspreis war mit 10,- Euro schon gesalzen – immerhin gabe es einen freien Drink nach Wahl. Danach konnte man dann beispielsweise Wasser für 3,50 Euro bekommen. Die Preise schienen aber marktwirtschaftlich angemessen, da es trotzdem reichlich voll war. Es waren dann doch ein paar Frauen dazwischen und vielleicht ein Viertel Ausländer. Sehr ungewöhnlich an der Location war die Tatsache, dass sich das Ganze im 33. Stockwerk eines Hochhauses abspielte und man dadurch eine phantastische Aussicht hatte. Ich habe mein Handy bemüht um damit ein paar Aufnahmen zu machen, was bei wenig Licht aber nicht einfach ist.

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Die Atmosphäre war sehr ähnlich wie in Deutschland in vergleichbaren Clubs: Viele überdurchschnittlich gutaussehende junge Männer, die tanzen und dabei ihren Jugend- und Körperkult zelebrieren. Die Quote der durchtrainierten T-Shirt-Auszieher war überdurchschnittlich hoch, so dass man zwar ordentlich was zu sehen bekam aber damit einhergehend auch die Oberflächlichkeit dieser Art von Veranstaltung offensichtlich war. Nicht zuletzt die jede Konversation verunmöglichende Lautstärke der Musik ließ kaum mehr zu als zu trinken, tanzen und sich ab und zu was ins Ohr zu schreien. Aber gucken konnte man natürlich! Wie sich herausstellte gab es in der Tat mehr zu sehen, als ich aus Hannover bisher kannte, denn plötzlich kamen zwei Gogo-Dancer auf eine kleine Bühne und zeigten in denkbar knapper Bekleidung ihr akrobatisches Können. Das war sehr schön anzusehen und sorgte beim Publikum auch entsprechend für Begeisterung und viele Handyphotos.

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Als die Gogo-Boys nach ein paar Minuten verschwanden, kam die Stunde der Selbstdarsteller, die es bei solchen Parties immer gibt, und die sich mit freiem Oberkörper auf die Bühne begaben um quasi als Vortänzer zu agieren.

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Später tauchten die zwei asiatischen Jungs nochmal auf, um zu zeigen was sie konnten (und hatten). Im Anschluss kam dann noch ein nicht minder gut gebauter Weißer dazu, der sogar so weit ging, sich auch noch seines letzten Kleidungstückes zu entledigen, wobei er aber genau darauf achtete, mit seinen Händen zu intime Einblicke zu verunmöglichen und dann ganz schnell von der Bühne zu verschwinden. Diese doch recht weitgehende Einlage hatte auch meine chinesischen Begleiter erstaunt. Ich war ohnehin sehr überrascht, wie freizügig und offen hier in China schon schwules Nachtleben stattfindet. Schwager und Schwägerin waren angesichts der Fotos dann auch einigermaßen entssetzt 😉

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Ich dagegen habe meine Kamera manches Mal vermisst aber so konnte ich immerhin viel tanzen und der Abend hat insgesamt Spaß gemacht.



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